Messungen nach Kalibration und Profilierung
Für die nachfolgenden Messungen wurde das Gerät aus Quato iColor Display heraus kalibriert und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt.
Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.
Für die Kalibrierung im OSD wurden folgende Werte eingestellt:
Bildmodus: | Aus |
Helligkeit: | 23 |
Kontrast: | 70 |
Gamma eingestellt: | 2.2 |
Gamma gemessen: | 2.2 |
Farbtemperatur: | Benutzereinstellung |
RGB: | 100/100/96 |
Schärfe: | 50 |
Reaktionszeit: | Nicht einsehbar |
Profilvalidierung

Bei der Profilvalidierung ist bei den Grauwerten der Range-Wert etwas zu hoch, aber trotzdem noch in einem guten Bereich. Eine durchschnittliche Abweichung von 0,3 Delta ist nahezu perfekt. Bei den Farbabweichungen liegt die maximale Abweichung bei knapp über 3 Delta und der Durchschnitt mit 1,3 Delta auf einem guten Niveau.
Für farbkritische Arbeiten im Profibereich empfehlen wir den ViewSonic VG2440 nicht. Dies liegt allein schon an der sRGB-Farbraumabdeckung von nur 90 %. Für einen Büromonitor können sich die erzielten Ergebnisse aber durchaus sehen lassen. Und zum Betrachten von Urlaubsbildern ist die Farbraumabdeckung allemal ausreichend.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch.
Bei den Grauwerten gibt es sehr gute Ergebnisse, nur bei den Farbabweichungen sind aufgrund des nicht vollständig abgedeckten sRGB-Farbraums leichte Abweichungen messbar. Sie bewegen sich aber weiterhin in einem guten Bereich. Die Gammakurve liegt zudem auf der Idealkurve, der Kontrast bleibt sehr hoch, und der Weißpunkt wird mit 6500 Kelvin genau getroffen.
Beim Einsatz des ViewSonic VG2440 als Office-Monitor wird trotz der guten Ergebnisse aber grundsätzlich keine Kalibrierung benötigt, da auch die Werte im Werkszustand für diesen Einsatzzweck bereits überzeugen konnten.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Reaktionsverhalten
Den ViewSonic VG2440 haben wir in nativer Auflösung untersucht. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.
Der Messwert CtC (Color to Color) geht über die herkömmlichen Messungen von reinen Helligkeitssprüngen hinaus – schließlich sieht man am Bildschirm in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren. Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunktes gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.
Im Datenblatt wird eine bestmögliche Reaktionszeit von 5 ms (GtG) genannt. Der ViewSonic VG2440 besitzt drei Overdrive-Stufen („Standard“, „Erweitert“, „Ultraschnell“). In der Werkseinstellung ist die Option „Standard“ aktiviert.
Overdrive
60 Hz, Overdrive „Standard“
Das Schaltzeitendiagramm zeigt unter anderem, wie sich verschiedene Helligkeitssprünge addieren, wie schnell der Monitor in der Werkseinstellung im besten Fall reagiert und von welcher mittleren Reaktionszeit ausgegangen werden kann.
Der Standard-Modus entspricht wahrscheinlich einem nicht aktiven Overdrive. Dies vermuten wir, weil keinerlei Überschwinger messbar waren und gleichzeitig nur sehr langsame Schaltzeiten gemessen werden konnten. Eine durchschnittliche Reaktionszeit von fast 40 ms ist selbst für einen Büromonitor zu langsam. Auch ein CtC-Wert von mehr 52 ms ist sehr schlecht.
60 Hz, Overdrive „Erweitert“
Überschwinger gibt es auch bei der mittleren Overdrive-Einstellung nicht. Deutlich verbessert wurde aber nur der GtG Wert, der mit 12 ms auf einem guten Niveau liegt. Die durchschnittliche Reaktionszeit bleibt mit fast 36 ms allerdings hinter den Möglichkeiten zurück, wodurch diese Einstellung ebenfalls nicht für Spieler empfohlen werden kann. Faktisch alle Werte außer dem GtG-Wert überzeugen in keiner Weise.
60 Hz, Overdrive „Ultraschnell“
Auf der höchsten Overdrive-Stufe wird vor allem der GtG-Wert weiter verbessert. Er liegt bei 5,5 ms und damit sehr nahe an den Herstellerangaben und zudem auf einem guten Niveau für Spieler. Der CtC-Wert macht dem ViewSonic VG2440 aber auch in dieser Einstellung weiterhin zu schaffen und beträgt 40 ms, wodurch sich eine durchschnittliche Abweichung von über 20 ms ergibt. Insgesamt ist der Proband bis auf den GtG-Wert in allen Bereichen eher unterdurchschnittlich.
Wie sich der Modus in der Praxis schlägt, zeigen wir im Abschnitt „Subjektive Beurteilung“, bei dem wir die optischen Effekte der höchsten Overdrive-Einstellung beschreiben.
Netzdiagramme
In den folgenden Netzdiagrammen sehen Sie alle Messwerte zu den unterschiedlichen Helligkeitssprüngen unserer Messungen im Überblick. Im Idealfall würden sich die grünen und die roten Linien eng am Zentrum befinden. Jede Achse repräsentiert einen im Pegel und in der Dynamik definierten Helligkeitssprung des Monitors, gemessen über Lichtsensor und Oszilloskop.

Latenzzeit
Die Latenzzeit liegt mit 12 ms in einem akzeptablen Bereich (kürzester Messwert aus mehreren Versuchen). Hinzugerechnet werden muss die halbe mittlere Bildwechselzeit, wodurch eine Gesamtlatenz von mindestens 22,8 ms entsteht. Dies ist für Hardcore-Gamer kein akzeptabler Wert, Gelegenheitsspieler dürften damit wohl noch klarkommen, solange keine Ego-Shooter zum Einsatz kommen.