Bildqualität
Der ViewSonic VG2440V wurde komplett matt gestaltet. Auch der kleine Innenrahmen ist matt, wodurch sich dort nur sehr schwache Spiegelungen des Bildschirms ergeben, die zudem nicht als störend wahrgenommen wurden. Die Bilddarstellung wirkte im Werkszustand angenehm. Die eingestellte Helligkeit wurde zwar als zu hoch empfunden, allerdings nicht so spürbar wie bei vielen Konkurrenzprodukten. Beim Reset stellt der Monitor folgende Werte ein, die für die nachfolgende Beurteilung der Werkseinstellung verwendet wurden.
Bildmodus: | Aus |
Helligkeit: | 85 |
Kontrast: | 70 |
Gamma: | 2,2 |
Farbtemperatur: | Native |
RGB: | nicht einsehbar |
Color-Gamut: | k. A. |
DUE Priority: | nicht vorhanden |
Schärfe: | 50 |
Reaktionszeit: | nicht vorhanden |
Graustufen
Bei dem nachfolgenden Testbild konnten im Werkzustand trotz der relativ hohen Helligkeit alle hellen Balken vom Hintergrund unterschieden werden. Bei den dunklen Balken fiel das Ergebnis deutlich schlechter aus. Erst der vierte Balken von links oder rechts konnte als Balken und nicht als einheitlicher Hintergrund wahrgenommen werden.
Bei der Betrachtung von weiteren Testbildern und einer genaueren Begutachtung möglicher Auffälligkeiten auf der Bildschirmfläche konnten keine negativen Effekte ausgemacht werden.
Ausleuchtung
Das linke Foto zeigt ein komplett schwarzes Bild ungefähr so, wie man es mit bloßem Auge sieht; hier werden die auffälligen Schwächen sichtbar. Das rechte Foto mit längerer Belichtungszeit hebt dagegen die Problemzonen hervor und dient nur der deutlicheren Darstellung.
Bei kleinen Bildschirmflächen ist es tendenziell einfacher, eine gleichmäßige Ausleuchtung zu erreichen. Die Ausleuchtung haben wir bei einem schwarzen Bild mit abgedunkelter Raumbeleuchtung als gut wahrgenommen. Leichte Lichthöfe an den Rändern waren zwar sichtbar, diese bewegten sich aber auf einem dezenten Niveau. Bei einer verlängerten Belichtung wurde dann die nicht ganz optimale Ausleuchtung deutlich sichtbarer. Dieses Bild dient aber nur zur Verdeutlichung des Effektes und zur Überprüfung der Ausleuchtung durch eine Extremdarstellung. In der Praxis wirkte die Ausleuchtung homogen.
Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast
Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.
Der Hersteller gibt für das verbaute IPS-Panel einen Kontrast von 1000:1 und eine maximale Helligkeit von 250 cd/m² an. Der Kontrast liegt fast durchgängig auf der 1000:1-Linie, wodurch unsere Messungen die Herstellerangaben bestätigen können. Unsere maximal gemessene Helligkeit ist ebenfalls ziemlich genau bei den Vorgaben des Herstellers. Die minimal einstellbare Helligkeit lag bei 67 cd/m², was auch für stark abgedunkelte Räume niedrig genug ist.
Eine Besonderheit gab es bei der Helligkeitseinstellung. Jede Erhöhung des Helligkeitswertes um 10 Punkte im OSD führte zu einer Steigerung der Helligkeit um 20 cd/m². Die Ausnahme besteht beim letzten Schritt von 90 auf 100, der praktisch keine Steigerung der Helligkeit hervorrufen konnte.
Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 10 %.
Bei der Helligkeitsverteilung ist vor allem die oberste Messreihe dafür verantwortlich, dass kein gutes Ergebnis mehr erzielt werden kann. Die maximale Abweichung liegt bei 15 % und der Durchschnitt bei fast 8 %. Mit dem bloßen Auge sichtbar sind Abweichungen ab etwa 10 bis 20 %, wodurch diese Werte in der Praxis als Büro- oder Homeoffice-Monitor keine große Rolle spielen sollten.
Bei der Farbreinheit kann dagegen geglänzt werden. Der Durchschnitt liegt unter 1 Delta und die höchste Abweichung bei ebenfalls sehr guten 1,4 Delta. In diesem Bereich könnte das Gerät daher sogar mit Profigeräten für die Bildbearbeitung mithalten, allerdings sind dafür in der Praxis auch andere Parameter wichtig, darunter die Farbraumabdeckung, die bei diesem Modell nicht ideal ist.
Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der ViewSonic VG2440V besitzt eine stumpfe Oberfläche mit mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion.
Blickwinkel
Auffällige Farbverfälschungen zeigt der Bildschirm aus keinem der vier Blickwinkel an. Die Helligkeit nimmt allerdings vor allem bei einer seitlichen Betrachtung ab. Dies ist in der Praxis aber nur relevant, wenn mit mehreren Personen gleichzeitig ein Inhalt auf dem Monitor betrachtet werden soll. Durch den großzügigen Einstellbereich kann der Proband ansonsten in die ideale Position gedreht werden, um zum Beispiel auch einem in der Nähe sitzenden Kollegen ein Bild mit einer perfekten Darstellung zu zeigen.