Test ViewSonic XG251G: 360 Hz, Nvidia Reflex und G-Sync
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Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast

Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.

Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.

Den für IPS-Panels typischen Wert eines statischen Kontrastverhältnisses von 1000:1 finden wir auch im Datenblatt des ViewSonic XG251G. Da der Monitor aber einen niedrigen Schwarzpunkt erreichen kann, liegt der Durchschnittswert bei ungewöhnlich hohen 1184:1. Dieser hohe Kontrast wird bis auf eine Ausnahme bei 10 % Helligkeit über den gesamten Helligkeitsbereich ziemlich konstant gehalten.

Helligkeits- und Kontrastverlauf des IPS-Panels vom ViewSonic XG251G
Helligkeits- und Kontrastverlauf

Der Helligkeitsregler erlaubt eine Anpassung der Leuchtdichte zwischen 39 und 411 cd/m², der Schwarzpunkt bewegt sich dabei zwischen 0,03 cd/m² und 0,35 cd/m².

Bildhomogenität

Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert.

Diagramm der Helligkeitsverteilung in %
Helligkeitsverteilung in %
Diagramm der Farbreinheit in Delta C
Farbreinheit in Delta C

Die durchschnittliche Abweichung der Helligkeit zum in der Display-Mitte gemessenen Referenzwert beträgt beim ViewSonic XG251G 10,33 %. Die höchste Abweichung von 15,7 % messen wir in der linken oberen Display-Ecke. Daraus ergibt sich ein befriedigendes Gesamtergebnis. Abschattungen sind mit freiem Auge nicht zu erkennen.

Bei der Farbreinheit kann der Monitor hingegen mit einem guten Gesamtergebnis aufwarten. Die durchschnittliche Abweichung liegt bei 1,21 Delta C, die höchste Abweichung von 2,73 Delta C messen wir am oberen linken Display-Rand. Die Bildqualität kann auch subjektiv überzeugen.

Coating

Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.

Coating des ViewSonic XG251G
Coating des ViewSonic XG251G
Coating-Referenzwerte
Coating-Referenzwerte

Mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der ViewSonic XG251G besitzt eine stumpf-matte Oberfläche mit mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion. Im Datenblatt finden sich keine näheren Angaben zur Entspiegelung. In der Praxis werden Lichtreflexionen, solange keine zu helle direkte Lichteinstrahlung erfolgt, effektiv abgeschwächt.

Blickwinkel

Das Blickwinkelverhalten des ViewSonic XG251G ist sehr gut, die Farbwiedergabe bleibt selbst bei steilem Blickwinkel konstant. Zwar ist das eine technische Eigenheit der IPS-Technologie, aber die kompakte Größe hat hier Vorteile, und der Monitor dunkelt auch bei steilem seitlichen Betrachtungswinkel die Anzeige kaum ab. Mit Blickwinkel von oben bekommt die Darstellung einen leichten Gelbstich.

Blickwinkeltest der Farbwerte vom IPS-Panel des ViewSonic XG251G
Blickwinkeltest der Farbwerte

Beim Test von Aufhellungen dunkler Tonwerte aus seitlicher Betrachtungsposition zeigt der ViewSonic XG251G weder ungewöhnlich helle noch dunkle Aufhellungen und bewegt sich hier im typischen Mittelfeld. Die Aufhellungen sind technisch bedingt vorhanden, mit normaler Ausprägung.

Aufhellungen dunkler Tonwerte aus seitlichem Betrachtungswinkel
Aufhellungen dunkler Tonwerte aus seitlichem Betrachtungswinkel

Farbmetrische Tests

Farbraumvergleich in Lab (D50)

Die folgenden Darstellungen basieren auf den farbmetrischen Daten nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt. Das Bezugsweiß für die Aufbereitung in Lab ist D50 (adaptiert mit Bradford).

Weißes Volumen: Bildschirmfarbraum
Schwarzes Volumen: Referenzfarbraum
Buntes Volumen: Schnittmenge
Vergleichsziel: sRGB

sRGB: 91 % Farbraumabdeckung

sRGB-Farbraumabdeckung, 3D-Schnitt 1
sRGB-Farbraumabdeckung, 3D-Schnitt 1
sRGB-Farbraumabdeckung, 3D-Schnitt 2
sRGB-Farbraumabdeckung, 3D-Schnitt 2

Mit 91 % gelingt dem ViewSonic XG251G eine gute Abdeckung im sRGB-Farbraum. Für die EBV im Hobbybereich ist dieses Ergebnis ausreichend, für den professionellen Einsatz eignet sich der Monitor dagegen nicht.

Messungen vor Kalibration und Profilierung

Dynamische Regelungen werden, sofern möglich, vor den nachfolgenden Tests deaktiviert.

Werkseinstellung (Bildmodus „Standard“)

Die Werkseinstellung des ViewSonic XG251G überrascht durch eine hervorragende Kalibrierung. Sowohl die Grauachse als auch die Farbwerte überzeugen mit sehr niedrigen Abweichungen zu den Sollwerten. Bei der Grauachse beträgt die durchschnittliche Abweichung 0,2 Delta C, während die Range bei ebenfalls sehr niedrigen 0,36 Delta C liegt. Die Farbwerte überzeugen mit einem Durchschnitt von 0,87 Delta E. Lediglich die etwas zu geringe sRGB-Farbraumabdeckung trübt dieses sehr gute Ergebnis ein wenig.

Diagramm: Werkseinstellung
Werkseinstellung

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

sRGB-Bildmodus (Farbtemperatur) im Vergleich mit sRGB

Auch beim ViewSonic XG251G gibt es keinen sRGB-Bildmodus, sondern unter „Farbtemperatur“ die Auswahl „sRGB“. Da bereits die Kalibrierung ab Werk sehr gut umgesetzt wurde, ist es nicht überraschend, dass auch der sRGB-Modus ein eigentlich ausgezeichnetes Ergebnis erreicht. Dass der Monitor nur eine gute Gesamtwertung erzielt, liegt auch hier nur an der etwas zu geringen sRGB-Farbraumabdeckung.

Diagramm: sRGB-Bildmodus
sRGB-Bildmodus

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Messungen nach Kalibration und Profilierung

Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt. Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.

Profilvalidierung

Die Profilvalidierung zeigt, dass keine Nichtlinearitäten vorliegen und das Matrix-Profil den Zustand des ViewSonic XG251G sehr exakt beschreibt.

Diagramm: Profilvalidierung
Profilvalidierung

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Diagramm: Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Nach Profilierung und Kalibration kann der ViewSonic XG251G ein gutes Gesamtergebnis erzielen. Der Durchschnittswert der Grauachse liegt bei 0,51 Delta C, während die höchste Abweichung 1,1 Delta C beträgt. Bei den Farbwerten wird eine durchschnittliche Abweichung von 0,86 Delta E erreicht.

Bei unserem Testgerät war dieses Ergebnis mit folgenden Einstellungen möglich:

sRGB: Helligkeit 126 (nits), Rot 50, Grün 50, Blau 45, Kontrast 50, Gamma 2.2.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Damian Köb

... stieß 2009 zum PRAD-Team und schreibt mit anhaltender Begeisterung fundierte Monitor-Testberichte. Als Vater von zwei Kindern verbringt er seine Freizeit mit der Familie, macht Sport, spielt Computerspiele und fährt Motorrad.

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