Interpolation
Der ViewSonic XG251G bietet die Möglichkeit, mit zwei Einstellungen Einfluss auf die Darstellung einer interpolierten Auflösung zu nehmen. Zur Auswahl stehen „Seitenv. fix.“ und „Fläche ausfüllen“. Damit ist der Monitor ohne Zuhilfenahme der Grafikkarte in der Lage, jede zugespielte Auflösung zumindest mit korrektem Seitenverhältnis anzuzeigen. Eine pixelgenaue Darstellung ist allerdings nur bei Zuspielung eines Full-HD-Signals möglich. Ein Schärferegler wird nicht angeboten. Die Anzeige einer interpolierten Auflösung gelingt dem ViewSonic XG251G gut, nicht zuletzt auch deshalb, weil sich die geringe Bildschirmdiagonale positiv auf kleinere Auflösungen auswirkt.
Reaktionsverhalten
Der 24,5 Zoll große ViewSonic XG251G aus der ELITE-Modellreihe besitzt ein flaches Display mit 16:9-Format und FHD-Auflösung (1920 x 1080 Pixel). Die Bildrate bei nativer Auflösung erreicht maximal 360 Hz. Wir haben den Monitor in der nativen Auflösung mit 60 Hz und 360 Hz am DisplayPort-Anschluss untersucht. Der Proband wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.
Der Messwert Color to Color (CtC) geht über die herkömmlichen Messungen von reinen monochromatischen Helligkeitssprüngen hinaus, schließlich sieht man am Bildschirm in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren.
Im Datenblatt des ViewSonic XG251G gibt der Hersteller eine Reaktionszeit von 1 ms (Grau zu Grau) an. Der Monitor bietet eine dreistufige Overdrive-Einstellung („Reaktionszeit-OD“ genannt) mit den Einstellungsmöglichkeiten „Standard“, „Erweitert“ und „Ultraschnell“. In der Werkseinstellung ist die Pixelbeschleunigung im Standard-Bildmodus auf „Standard“ eingestellt, in den Bildmodi „Angepasst 1“ und „Angepasst 2“ auf „Erweitert“.
Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunktes gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.
Overdrive 60 Hz
60 Hz, Reaktionszeit-OD „Standard“
Bereits mit der werkseitig eingestellten Pixelbeschleunigung „Standard“, die zudem die geringste Beschleunigung darstellt, kommt der ViewSonic XG251G auf sehr respektable Werte. In diesem Zustand vollzieht der Monitor den schnellsten Schwarz-Weiß-Wechsel mit 6,8 ms, für den schnellsten Grauwechsel benötigt er 4,8 ms. Der Durchschnittswert für alle unsere 15 Messpunkte beträgt 7,4 ms. Der CtC-Wert ist mit 6 ms ebenfalls schon ungewöhnlich schnell. Der Helligkeitsverlauf (GtG 80–50 %) ist neutral, und die entsprechende Helligkeit wird schnell erreicht.
60 Hz, Reaktionszeit-OD „Erweitert“
Mit „Erweitert“, der zweitschnellsten Pixelbeschleunigung, fallen die Schaltzeiten des ViewSonic XG251G nahezu identisch zur Einstellung „Standard“ aus. Für den Schwarz-Weiß-Wechsel benötigt der Monitor nun 7 ms, was nur 0,2 ms schneller ist. Auch der schnellste Grauwechsel ist mit 4,6 ms lediglich 0,2 ms kürzer. Der Durchschnittswert für alle unsere 15 Messpunkte liegt bei 7 ms. Der CtC-Wert ist mit 6,4 ms geringfügig langsamer. Entsprechend dem Ergebnis gibt es nach wie vor keine störenden Überschwinger im Helligkeitsverlauf.
60 Hz, Reaktionszeit-OD „Ultraschnell“
Und auch mit der schnellsten Pixelbeschleunigung „Ultraschnell“ zeigt der ViewSonic XG251G fast identische Schaltzeiten zu den vorangegangenen Messungen. Der Schwarz-Weiß-Wechsel beträgt hier wie schon mit „Erweitert“ ebenfalls 6,6 ms. Für den schnellsten Grauwechsel benötigt der Monitor jetzt allerdings nur noch 3,9 ms. Der Durchschnittswert für alle 15 Messpunkte liegt bei 6,8 ms, und der CtC-Wert verringert sich auf 5,6 ms. Da sich selbst mit der schnellsten Pixelbeschleunigung die Schaltzeiten kaum ändern, bleiben Überschwinger im Helligkeitsbereich nach wie vor aus.
Overdrive 360 Hz
360 Hz, Reaktionszeit-OD „Standard“
Mit der maximal möglichen Bildwiederholfrequenz von beeindruckenden 360 Hz verkürzen sich die Schaltzeiten des ViewSonic XG251G noch mal deutlich. Lediglich beim Schwarz-Weiß-Wechsel gibt es wenig Neues zu berichten. Hier erreicht der Monitor mit 6,6 ms nahezu identische Schaltzeiten wie mit 60 Hz. Deutlich kürzer sind hingegen der schnellste Grauwechsel, der nun 2,2 ms beträgt, und der CtC-Wert, der bei 1,7 ms liegt. Auch der Durchschnittswert für alle unsere 15 Messpunkte sinkt deutlich und beläuft sich nun auf 3,8 ms. Der Helligkeitsverlauf ist selbst mit 360 Hz neutral, und die entsprechende Helligkeit wird schnell erreicht.
360 Hz, Reaktionszeit-OD „Erweitert“
Und auch mit 360 Hz zeigt der ViewSonic XG251G das gleiche Verhalten bei den Schaltzeiten wie mit 60 Hz, denn sie ändern sich nur noch geringfügig. Interessant ist außerdem, dass bis auf den CtC-Wert, der bei 1,4 ms liegt, alle anderen Schaltzeiten etwas langsamer sind im Vergleich zur Pixelbeschleunigung „Standard“. Für den Schwarz-Weiß-Wechsel benötigt der Monitor mit 9,2 ms sogar fast 3 ms länger. Den schnellsten Grauwechsel vollzieht der Proband mit 2,3 ms, und der Durchschnittswert für alle unsere 15 Messpunkte beläuft sich auf 4,5 ms. Im Helligkeitsverlauf sind zwar Überschwinger vorhanden, aber sehr kurze und keine stark ausgeprägten.
360 Hz, Reaktionszeit-OD „Ultraschnell“
Mit der höchsten Pixelbeschleunigung „Ultraschnell“ und 360 Hz zeigt der ViewSonic XG251G dann aber wieder durchgängig verkürzte Schaltzeiten und ein beeindruckendes Gesamtergebnis. Der Schwarz-Weiß-Wechsel ist mit 7 ms zwar immer noch minimal langsamer als bei 60 Hz, dafür benötigt der Monitor für den schnellsten Grauwechsel nur noch 1,7 ms. Der Durchschnittswert für alle 15 Messpunkte liegt bei 3,5 ms, und der CtC-Wert reduziert sich auf rekordverdächtige 1,2 ms. Zwar sind im Helligkeitsverlauf nun starke Überschwinger zu beobachten, die Dauer ist aber sehr kurz, und daher haben sie keine negativen Auswirkungen auf die subjektive Bildqualität.