Einleitung
Der gerade im August erschienene EIZO CS2400S wurde mir freundlicherweise von PRAD und EIZO zum ausführlichen Testen zur Verfügung gestellt. Der IPS-Monitor im 24-Zoll-Format und mit außergewöhnlicher WUXGA-Auflösung (16:10-Seitenverhältnis) gehört zur ColorEdge-Reihe des Herstellers. Sie steht für professionelle Grafikmonitore mit der Möglichkeit zur Hardware-Kalibrierung. Das Modell ist der Nachfolger des EIZO CS2420, welcher auch eine Auflösung von 1920 x 1200 hat und ebenso 99 % des Adobe-RGB-Farbraumes abdeckt.
Einsatzgebiet
Hauptberuflich bin ich angestellter Mediengestalter mit Fokus auf den Printbereich und nebenberuflich als Fotograf tätig. Mit dem EIZO CS2420 arbeite ich bei meinem Arbeitgeber bereits seit dem Jahr 2019. Das Gerät dient als Hauptmonitor an einem 20 Zoll großen iMac i7, wobei der iMac hauptsächlich als Zweit-Display für die Paletten der Grafikprogramme fungiert. Zu Hause leistet ein schon etwas älterer NEC PA271W (27 Zoll) als einziger Monitor an einem Mac mini M1 seine Dienste. Sowohl im Büro als auch im Homeoffice nutze ich hauptsächlich die Adobe Creative Suite für gestalterische Tätigkeiten im Printbereich und zur Bildbearbeitung. Jedoch fallen immer öfter auch Videoschnitt und Animation an. Für den Test habe ich zu Hause den NEC PA271W durch den EIZO CS2400S ersetzt. Ebenso konnte ich das EIZO-Modell an einem MacBook Air M1 testen, um zu sehen, wie gut das Zusammenspiel mit dem mobilen Rechner funktioniert.
Lieferumfang
Die Lieferung des Bildschirms erfolgte in der Originalverpackung von EIZO, der Monitor war darin sicher in passenden, umweltschonenden Kartonschalen verstaut. Das kleinteilige Zubehör ist nicht in zusätzlichen Kunststofftüten verpackt. Die ökologisch verträgliche Verpackungslösung mit recyceltem Material sollte lobend erwähnt werden, zumal dadurch keine Einschränkungen zulasten der Transportsicherheit zu erwarten sind. Lediglich die Hülle um den Monitor ist nicht aus Papier oder Pappe – wahrscheinlich, um ein Verkratzen des Displays zu vermeiden.
Zum Lieferumfang gehören je ein Kabel für HDMI, USB-C auf USB-C und USB-A auf USB-B, eine gedruckte Kurzanleitung, der Kalibrierungsbericht und ein Netzkabel. Bisher wurden die Kalibrierungsberichte wohl nur den höherpreisigen CG-Modellen beigelegt. Für den DisplayPort wird kein Kabel mitgeliefert, dies hatte ich aber sowieso zur Hand. Eine CD mit Handbuch oder gar eine gedruckte Version davon wäre nicht mehr zeitgemäß, und somit kann man auf der EIZO-Website die notwendigen Unterlagen einsehen und herunterladen.
Aufbau und Ergonomie
Der Aufbau des Monitors gestaltet sich sehr einfach, da der Standfuß schon montiert ist. Lediglich das Netzkabel einstecken und den Bildschirm mit dem Rechner verbinden – problemloses Plug & Play. Der Monitor hat eine Höhenverstellbarkeit von 155 mm und kann auch in der Neigung (5/35 Grad) auf die eigenen Bedürfnisse eingestellt werden. Eine Rotation des Displays um 90 Grad (Pivot) etwa für die Bildbearbeitung von Hochformatfotos ist ebenso möglich wie die Drehbarkeit des Standfußes um 344 Grad. Der Rahmen ist für einen Grafikmonitor recht schmal, und gerade die geringe Tiefe des Gerätes ist bei beschränkten Platzverhältnissen von Vorteil. Nutzer eines Office-Displays empfinden die Abmessungen eventuell als gar nicht so schlank. Wer jedoch die Arbeit mit hochwertigen Grafikbildschirmen gewohnt ist, wird sich über das Mehr an Platz auf dem Arbeitsplatz, gerade in der Tiefe, freuen. Der EIZO CS2400S steht sehr stabil auf dem runden Standfuß, und die Elemente zur Einstellung sind nach einem gewissen notwendigen Druck am Anfang der Bewegung leichtgängig.
Für mehr Ordnung auf dem Arbeitsplatz ist auf der Rückseite eine Kabelführung angebracht, und auch an einen eingelassenen Tragegriff zum sicheren Transport wurde gedacht. Das Gewicht des Bildschirms beträgt laut EIZO 8,2 kg. Auf der Rückseite des CS2400S befinden sich vier Gewinde, um das Gerät an einer Wandhalterung mit einem VESA-Lochabstand von 100 x 100 mm zu montieren.
Sollte der Monitor mal nur ein schwarzes Bild anzeigen, könnte dies an dem mechanischen Ein- und Ausschalter auf der Unterseite des Bildschirms liegen. Hier kann der EIZO CS2400S komplett ausgeschaltet werden und reagiert dann auch nicht auf die Taste an der Front. Diesen Ausschalter würde ich wohl nur bei längerer Nichtnutzung zum Stromsparen betätigen. Den Stromverbrauch des CS2400S hat EIZO übrigens gegenüber dessen Vorgänger um 25 Prozent reduziert, sodass nur noch 18 statt 26 Watt anfallen.
USB-C-Anschluss und KVM-Switch
Der Anschluss an den Rechner kann per HDMI, USB-C oder DisplayPort erfolgen. Mit allen drei Varianten konnte der Bildschirm problemlos von meinem Mac mini angesteuert werden. Mein Favorit ist hier eindeutig der USB-C-Port: Da der Mac mini ja nur sehr sparsam mit Anschlüssen versehen wurde, freut man sich über jede freie Schnittstelle. Statt der bisherigen Lösung an einem NEC PA271W mit DisplayPort plus USB genügt hier ein Kabel für den Monitoranschluss und die Versorgung des Vierfach-USB-Hubs am CS2400S. Der EIZO CS2420 konnte übrigens nur mit einem Dreifach-USB-Hub dienen.
Der USB-Hub des neuen Models liegt benutzerfreundlich an der linken Seite des Bildschirms und kann durch die USB-C Verbindung versorgt werden.
Soll der Bildschirm per DisplayPort oder HDMI angesteuert werden, muss für den Hub jedoch die neben den Videoeingängen liegende Upstream-USB-Buchse (Typ B) an den Rechner angeschlossen werden. Dies sollte auch beachtet werden, wenn zwei Rechner mit dem EIZO CS2400S verbunden werden, was durch den integrierten KVM-Switch möglich ist. So hatte ich zusätzlich zu dem Mac mini via USB-C ein MacBook Air M1 per DisplayPort und USB-A/B angeschlossen. Am EIZO CS2400S waren über die seitlichen USB-Ports eine externe Platte und eine Tastatur verbunden. Durch den Wechsel des Eingangssignals via OSD konnte nun vom Mac mini zum MacBook geswitcht werden. Tastatur und Festplatte können dann ohne Umstecken von beiden Rechnern genutzt werden. Leider wird jedoch die Festplatte beim Wechsel unsanft getrennt – hier sollte man sich die Zeit nehmen und die Platte selbst auswerfen. Das MacBook kann übrigens bei Anschluss über USB-C mit bis zu 70 Watt Ladestrom versorgt werden, das MacBook-Netzteil wird dann nicht benötigt, und auch hier bleibt einer der beiden USB-Steckplätze frei – ein praktischer USB-Hub ist in diesem Fall dann ebenso inklusive.

Leider bietet der Hub des CS2400S keinen USB-C-Downstream, alle vier Anschlüsse sind als USB-A angelegt sind. Hier hätte ich mir in Anbetracht der vielen Geräte, welche mit USB-C-Kabeln verbunden werden wollen, eine etwas zeitgemäßere Lösung gewünscht.
OSD
Die Bedienelemente für das On-Screen-Display (OSD) des EIZO CS2400S befinden sich rechts am unteren Rahmen des Bildschirms. Hier sind sechs kleine, weiß leuchtende Sensortasten, welche ohne spürbaren Tastendruck auf leichte Berührungen reagieren. Im Vergleich zum Vorgängermodell CS2420 hat man nun ein überarbeitetes OSD-Menü, welches statt Textboxen auf minimalistische Symbole setzt. Aktiviert werden kann das OSD-Menü mit jeder der sechs Tasten. Erst bei Erscheinen des OSD-Menüs am unteren Bildschirmrand bekommen die einzelnen Tasten eine spezielle Funktion. So lässt sich zum Beispiel über die erste Taste das Eingangssignal und mit der zweiten Taste der Farbmodus wählen. Im letzten Menü können Sprache, Rotation und vieles mehr eingestellt werden.

Je nach Menü haben die Tasten andere Funktionen, dies ist aber sehr intuitiv zu erkennen und zu bedienen. Der Piepton, welcher jeden Tastendruck bestätigt, kann auch hier ausgestellt werden. Ist das Programm ColorNavigator geöffnet, kann das OSD übrigens nicht genutzt werden, da es gesperrt ist. Rechts neben den OSD-Bedienelementen hat sich der optisch einheitlich gehaltene Ein-/Ausschalter eingereiht.

Erste Fingerabdrücke hat mein Display schon in der rechten unteren Ecke: Das tägliche Nutzen von Touchdisplays hinterlässt seine Spuren bei den eigenen Gewohnheiten, und man ist des Öfteren dazu verleitet, das Menü auf dem Display zu bedienen statt mit den darunterliegenden Knöpfen.