Kürzlich hieß es, dass der südkoreanische Elektronikriese Samsung am heutigen Donnerstag einen neuen MicroLED-Fernseher präsentieren wolle (siehe PRAD-News Gerücht: Samsung will zeitnah LCD-Produktion beenden). Das Gerücht hat sich nun bewahrheitet. Laut offizieller Pressemitteilung handelt es sich um das erste klassische Samsung-TV-Gerät mit dieser Technologie – anders als The Wall (PRAD-News) wird es also nicht in modularer Form gefertigt und vertrieben.
Die noch namenlose Neuheit misst 110 Zoll in der Diagonalen, löst mit 3840 x 2160 Bildpunkten (4K) auf und soll in der Lage sein, DCI-P3 und Adobe RGB zu jeweils 100 Prozent abzudecken. Ein neuer Micro-AI-Prozessor soll unter anderem HDR-Inhalte befeuern – welche Formate konkret unterstützt werden, geht aus der bisherigen Infolage jedoch nicht hervor. Da Samsung ein Mitbegründer des HDR10+-Standards ist und bei all seinen bisherigen Fernsehern exklusiv darauf setzt, dürfte es auch im Fall des neuen MicroLED-Exemplars am Start sein. Mit Dolby Vision sollte man derweil nicht rechnen.
Ein Multiview-Feature erlaubt die gleichzeitige Darstellung von Inhalten aus bis zu vier verschiedenen Quellen. Das integrierte Majestic-Soundsystem kommt ohne externe Lautsprecher aus und verspricht dennoch eine 5.1-Surround-Kulisse im heimischen Wohnzimmer. Das Unternehmen verspricht für die MicroLED-Technik eine Lebensdauer von bis zu 100 000 Stunden und ein Screen-to-Body-Verhältnis von 99,99 Prozent – der Bildschirm ist also praktisch rahmenlos.
Mit der Veröffentlichung des 110-Zöllers in Deutschland ist voraussichtlich im 1. Quartal 2021 zu rechnen, wobei ein offizieller Euro-Verkaufspreis noch nicht kommuniziert wurde. Inoffizielle Quellen nennen 170 Millionen Südkoreanische Won, was umgerechnet rund 129.295 Euro wären. Dank des neuen Samsung-Produktionsverfahrens, das erstmals die Fertigung nicht modularer MicroLED-TVs ermöglicht, sollen Ausführungen mit kleineren Diagonalen übrigens in Zukunft folgen. Mit dem Samsung Q90T kann oben ein aktuelles 4K-Modell ohne MicroLED, aber mit Quantum-Dot-Technologie erworben werden.
(Originalmeldung vom 10.12.2020, 11:14 Uhr)
Update (07.01.2021, 12:01 Uhr)
Neben der 110-Zoll-Variante wurde nun auch ein 99-Zoll-Exemplar für 2021 bestätigt. Kleinere Diagonalen sind ebenfalls geplant und sollen bis Jahresende folgen.
Update (24.02.2021, 12:58 Uhr)
Durch eine Verringerung der nötigen Produktionsschritte stellt Samsung für die Zukunft günstigere MicroLED-Panels in Aussicht. Statt mehrere Chips für Rot, Grün und Blau herzustellen, reiche künftig ein Chip für alle drei Grundfarben, was sich letztlich auch auf die Endkundenpreise von Produkten mit MicroLED auswirken dürfte. (Quelle: The ELEC)
Update (03.03.2021, 12:38 Uhr)
Samsung will die 99- und die 110-Zoll-Ausführung seines MicroLED-TVs voraussichtlich Ende März weltweit veröffentlichen. Ein 88-Zöller steht für Herbst 2021 und eine 77-Zoll-Variante für einen späteren Zeitpunkt auf der Agenda.
Update (18.03.2021, 11:22 Uhr)
In Deutschland sollen die MicroLED-TVs ab Mitte des Jahres erhältlich sein. Für den 99-Zöller werden rund 130.000 Euro fällig, während der 110-Zöller mit ca. 150.000 Euro zu Buche schlagen soll. (Quelle: Golem)
Update (23.07.2021, 11:40 Uhr)
Medienberichten zufolge verzögert sich der Marktstart der 99-Zoll-Variante. Grund sei laut Samsung die höhere Nachfrage nach dem 110-Zoll-Modell. Mancherorts wird vermutet, dass auch die höheren Herstellungskosten der kleineren Ausführung ursächlich sein könnten. Ein neuer Veröffentlichungstermin steht derweil noch aus. (Quelle: THE ELEC)
Update (08.11.2021, 11:16 Uhr)
Samsung soll sich entschieden haben, doch noch keine 77-Zoll-Variante des MicroLED-TVs zu produzieren. Ein solches Exemplar wäre schlicht zu teuer und somit unattraktiv für Interessenten. (Quelle: MicroLED-Info)
Update (21.06.2022, 10:58 Uhr)
Die 110-Zoll-Ausführung des MicroLED-TVs von Samsung hat es nun auch auf den chinesischen Markt geschafft – und war innerhalb kurzer Zeit ausverkauft. Zwischenzeitlich scheint man dort jedoch wieder Exemplare bestellen zu können. Kostenpunkt: umgerechnet rund 149.000 Euro. (Quelle: Gizmochina)
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Allgemeiner Hinweis
Ausstattung und Eckdaten von neuen Produkten können vorläufig oder fehlerhaft sein und sich bis zum offiziellen Erscheinen noch (teils massiv) ändern. Das gilt für offizielle Datenblätter und Produktseiten genauso wie für Details aus inoffiziellen Quellen. PRAD versucht ein Auge auf Änderungen zu haben und in Form von Nachträgen darüber zu berichten. Entsprechende sachdienliche Hinweise aus Leserkreisen sind immer gern gesehen und werden dankbar angenommen.
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Da ist bestimmt 2022 gemeint und nicht 2021. Denn Q1 ist schon eine Weile vorbei 😉
Ne, das war zum Zeitpunkt der Ursprungsmeldung 2020 schon korrekt – siehe Datumsangabe zu Beginn der Meldung und bei den Nachträgen.