Farbmodus „HDR_PQ Rec2020
PQ Clip“ („Dynamic Dimming“: Medium, Helligkeit 1000 cd/m²)
Wir haben im Farbmodus „HDR_PQ Rec2020“ und der Einstellung „PQ Clip“ einige Farbfelder vermessen. Referenzpunkt für die Auswertung ist, im Unterschied zu SDR-Messungen, allerdings nicht der Weißpunkt bei maximaler Helligkeit, sondern ein Flächenweiß mit lediglich rund 100 cd/m². Hier unterstellen wir eine vollständige, visuelle Adaption (Anpassungen via Bradford). Es werden ausschließlich Farbfelder verwendet, die innerhalb des Farbumfangs von DCI-P3 RGB liegen, aber in ITU-R BT. 2020 kodiert sind.
Die Farbreproduktion des ASUS PA32UCG überzeugt. Die Resultate bleiben zwar hinter den Ergebnissen im SDR-Bereich zurück, sind aber durchaus ordentlich.
Farbmodus „HDR_HLG“ („Dynamic Dimming:“ Medium, Helligkeit maximal)

Abschließend haben wir noch den Farbmodus „HDR_HLG“ vermessen. Die Tonwertkurve entspricht hier der gewünschten Hybrid-Log-Gamma-Charakteristik. Es handelt sich um eine relative Tonwertkurve. Entsprechend kodiertes HDR-Material hat den Vorteil, auf einem SDR-Wiedergabegerät mit Gamma-2.4(-2.2)-Charakteristik noch einigermaßen akzeptabel reproduziert zu werden (die Spitzenlichter befinden sich stark komprimiert am „oberen Anschlag“). Das Metadaten-freie HLG findet daher vor allem bei TV-Übertragungen Anwendung.
Reaktionsverhalten
Den ASUS PA32UCG haben wir in der nativen Auflösung bei 60 Hz am DisplayPort-Anschluss untersucht. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.
Im Datenblatt wird die Reaktionszeit mit 5 ms (GtG) angegeben. Der ASUS PA32UCG implementiert eine sechsstufige Overdrive-Funktion namens „Trace Free“ (0, 20, 40, 60, 80, 100). In der Werkseinstellung ist eine (zu hohe) Voreinstellung von 60 gewählt.
Das Schaltzeitendiagramm zeigt unter anderem, wie sich verschiedene Helligkeitssprünge addieren, wie schnell der Monitor in der Werkseinstellung im besten Fall reagiert und von welcher mittleren Reaktionszeit ausgegangen werden kann.
Der Messwert Color to Color (CtC) geht über die herkömmlichen Messungen von einfarbigen Helligkeitssprüngen hinaus, schließlich sieht man am Bildschirm in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren.
Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunktes gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.
Overdrive 60 Hz
„Trace Free“ 0 (60 Hz)
Wir ermitteln den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 22 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 6 ms. Der Durchschnittswert für alle unsere 15 Messpunkte beträgt knapp 10 ms. Der CtC-Wert ist mit 22 ms langsam, liegt aber angesichts der deaktivierten Pixelbeschleunigung noch im Rahmen. Der Helligkeitsverlauf (GtG 80–50 %) ist völlig neutral.
„Trace Free“ 60 (60 Hz)
Nach Aktivierung der Pixelbeschleunigung (dritthöchste Stufe) verbessern sich die Reaktionszeiten erheblich. Selbst der Schwarz-Weiß-Wechsel reduziert sich auf nun 15,2 ms. Für die Grauwechsel fallen im Durchschnitt nur noch 6,5 ms an. Das liegt schon fast im Bereich der Werksangabe. Der CtC-Wert sinkt bis auf 9,2 ms. Die messtechnisch nun nachweisbaren, leichten Überschwinger machen sich im Bild bereits bemerkbar, stören aber kaum.
„Trace Free“ 100 (60 Hz)
Die Auswahl der maximalen Beschleunigung führt zu einer weiteren Verkürzung der Reaktionszeit. Der schnellste Grauwechsel beträgt jetzt noch 2 ms, und der Durchschnittswert für alle unsere 15 Messpunkte reduziert sich auf 3,8 ms. Der CtC-Wert sinkt ebenfalls weiter bis auf 4 ms. Die extrem starken Überschwinger machen den Modus allerdings wenig sinnvoll.
Overdrive 120 Hz
Bei einer Ansteuerung in 120 Hz verändern sich die Reaktionszeiten zwar kaum. Dafür nehmen die Überschwinger deutlich ab – und die damit verbundenen visuellen Artefakte.
Wir haben die entsprechenden Ergebnisse nachfolgend ebenfalls aufbereitet:
„Trace Free“ 0 (120 Hz)
„Trace Free“ 60 (120 Hz)
„Trace Free“ 100 (120 Hz)
Netzdiagramme
In den folgenden Netzdiagrammen sehen Sie alle Messwerte zu den unterschiedlichen Helligkeitssprüngen unserer Messungen im Überblick. Im Idealfall befinden sich die grünen und die roten Linien eng am Zentrum. Jede Achse repräsentiert einen in dem Pegel und der Dynamik definierten Helligkeitssprung des Monitors, gemessen über Lichtsensor und Oszilloskop.
Latenzzeit
Die Latenz oder auch Signalverzögerungszeit ist ein wichtiger Wert für Spieler, garantieren niedrige Werte doch ein direktes Feedback. Die Latenzzeit fällt bei 60 Hz mit 19,2 ms mäßig aus, geht aber bei der Ansteuerung mit 120 Hz Bildrate auf 3,2 ms zurück (kürzester Messwert aus mehreren Versuchen).
Backlight
Die Hintergrundbeleuchtung des ASUS PA32UCG wird durch Pulsbreitenmodulation (PWM) reguliert. Aufgrund der sehr hohen PWM-Frequenz, die im hohen kHz-Bereich liegt, entstehen keine sichtbaren Unterbrechungen im Lichtstrom (Flackern). Somit ist der Monitor selbst bei reduzierter Helligkeit für ein ermüdungsfreies Arbeiten geeignet.
Subjektive Bewertung
Der ASUS PA32UCG zielt nicht primär auf den Spielebereich ab. Die Leistungen hier sind dennoch ordentlich, sofern man ihn mit 120 Hz ansteuert und/oder Adaptive Sync nutzt. Aufgrund der dann zu geringen Leuchtdichte ist der von uns sonst oft empfohlene sRGB-Modus leider nicht erste Wahl. Dafür kann lokales Dimming, optional in Verbindung mit HDR, das Spiel-Erlebnis deutlich steigern.