Subjektive Beurteilung
Auch wenn jeder Monitor einen umfangreichen Test mit hochsensiblen Geräten durchläuft, bewerten wir die Displays zusätzlich anhand einer Sichtprüfung. Außerdem werden hier die Besonderheiten der Probanden erwähnt, und wie sie sich im Praxistest schlagen. Dafür haben wir uns einige Stunden hingesetzt, um mit dem Acer Predator X32FP Filme zu schauen, zu spielen und weitere kleinere Tests durchzuführen.
60 Hz an Spielekonsolen
Der Acer Predator X32FP verfügt über vier HDMI-2.1-Schnittstellen. Dadurch ist es möglich, das volle Potenzial der neuesten Spielekonsolengeneration wie Xbox Series S/X oder PlayStation 5 auszuschöpfen und bei UHD und 120 Hz zocken zu können. Leider steht uns keine der beiden Konsolen zur Verfügung. Dennoch existieren sehr viel mehr Konsolen aus den früheren Generationen, die weder etwas mit einer erhöhten Aktualisierungsrate noch mit VRR anfangen können.
Hier können wir dem Acer Predator X32FP allerdings kein gutes Zeugnis ausstellen, da bei 60 Hz einfach zu viel Bewegungsunschärfe produziert wird. Bei der höchsten Overdrive-Einstellung „Extrem“ nimmt die Unschärfe zwar minimal ab, dafür sind die Bildfehler inakzeptabel, wie im folgenden Vergleich zu sehen ist.

Hier spielt es aber nahezu keine Rolle, ob der Overdrive nun auf „Normal“ oder auf „Extrem“ gestellt wurde. Da die Betrachtung des Ufo-Vergleichs immer sehr technisch wirkt und nur bedingt einen reellen Eindruck des Gameplays wiedergeben kann, da stark in das Bild gezoomt wird, haben wir noch zwei Bilder im Gesamteindruck bei einem Spiel aufgenommen.
Hier kann man gut die Bildfehler auf dem rechten Bild erkennen, während sie auf dem linken nicht vorkommen. Dennoch wird einfach zu viel Unschärfe produziert. Daher ist der Acer Predator X32FP nicht die beste Wahl für ältere Konsolen.
Betrieb am PC
Um eine höhere Aktualisierungsrate zu erreichen, muss zunächst unter der Kategorie „System“ die Option „DSC“ aktiviert werden. An unserer Grafikkarte haben wir im Desktop-Betrieb allerdings hin und wieder kurze Aussetzer ab einer Bildwiederholungsfrequenz von 120 Hz erlebt. So wurde der Bildschirm für etwa eine Sekunde schwarz, schaltete sich danach aber sofort wieder ein. Im Spielbetrieb ist dies jedoch nicht passiert. Ob die Ursache mit unserer Grafikkarte zu tun hatte, konnten wir leider nicht abschließend klären.
Wird der Acer Predator X32FP an einem PC oder einer Konsole angeschlossen und dabei eine Aktualisierungsrate von 120 Hz erreicht, zeigt die Bewegungsunschärfe ein viel positiveres Bild. Hier spielt es allerdings keinerlei Rolle, ob nun 120, 144 oder 160 Hz anliegen. Nach Kontrolle des Ufo-Tests konnten wir selbst bei steigender Aktualisierungsrate keine Verringerung der Bewegungsunschärfe erkennen. Analog dazu zeigt der Overdrive auch oberhalb der Stellung „Aus“ nicht mehr so katastrophale Ausbrüche. Wägt man aber Bewegungsunschärfe und Bildqualität miteinander ab, ist die Overdrive-Stellung „Aus“ auch bei den höheren Bildwiederholungsfrequenzen der beste Kompromiss, wie der folgende Vergleich zeigt:

Die gute Nachricht lautet, dass eine höhere Aktualisierungsrate als 120 Hz einzig ein flüssigeres Gameplay zur Folge hat, was ab 144 Hz dann aber auch nur noch den wenigsten Spielern auffallen wird. Dadurch lässt es sich in UHD noch mit einer sehr guten Mittelklasse-GPU der neueren Generation ordentlich spielen, wenn die In-Game-Settings nicht zu hoch eingestellt sind. Besonders Anhängern schneller Shooter wird allerdings ein Anti-Blur-Tool fehlen, das sich leider nicht im OSD-Menü finden lässt.
HDR
Der Acer Predator X32FP verfügt über eine offizielle DisplayHDR-1000-Zertifizierung des VESA-Konsortiums. Sicherlich gibt es mittlerweile auch Bildschirme, die eine 1400er-Zertifizierung erreichen, dennoch ist HDR 1000 schon ganz großes Kino und erzeugt einen richtigen Aha-Effekt. Die Überprüfung der maximalen Leuchtdichte kann überzeugen, da die maximale Leuchtdichte bei 1133 cd/m² liegt und über einen langen Zeitraum 896 cd/m² gehalten werden können. Damit werden die Vorgaben locker übertroffen. Die Überprüfung bzgl. der Schwarzwerte ist mit unserem Messgerät leider nicht durchführbar, da es bei dieser Art Test an seine Grenze kommt.
Neben der enormen Leuchtdichte verfügt der Acer Predator X32FP über ein Display mit „Full-array local dimming“ (FALD), eingeteilt in 576 Zonen. So können zwei nebeneinanderliegende Zonen zum einen mit der vollen Leuchtdichte und zum anderen komplett gedimmt angezeigt werden, was ebendiesen enormen Kontrastumfang möglich macht und der Realität sehr nahekommt. Während die Bilder im SDR-Modus bei problematischen Lichtverhältnissen flach und überstrahlt aussehen, kann dies im HDR-Modus schon sehr ordentlich dargestellt werden. Der folgende Bildvergleich soll dies ein wenig näherbringen, auch wenn der Effekt in der Realität sehr viel stärker ausgeprägt ist.
„Full-array local dimming“
Wie bereits erwähnt, verfügt der Acer Predator X32FP über „Full-array local dimming“, (kurz „FALD“) mit 576 Zonen. Das ist natürlich deutlich besser, als wenn das Display nur von oben und unten beleuchtet wird, wie es bei den meisten Monitoren der Fall ist. Dennoch muss man sagen, dass bei einem 32 Zoll großen Bildschirm jede der 576 Zonen rund 5 cm² groß sind. Das ruft besonders im Desktop-Betrieb einen deutlichen Halo-Effekt hervor, der dem Mauszeiger folgt. Bei komplexen Spielszenen konnten wir dieses Phänomen allerdings nicht bemerken. Daher sollte man dieses Problem nicht höher hängen als nötig. Letztendlich lässt sich die adaptive Verdunkelung auf Wunsch deaktivieren.
Zusätzlich lassen sich die Zonen in ihrer Agilität über drei Geschwindigkeiten regeln. Zu finden ist diese Einstellung unter „Spiel -> Adaptive Verdunkelung“ und bietet die Einstellungen „Gering“, „Durchschnittlich“ und „Schnell“. Voreingestellt ist „Durchschnittlich“. Die verschiedenen Stufen dienen bestimmten Einsatzzwecken, wobei „Schnell“ speziell fürs Gaming reserviert ist. Wir konnten allerdings keinen Unterschied zwischen diesen Einstellungen bemerken.















Ist das mitgelieferte HDMI Kabel auch für HDMI 2.1 ausgelegt oder sollte man sich eine besseres zulegen? LG
Das kann ich nicht beantworten, aber ich gehe davon aus, dass wenn ein Hersteller einen HDMI 2.1 Eingang anbietet, auch ein kompatibles Kabel beilegt. Eine gute Quelle, um sich darüber zu informieren, ist auch das Handbuch.
Ich hatte echt Probleme aussagekräftige Tests zu dem Monitor zu finden abseits diesem tollen test und rtings. Hatte jetzt den Gigabyte aorus, Samsung g8 qled und den Predator da. Es wurde letzteres trotz der nur „5xx“ dimming zones ist der Schwarzwert absolut genial, Farben sind lebendig und er ist wahnsinnig hell. Alle Monitore zwischen 600-800€. Wollte möglichst alle Panelle testen bis auf oled da auch Office und Photoshop eine Rolle spielen. Der G8 kann richtig eingestellt auch überzeugen direkt neben dem Predator wird der unterschied aber schnell klar.
Hallo!
Danke für den ausführlichen Bericht! Ein interessanter Monitor. Funktioniert VRR Sync mit Nvidia-Karten auch? Er ist nicht offiziell G-sync compatible und ich finde keine Info dazu.
Viele Grüße
Markus
Hallo Markus,
grundsätzlich funktioniert VRR auch immer an Nvidia-Gpu’s, selbst wenn der Monitor nicht als G-Sync Compatible ausgezeichnet ist. Voraussetzung ist eine halbwegs aktuelle Grafikkarte und ein aktueller Treiber. Hier gibt es höchstens marginale Einschränkugen.
Viele Grüße
Oliver
mahlzeit!
vorm richtigen lesen ist mir beim überfliegen folgendes aufgefallen:
das „Kaufempfehlungeeeeeeeeeee33 “ im letzten satz soll bestimmt „Kaufempfehlungung“ lauten, oder?
grüße
Das kommt davon, wenn die Katze auf der Tastatur ihr Unwesen treibt 🙂
„Kaufempfehlungung“
wenn man beim Verbessern eines anderen selbst noch falsch liegt 🙂
Ok danke
Andere Fragen:
das Netzteil ist extern? Wenn ja wie gross ist es?
Lassen sich Settings per HDMI Port definieren und speichern?
Hallo Fred,
sorry, mein Fehler, dass ich das Netzteil nicht in den Test aufgenommen habe. Das Netzteil muss ja schon ein wenig mehr leisten und ist daher etwas größer als üblicherweise. Es hat in etwa eine Seitenlänge von 18 cm, eine Breite von 8 cm und eine Tiefe von 3,5cm. Die Settings lassen sich nicht den Eingängen zuordnen.
Viele Grüße
Oliver
Dieses Modell ist auf der Acer Seite bereits ausverkauft.
Ist das evt ein Fehler?
Das Modell ist brandneu und noch nicht im Handel verfügbar.
Bei Alternate war er vor 2 Wochen schonmal kurz für 1700€ lieferbar, sieht man auch im Geizhals Verlauf. Hatte ich im Auge aber 576 Zones bei 32″ hat mir doch zu viel Blooming. Der 32er AOC wäre cool mit 1100 zones aber der hat leider PWM Flackern.