Reaktionsverhalten
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.
Der CtC-Messwert (Color to Color) geht über die herkömmlichen Messungen von reinen Helligkeitssprüngen hinaus – schließlich sieht man am Bildschirm in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren. Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunktes gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.
Im Datenblatt wird eine Reaktionszeit von 1 ms (GtG) genannt. Eine Beschleunigungsoption (Overdrive) ist vorhanden und unter „Spiel -> Overdrive“ zu finden. Hier gibt es die Stellungen „Aus“, „Normal“ und „Extrem“. Als Standardwert ist „Normal“ voreingestellt.
Overdrive 60 Hz
60 Hz, Overdrive „Aus“
Der Acer XB323QKNV verfügt bereits über eine gewisse Grundschnelligkeit und kann sich gegen andere von PRAD getestete Monitore bei 60 Hz und deaktiviertem Overdrive behaupten. Einzig die Verzögerung von 10,4 ms liegt etwas höher.
60 Hz, Overdrive „Normal“
In den Werkseinstellungen bei mittlerem Overdrive sind die Schaltzeiten beim Schwarz-Weiß-Wechsel mit 6,2 ms und mit 5,4 ms beim schnellsten Grauwechsel nahezu die gleichen wie bei deaktiviertem Overdrive. Daher fällt der Acer XB323QKNV beim Grauwechsel ein wenig ab. Mit 6,6 ms als Durchschnittswert an 15 Messpunkten und mit 5,2 ms für den CtC-Wert werden aber wieder gute Schaltzeiten erreicht.
Analog dazu erscheint der Helligkeitsverlauf im hinteren Drittel mit einem leichten Peak und zeigt, dass sich das Panel nun an der Grenze seiner Leistungsfähigkeit befindet.
60 Hz, Overdrive „Extrem“
Bis auf den Schwarz-Weiß-Wechsel, dessen Wert uns sowieso weniger interessiert, werden die Schaltzeiten in der höchsten Overdrive-Stufe enorm gekürzt. Das alles ist aber nichts wert, wenn man sich den Helligkeitsverlauf anschaut, der nun vollkommen aus dem Ruder läuft und die Grafik zu beiden Seiten sprengt. Hier wollten die Ingenieure viel zu viel aus dem Display herausholen, und man fragt sich, ob die Entwickler überhaupt nicht prüfen, was am Ende dabei herauskommt. Daher ergibt dieser Modus unter Qualitätsaspekten keinen Sinn.
Overdrive 144 Hz
144 Hz, Overdrive „Aus“
Bei 144 Hz und deaktiviertem Overdrive werden bis auf den CtC-Wert mit 10 ms langsamere Schaltzeiten erreicht als bei 60 Hz. Dass sich der Acer XB323QKNV aber bei 144 Hz merklich wohler fühlt als bei 60 Hz, wird an der Verzögerung klar, die nun mit 1 ms einen Spitzenwert erreicht. Insgesamt befindet sich das Display Schaltzeiten-technisch im Vergleich zu anderen Gaming-Modellen im Mittelfeld.
Der Helligkeitsverlauf zeigt sich komplett entspannt.
144 Hz, Overdrive „Normal“
Bei mittlerem Overdrive werden die Schaltzeiten zwar effektiv gekürzt, doch mit 6,8 ms für den Schwarz-Weiß-Wechsel, 5,6 ms für den schnellsten Grauwechsel, einem Durchschnittswert von 7,1 ms an 15 Messpunkten und einem CtC-Wert von 6 ms landet der Acer XB323QKNV im Vergleich zu anderen Gaming-Displays insgesamt nur im Mittelfeld.
Man sollte ihm allerdings zugutehalten, dass der Helligkeitsverlauf vollkommen unauffällig erscheint und solche Schaltzeiten bereits ein ordentliches Gameplay erlauben.
144 Hz, Overdrive „Extrem“
Bei maximalem Overdrive zeigt sich das gleiche Problem wie bei 60 Hz – in etwas abgeschwächter Form. Auch hier erhalten wir rasante Schaltzeiten, aber es wurde wieder zu sehr an der Performance-Schraube gedreht, sodass der Helligkeitsverlauf gesprengt wird. Wir berichten im späteren Verlauf unter „Subjektive Beurteilung“, wie sich dieser Zustand im Gameplay bemerkbar macht.
Netzdiagramme
Latenzzeit
Die Latenz ist ein wichtiger Wert für Spieler, wir ermitteln sie als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit. Mit einer Signalverzögerung von 1 ms und einer mittleren Bildwechselzeit von 2 ms errechnet sich eigentlich eine Gesamtlatenz von sehr kurzen 3 ms. Da wir aber die höchste Overdrive-Stufe nur bedingt empfehlen können, verlängert sich die mittlere Bildwechselzeit auf 3,6 ms. Schlussendlich ist jedoch selbst eine Gesamtlatenz von 4,6 ms noch sehr flott und besonders für schnelle Ego-Shooter geeignet.
Backlight
Die Hintergrundbeleuchtung des Acer XB323QKNV arbeitet mit W-LED und leuchtet kontinuierlich. Der Vergleich im Diagramm zeigt: Sowohl bei voller als auch bei reduzierter Einstellung der Helligkeit wird der Lichtstrom nicht unterbrochen, wie das bei PWM-Backlights der Fall wäre. Anders sieht das natürlich bei aktivem „VRB“ aus, da dann wiederum eine flackernde Hintergrundbeleuchtung zum Tragen kommt.