Test AOC Q27P4U: Office-Monitor mit 120 Hz und Adaptive Sync
7/7

Audiovisuelle Medienwiedergabe

HD-Zuspieler wie Blu-ray-Player, HDTV-Receiver oder Spielekonsolen lassen sich problemlos direkt über die HDMI-Eingänge des AOC Q27P4U anschließen. Dank seines 16:9-Formats ist der Monitor für die gängigen Videoformate optimal geeignet. Niedrigere Auflösungen wie 576p oder 480p skaliert das Gerät selbstständig und verzerrungsfrei auf das Panel-Format. Eine externe Zuspielung von echtem 4K-Material wird hingegen nicht unterstützt.

Material mit nativer 24p-Bildfrequenz kann der AOC Q27P4U nicht im exakten Originaltakt wiedergeben. Aufgrund der Möglichkeit, den Monitor mit 120 Hz zu betreiben, ist die Wiedergabe langsamer Kamerafahrten und Schwenks allerdings genauso ruckelfrei möglich.

Positiv fällt zudem der vergleichsweise hohe native Kontrast auf, auch wenn der AOC Q27P4U bei der Farbdarstellung nicht ganz an die Leuchtkraft von DCI-P3-orientierten Geräten heranreicht.

Keine echte HDR-Unterstützung
Keine echte HDR-Unterstützung

Beim Thema HDR lohnt ein genauer Blick auf die technischen Angaben: Auf der Herstellerseite wird zwar ein „HDR Mode“ beworben, und im OSD stehen tatsächlich drei entsprechende Presets („HDR Bild“, „HDR Film“ und „HDR Spiel“) zur Verfügung. Unter Windows 10 wird der AOC Q27P4U jedoch nicht als HDR-fähiges Display erkannt, entsprechend fehlt auch die systemseitige Umschaltmöglichkeit.

Der Grund ist schnell erklärt: Der AOC Q27P4U unterstützt kein echtes HDR-Signal gemäß HDR10-Standard, sondern verfügt lediglich über eine interne Bildverarbeitung, die als „HDR Mode“ vermarktet wird. Es handelt sich dabei nicht um echtes „High Dynamic Range“ im technischen Sinn, sondern um eine Software-basierte Kontrast- und Tonwertsimulation.

Bewertung

4.4

SEHR GUT

Fazit

Der AOC Q27P4U liefert im Test insgesamt genau das, was man nach der Einleitung erwarten durfte. Für rund 225 Euro erhält man einen solide verarbeiteten 27-Zoll-Monitor im unauffälligen Business-Design, der dank 120-Hz-Unterstützung und Adaptive Sync zugleich eine erstaunlich gute Spieletauglichkeit mitbringt.

Verarbeitung und Materialqualität bewegen sich auf gutem Niveau. Der Monitor bietet einen umfassenden Ergonomie-Umfang mit Höhenverstellung, Dreh-, Neige- und Pivot-Funktion. High-End-Mechanik darf man in dieser Preisklasse naturgemäß nicht erwarten, wirklich negativ fiel im Test jedoch lediglich der etwas unpräzise Drehteller im Standfuß auf. Positiv zu vermerken ist dagegen das geringe Gewicht von knapp 6 kg, das den Transport und die Montage angenehm erleichtert. OSD und Bedienung arbeiten reaktionsschnell und weitgehend logisch – unfreiwillige Unterhaltung in Form von finnischem Humor liefert das stellenweise abenteuerlich übersetzte Handbuch gleich mit.

Bei der Bildqualität überrascht der AOC Q27P4U mit Messergebnissen, die man in dieser Klasse sicher nicht erwarten würde. Farbdarstellung, Graubalance und sRGB-Präzision bewegen sich teilweise auf einem Niveau, das durchaus an dedizierte Grafikmonitore heranreicht. Auch die Bildhomogenität fällt erfreulich gut aus. Besonders hervorzuheben ist der sauber implementierte – wenn auch etwas versteckt platzierte – sRGB-Modus mit exakter Gamma- und Weißpunkteinstellung. Einschränkungen zeigt das Gerät primär bei der Ausleuchtung und bei der Blickwinkelneutralität, die trotz IPS-Technologie unterdurchschnittlich ausfällt. Insgesamt sind einfache Bildbearbeitungsaufgaben mit dem Modell jederzeit problemlos möglich.

Abstriche muss man hingegen beim Thema HDR machen: Die vorhandenen HDR-Modi sind rein Software-basiert und stellen keine echte HDR-Unterstützung im technischen Sinn dar. Auch ein USB-C-Signaleingang hätte der Anschlussvielfalt und Zukunftssicherheit gutgetan. Dass der AOC Q27P4U trotz WQHD-Auflösung preislich unter Full-HD-Modellen wie dem AOC 27P2C liegt, ist hingegen ein klares Kaufargument.

Zusammengefasst ist der AOC Q27P4U ein erstaunlich vielseitiger Monitor: günstig, solide, arbeits- und spieletauglich. Damit verdient er sich eine klare PRAD-Budget-Empfehlung.

Testlogo AOC Q27P4U

Hinweis in eigener Sache: PRAD erhielt den Q27P4U leihweise von AOC zu Testzwecken. Herstellerseitig gab es weder eine Einflussnahme auf den Testbericht noch eine Verpflichtung zur Veröffentlichung oder eine Verschwiegenheitsvereinbarung.

Gefällt Ihnen dieser Beitrag ?

100%
gefällt es
Manuel Findeis

... beschäftigt sich beruflich wie privat seit über 20 Jahren intensiv mit den Themen und Entwicklungen in der IT-Branche. Als freiberuflicher Autor, Testredakteur und Fotograf, kennt er die Anforderungen an ein gutes Display. Für PRAD ist er seit 2013 tätig.

Interessante Themen

Schreibe einen Kommentar

* Sie müssen das Kästchen aktivieren, ansonsten können Sie keinen Kommentar erstellen. Sollten Sie dennoch versuchen Ihren Kommentar zu posten, ohne akzeptiert zu haben, wird eine neue Seite geöffnet und Sie erhalten einen Hinweis. Alle eingetragenen Daten, inklusive des Kommentars, gehen dabei verloren!

Nichts verpassen mit unserem Newsletter
Noch mehr Informationen über Display-Technologien in deine Mailbox!
  • Die Top-Artikel der Woche als kompakte Zusammenfassung (wöchentlich)
  • Sonderaktionen wie Lesertests, Spezial-Angebote oder PRAD-Gewinnspiele
(unregelmäßig)
Nichts verpassen mit unserem Newsletter
Noch mehr Informationen über Display-Technologien in deine Mailbox!
Sonderaktionen wie Lesertest, Spezial-Angebote oder PRAD-Gewinnspiele (unregelmäßig)
Die Top-Artikel der Woche als kompakte Zusammenfassung (wöchentlich)