Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der ASUS BE279QSK besitzt eine matte Oberfläche mit mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion.
Blickwinkel
Die Werksangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Das sind die für moderne IPS- und VA-Panels typischen Werte. Das Foto zeigt den Bildschirm des ASUS BE279QSK bei horizontalen Blickwinkeln von ±60 Grad und vertikalen von +45 und -30 Grad.
Auch das von ASUS verwendete IPS-Panel enttäuscht bei der Blickwinkelneutralität nicht und liefert selbst aus extremeren Blickwinkeln akkurate Farben. Die Farbtemperatur scheint ebenfalls weitgehend gleich zu bleiben. Wahrnehmbar sind vor allem der übliche Helligkeits- und damit Kontrastverlust. Für einen Büromonitor schneidet der ASUS BE279QSK hier sicher bemerkenswert gut ab – auch wenn der Erhalt der Detailzeichnung in dunklen Bereichen noch besser sein könnte.
Interpolation
Der ASUS BE279QSK besitzt im OSD zwar einen Regler für die Bildschärfe, der bei digitaler Zuspielung (DP und HDMI) aber ausgegraut ist. Das ist durchaus sinnvoll, da hier ein Nachschärfen ohnehin nicht nötig ist.
Die Schärfe bei nativer Auflösung ist erwartungsgemäß sehr gut. Bei 1280 x 720 sieht man, dass die notwendige Pixelvergrößerung hauptsächlich durch zusätzlich eingefügte graue Bildpunkte bewirkt wird. Dies führt zu etwas fetteren Konturen mit leichtem Unschärfe-Eindruck. Farbsäume treten nicht auf.
Die Skalierungsfähigkeiten des ASUS BE279QSK sind hinsichtlich unterschiedlicher Seitenverhältnisse aber sehr beschränkt. Unter der irreführenden Bezeichnung „Kontrollen“ im Menü „Bildeinrichtung“ kann man das Seitenverhältnis laut Handbuch auf „Vollbild“, „4:3“, „1:1 (optional)“ oder „Overscan (optional)“ stellen.
„Overscan“ ist dabei verständlicherweise nur bei HDMI-Eingangsquellen verfügbar. Das „optional“ hinter der 1:1-Option bleibt aber ein Rätsel, denn diese Option stand an unserem Testgerät nie zur Verfügung. Eine seitengerechte Skalierung älterer Videoformate wie 576p und 480p ist mit dem ASUS BE279QSK auf jeden Fall nicht möglich.
Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Proband mit Quato iColor Display kalibriert. Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden das Kolorimeter X-Rite i1Display Pro und das Spektrofotometer X-Rite i1Pro eingesetzt.
Farbraumabdeckung
Der Zielfarbraum sRGB (schwarzes Netz) wird vom nativen Farbraum des ASUS BE279QSK fast vollständig abgedeckt. Der Monitor-Farbraum (weißes Netz) geht sogar an bestimmten Stellen ein gutes Stück über den Standardfarbraum hinaus.
Der ASUS BE279QSK verfügt in seinen „Splendid“ getauften Bildmodi aber sogar über einen konkreten sRGB-Modus. Für einen Büromonitor ist das keinesfalls selbstverständlich. Der Monitorfarbraum ist dabei sogar noch ein wenig größer als im Standardmodus und deckt auch den Zielfarbraum noch besser ab. Ein passendes Zurechtstutzen des „Überhangs“ ist aber leider nicht festzustellen.
Schade, dass man den sRGB-Modus nicht als Basis zum Kalibrieren verwenden kann. Denn die dazu notwendigen Regler sind dann im OSD ausgegraut. Die etwas größere Farbraumabdeckung dort wäre ansonsten willkommen gewesen.
Die folgende Tabelle fasst die Ergebnisse jeweils für das Werks-Preset und nach Software-Kalibration mit Quato iColor Display zusammen:
Farbraum | Abdeckung im Werks-Preset | Abdeckung nach Kalibrierung |
sRGB | 95 % | 93 % |
Adobe RGB | – | 68 % |
ECI-RGB v2 | – | 60 % |
DCI-P3 RGB | – | 69 % |
ISO Coated v2 (FOGRA39L) | – | 87 % |
Messungen vor Kalibration und Profilierung
Farbmodus: Custom (Werkseinstellung)
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: Delta-E-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, Delta-C-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.
Unsere Messungen zeigen bei der Graubalance im Bildmodus ab Werk zwar schon merkliche Abweichungen, die aber sowohl im Durchschnitt als auch bei der Range noch gut ausfallen.
Der Weißpunkt ist mit 6100 K nur geringfügig wärmer als die gewünschten 6500 K. Der Gammawert liegt dagegen mit 2,02 bereits im Durchschnitt deutlich zu niedrig. Der buckelige Verlauf ist auch alles andere als normgerecht.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich sRGB-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum

Im sRGB-Modus wirkt der Gamma-Verlauf zunächst wie ein Spiegelbild der Normkurve. Zumindest zum Schluss versucht er sich noch in die richtige Richtung zu retten. Im Durchschnitt liegt das Gamma aber auch hier mit 2,03 erheblich zu niedrig. Bei der Farbtemperatur hat sich ebenfalls nichts verändert.
Während die Graubalance auch hier gut ausfällt, trifft das auf die Abweichungen bei den Buntfarben leider nicht so ganz zu. Im Durchschnitt fallen sie zwar noch zufriedenstellend aus (Delta-E94-Average: 2,82), es gibt allerdings auch einige Ausreißer, die bereits eindeutig im sichtbaren Bereich liegen. Das Maximum ermitteln wir mit einem Delta E94 von 6,2.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.