Test ASUS VG289Q: Multi­media-Talent und Allrounder
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Subjektive Beurteilung und Gaming

„Ein Gaming-Monitor mit 60 Hz? Das bringt doch nichts!“ Eine Aussage, die bei Spielern sicherlich fallen dürfte. Und das nicht zu Unrecht, denn die kürzlich bei PRAD erschienenen Tests zu OLED-Monitoren mit fabelhaften Latenz- und Bildaufbauzeiten haben gezeigt, dass einzig die Bildwiederholfrequenz für eine saubere und schlierenfreie Bilddarstellung sorgt.

Die TUF-Serie stellt den Einstieg in die Gaming-Modelle von ASUS dar, und so hat man eine Bildwiederholfrequenz von 60 Hz gewählt, damit der 4K-Bildschirm auch noch an Grafikkarten zum Spielen genutzt werden kann, die nicht dem High-End-Segment zuzuordnen sind. Nicht jeder hat einen leistungsstarken Rechner und möchte dennoch von der hochauflösenden 4K-Darstellung profitieren.

Der ASUS VG289Q unterstützt AMD FreeSync mit einer variablen Bildwiederholfrequenz (VRR) von 40 bis 60 Hz sowohl über HDMI als auch über DisplayPort. FreeSync funktioniert ohne Probleme auch mit kompatiblen NVIDIA-GeForce-Grafikkarten, obschon der Proband nicht offiziell von NVIDIA zertifiziert ist. Da der Monitor keinen Support für „Low Framerate Compensation“ (LFC) bietet, stellt FreeSync seine Arbeit ein, sobald die fps („frames per second“) unter 40 fallen, und wird erst wieder aktiviert, sobald die Bildrate innerhalb des engen VRR-Bereichs des Monitors liegt.

TraceFree (Overdrive) funktionierte nach unseren Tests am besten bei einer Einstellung von 60, wo es die Bewegungsunschärfe ohne Ghosting-Artefakte reduzierte. ASUS hat diesen Wert auch voreingestellt. Diese Einstellung bietet die beste Kombination aus Geschwindigkeit und Bildqualität. Aber auch mit 80 ist das Ergebnis noch in Ordnung. Lediglich vom Höchstwert sollte man besser die Finger lassen.

Beim Spielen von Einzelspieler-Titeln macht der ASUS VG289Q noch eine ordentliche Figur. Nicht nur die Bildqualität war absolut einwandfrei, sondern auch das allgemeine Gameplay fühlte sich größtenteils sehr flüssig an. Für Ego-Shooter im Multiplayer-Einsatz kommt der 4K-Monitor merklich an seine Grenzen.

Ein klassischer Gaming-Monitor für Hardcore-Spieler ist der ASUS VG289Q ganz sicherlich nicht – und will es vielleicht auch gar nicht sein. Wir sehen das Modell eher als Allrounder, mit dem man auch spielen kann. Und nicht jeder Gamer spielt automatisch Ego-Shooter.

HDR

Der ASUS VG289Q verfügt nicht über eine Spezifizierung nach DisplayHDR 400. Da seine Maximalhelligkeit bei nur 356 cd/m² liegt, ist das nicht verwunderlich. Laut Datenblatt unterstützt das Gerät HDR10, und bei Zuspielung von HDR-Material kann im OSD zwischen „ASUS Cinema HDR“ und „ASUS Gaming HDR“ gewählt werden.

Wenn es um die Aktivierung des HDR-Modus unter Windows geht, hängt es von der jeweiligen Anwendung ab. Im Allgemeinen bietet der HDR-Modus von Windows für Textverarbeitung und Tabellenkalkulationen keine Vorteile. Im Fall des ASUS TUF Gaming VG289Q führte die Aktivierung des Windows-HDR-Modus sogar zu einer Verringerung des Kontrastes auf dem Desktop.

Bei HDR-Spielen oder 4K-HDR-Videos sollte man Windows-HDR allerdings aktivieren. Der Unterschied bei HDR-fähigen Inhalten war zwar nicht groß, aber das Tonemapping, das im Allgemeinen mit HDR einhergeht, sorgte für etwas zusätzliche Dynamik. Hinter dem Begriff Tonemapping verbirgt sich die Optimierung des Dynamikumfangs, also die Anpassung des dunkelsten und hellsten Bereiches eines Bildinhalts. Die Erwartungen an HDR sollten jedoch nicht zu hoch sein, da der sichtbare Effekt minimal ist. Ebenfalls anzumerken ist, dass im HDR-Modus ASCR nicht zur Verfügung steht.

Sound

Der ASUS VG289Q verfügt auch über integrierte Lautsprecher (2 x 2 Watt). Diese wurden so positioniert, dass der Klang nach hinten strahlt. Ab Werk sind sie auf 50 % eingestellt, was eine angenehme Lautstärke ist. Leider fehlt es den kleinen Klanggebern komplett an Bass, sodass das Anhören von Musik leider kein wirklicher Genuss ist.

Etwas umständlich ist auch das direkte Regulieren der Lautstärke über den Monitor. Es gibt keine Schnelltaste, und per OSD sind zehn Klicks bzw. Bewegungen mit dem Joystick notwendig, um eine Einstellung vorzunehmen. Besser: Den höchsten Wert, der einem noch angenehm erscheint, einmal einstellen und dann alle Lautstärkeregelungen über das Betriebssystem vornehmen. Teilweise kann dies auch ganz bequem über die Tastatur erfolgen.

Für guten Sound nutzt man besser ein externes Lautsprechersystem oder den Kopfhörerausgang.

DVD und Video

Der Proband verfügt für HD-Zuspieler über zwei HDMI-2.0-Schnittstellen. Der Ton wird direkt an die Lautsprecher oder wahlweise an die Kopfhörerbuchse weitergeleitet, sofern sie belegt ist.

Skalierung und Bildraten

16:9-, 21:9- oder 4:3-Bildmaterial über den Google Chromecast wurden genau so wiedergegeben wie erwartet, ohne Verzerrungen und jeweils mit Rändern oben und unten bzw. seitlich.

24-Hz-Signale werden ebenfalls verarbeitet, lange Kameraschwenks wurden smooth und ohne Ruckler wiedergegeben. Das war schon beeindruckend. Aber auch eine Wiedergabe mit 50 oder 60 Hz lieferte einwandfreie Ergebnisse.

24-Hz-Signale werden wiedergegeben
24-Hz-Signale werden wiedergegeben

Farbmodelle und Signallevel

Der ASUS VG289Q verarbeitet digitale RGB- und YCbCr-Signale. Richtigerweise wird bei Anschluss über die HDMI-Schnittstelle an eine externe Quelle automatisch Videolevel (Tonwertumfang bei 8 Bit Präzision: 16–235) ausgegeben. Sollte dies allerdings einmal nicht funktionieren, besteht keine Möglichkeit, Einfluss auf das Signal zu nehmen, da keine Einstellung im OSD zu finden ist, bei der man zwischen vollem und begrenztem Bereich wählen kann.

Der ASUS VG289Q hat ausgesprochen gute Multimedia-Qualitäten. Der angeschlossene Google Chromecast machte richtig Laune, und die Bildqualität lässt keine Wünsche offen, was Farben und Auflösung angeht. Auch wenn der HDR-Effekt nicht so deutlich zum Tragen kommt: An der Darstellung der Filme hatten wir nichts auszusetzen.

Lediglich beim Ton muss man Abstriche machen, aber zwei separate Stereolautsprecher kosten nun auch nicht die Welt.

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