Messdaten
Farbmodus: Custom (Werkseinstellung)
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: Delta-E-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, Delta-C-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.
In den Werkeinstellungen ist das Ergebnis für die Graubalance leider nicht gelungen. Das gilt sowohl im Durchschnitt als auch für die Range (Delta-C-Average: 2.71, Delta-C-Range: 4.34). Das Gamma liegt im Durchschnitt mit 2,65 viel zu hoch, und der Gammaverlauf ist völlig untypisch. Auch bei einem Büromonitor sollte das so nicht sein. Lediglich die Farbtemperatur entspricht mit 6600 K relativ genau dem sRGB-Standard.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich sRGB-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum

Der BenQ BL2483TM hat allerdings auch einen sRGB-Bildmodus, den wir natürlich für den Vergleich mit dem sRGB-Farbraum verwendet haben.
Leider kann der genauso wenig überzeugen. Die Graubalance ist wie gehabt (Delta-C-Average: 2.69, Delta-C-Range: 4.42). Gamma und Farbtemperatur bleiben ebenfalls praktisch unverändert. Die Abweichung der Gammakurve von der Norm muss man nicht mehr kommentieren.
Die Farbabweichungen sind mit einem durchschnittlichen Delta E94 von 5,12 ebenfalls sehr hoch. Die Farbraumabdeckung fällt mit 93 % gut aus.
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Messungen nach Kalibration und Profilierung
Für die nachfolgenden Messungen wurde das Gerät aus Quato iColor Display heraus kalibriert und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt.
Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.
Für die Kalibrierung im OSD wurden folgende Werte eingestellt:
Bildmodus: | Benutzer |
Helligkeit: | 33 |
Kontrast: | 50 |
Gamma: | 1 |
Farbtemperatur: | Benutzerdefiniert |
RGB: | 97/100/96 |
Color-Gamut: | k. A. |
DUE Priority: | k. A. |
Schärfe: | 5 |
Reaktionszeit: | Hoch |
Das Gamma ist ab Werk auf „Stufe 3“ eingestellt. Mit 2,65 messen wir einen viel zu hohen Wert. Durch das Herunterregeln auf „Stufe 1“ gelingt dagegen praktisch eine Punktlandung bei den gewünschten 2,2.
Auch wer seinen Monitor nicht weiter kalibriert und profiliert, sollte diese kleine, aber wirkungsvolle Anpassung im OSD auf jeden Fall durchführen, um die Bildqualität seines BenQ BL2483TM deutlich zu verbessern.
Profilvalidierung

Der BenQ BL2483TM zeigt keine auffälligen Drifts oder unschönen Nichtlinearitäten. Das Matrix-Profil beschreibt seinen Zustand sehr exakt. Eine Wiederholung der Profilvalidierung nach 24 Stunden ergab keine signifikant erhöhten Abweichungen. Alle Kalibrationsziele wurden erreicht. Die Graubalance und die Farbwerte sind gut.
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Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch. Mittels Kalibrierung und Profilierung erreichen wir auch beim BenQ BL2483TM unschwer bei der Graubalance wie auch bei den Farbwerten ein gutes Ergebnis.
Schade ist dennoch, dass BenQ hier die Werkseinstellungen nicht besser abstimmt. Im Büro dürften die Wenigsten ihr Gerät kalibrieren.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Reaktionsverhalten
Den BenQ BL2483TM haben wir in nativer Auflösung bei 60 Hz und bei 75 Hz am DisplayPort untersucht. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.
Der Messwert CtC (Color to Color) geht über die herkömmlichen Messungen von reinen Helligkeitssprüngen hinaus – schließlich sieht man am Bildschirm in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren. Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunktes gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.
Im Datenblatt wird eine Reaktionszeit von 1 ms für GtG genannt. Eine „AMA“ genannte Beschleunigungsoption (Overdrive) ist vorhanden. Hier gibt es die Stellungen „Aus“, „Hoch“ und „Premium“. Als Standardwert ist „Hoch“ voreingestellt.
Overdrive 60 Hz
60 Hz, Overdrive „Aus“
Dank seines schnellen TN-Panels kann der BenQ BL2483TM beim Schwarz-Weiß-Wechsel (5,8 ms) und beim schnellsten Grauwechsel (2,8 ms) enorm schnelle Reaktionszeiten liefern. Im Durchschnitt sieht es aber anders aus. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt 24,5 ms, und der CtC-Wert ist mit 19,2 ms ebenfalls verbesserungswürdig.
Überschwinger sind dafür keine zu beobachten, die Abstimmung ist sehr neutral.
Das Schaltzeitendiagramm zeigt unter anderem, wie sich verschiedene Helligkeitssprünge addieren, wie schnell der Monitor in der Werkseinstellung im besten Fall reagiert und von welcher mittleren Reaktionszeit ausgegangen werden kann.
60 Hz, Overdrive „Hoch“
In der Werkseinstellung „Hoch“ bei 60 Hz werden die Schaltzeiten schon sehr effektiv verkürzt. Wir messen den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 5,9 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 3 ms. Enorm verbessert hat sich vor allem der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte, der jetzt nur noch 6,7 ms ausmacht. Auch der CtC-Wert ist nun mit 4,8 ms bereits richtig gut.
Dabei muss man kaum Einbußen bei der Bildqualität hinnehmen. Es entstehen noch keine störenden Überschwinger. Der vom Hersteller als Standard voreingestellte Wert „Hoch“ ist somit optimal gewählt.

60 Hz, Overdrive „Premium“
In der höchsten Stellung „Premium“ bei 60 Hz messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 5,2 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 2 ms. Auch der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte kann noch einmal zulegen und beträgt sehr schnelle 3,9 ms. Ein CtC-Wert von 3,6 ms lässt ebenfalls keine Wünsche offen.
In der Overdrive-Stellung „Premium“ treten allerdings zum Teil sichtbare GtG- und CtC-Überschwinger auf, allerdings noch in einem moderaten Rahmen.