Bildqualität
Bildschirmfläche als auch Rahmen sind matt, wodurch keine störenden Spiegelungen auftreten. Der mittige Sensorbereich ist dagegen spiegelnd, und wenn beleuchtete Tastaturen zur Anwendung kommen, können sie je nach Position gespiegelt werden. Dies hat keinen Einfluss auf die eigentliche Bilddarstellung, kann aber trotzdem störend wirken.
Der BenQ EX3210R wurde nicht auf der höchsten Helligkeitsstufe ausgeliefert, trotzdem war dies die erste Einstellung, die wir zusätzlich verringert haben. Die Bilddarstellung wirkte ansonsten ansprechend, und wir konnten keine negativen Effekte ausmachen.
Beim Reset stellt der Monitor folgende Werte ein, die für die nachfolgende Beurteilung der Werkseinstellung verwendet wurden.
Bildmodus: | RPG |
Helligkeit: | 77 |
Kontrast: | 50 |
Gamma: | Nicht einsehbar |
Farbtemperatur: | Nicht einsehbar |
RGB: | Nicht einsehbar |
Schärfe: | 6 |
Reaktionszeit: | 1 |
Graustufen
Bei dem nachfolgenden Testbild konnten alle hellen Balken und nur jeweils die beiden äußeren dunklen Balken nicht mehr vom Hintergrund differenziert werden. Für eine Werkseinstellung ein überraschend gutes Ergebnis.
Bei weiteren Testbildern konnten subjektiv keine negativen Effekte ausgemacht werden.
Ausleuchtung
Das linke Foto zeigt ein komplett schwarzes Bild ungefähr so, wie man es mit bloßem Auge sieht; hier werden die auffälligen Schwächen sichtbar. Das rechte Foto mit längerer Belichtungszeit hebt dagegen die Problemzonen hervor und dient nur der deutlicheren Darstellung.
Bei einer normalen Betrachtung konnten nur minimale Lichthöfe und eine ansonsten fast perfekte Ausleuchtung wahrgenommen werden. Durch die Krümmung ist ein frontaler Blickwinkel über die gesamte Fläche allerdings nicht möglich. Diesen Effekt zeigt das Bild mit der verlängerten Belichtung deutlich. Dort wird die Mitte dunkler als die Seiten dargestellt. Dies ist bereits eine Auswirkung des Blickwinkels. Wird er verändert, verändert sich auch der Bereich, der dunkler wahrgenommen wird. Grundsätzlich besitzt das Gerät also eine gute Ausleuchtung, die durch die Krümmung allerdings nicht perfekt wahrgenommen werden kann.
Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast
Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.
Der Hersteller gibt für das verbaute VA-Panel einen Kontrast von 2500:1 und eine maximale Helligkeit von 300 cd/m² an. Bei der Helligkeit konnten wir maximal 260 cd/m² messen. Es ist zwar nicht ungewöhnlich, dass die volle Helligkeit nicht in jedem Modus erreicht werden kann, aber etwas überraschend war das Ergebnis schon, da für die DisplayHDR-400-Zertifizierung eine Helligkeit von 400 cd/m² erzielt werden muss. Dieser Wert muss nicht dauerhaft, sondern nur in Spitzen auftreten, was auch mit den hier aufgeführten Messergebnissen möglich sein könnte. Auf der niedrigsten Helligkeitsstufe konnten wir noch 63 cd/m² messen.
Beim Kontrast konnten wir die Herstellerangaben ebenfalls nicht bestätigen. Mit einer sehr gleichmäßigen Linie und durchschnittlich über 2000:1 kann in diesem Bereich aber trotzdem ein sehr gutes Ergebnis erzielt werden.
Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 10 %.
Bei der Helligkeitsverteilung kann der Monitor mit sehr guten Ergebnissen überraschen. Kein Messbereich besitzt eine zweistellige Abweichung, und auch der Durchschnitt liegt bei unter 3 %. Solche Werte werden ansonsten nur von Profigeräten für die Bildbearbeitung erzielt.
Bei der Farbreinheit wird eine gute Note dagegen verfehlt. Die obere linke Ecke besitzt eine Abweichung von 3,97 Delta, und auch der Durchschnitt liegt über einem Delta von 1,57. Ein Geheimtipp für die Bildbearbeitung im Profibereich wird daher nicht ausgesprochen.
Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der BenQ EX3210R besitzt eine dezent matte Oberfläche mit leichten mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion. Die schwarzen Streifen zwischen Pixellagen in der mikroskopischen Aufnahme sind mit bloßem Auge nicht zu sehen.
Blickwinkel
Bei einer frontalen Betrachtung konnte aufgrund der vorhandenen Krümmung an den Rändern bereits eine abnehmende Kontrastdarstellung beobachtet werden. Dies wurde nur durch den Blickwinkel hervorgerufen und konnte mit einer Kopfbewegung ausgeglichen werden. Bei extremeren Blickwinkeln wird der Effekt auf der gesamten Fläche deutlich. Aus jedem Betrachtungswinkel nehmen der Kontrast und die Helligkeit ab. Dies ist aber auch bei anderen Monitoren mit VA-Panel der Fall. Dass der Effekt teilweise schon bei einer frontalen Betrachtung sichtbar ist, kann in der Regel nur bei Geräten mit Krümmung beobachtet werden.