Ausleuchtung
Das linke Bild zeigt ein völlig schwarzes Bild, etwa so, wie man es mit bloßem Auge in einem völlig abgedunkelten Raum sieht; hier werden die auffälligen Schwachstellen sichtbar. Das rechte Foto mit längerer Belichtungszeit hebt dagegen die Problembereiche hervor und dient nur der deutlicheren Darstellung.

Die Ausleuchtung weist keine sichtbaren Hotspots auf und ist beim BenQ GW2790 weitgehend gleichmäßig. Bei längerer Belichtung werden die Problemzonen zwar etwas deutlicher, die Verfärbung rechts unten ist aber Glow. Insgesamt ist das Ergebnis gut.
Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast
Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.
Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.
Die maximale Helligkeit haben wir mit 227 cd/m² ermittelt, was unter der Herstellerangabe von 250 cd/m² liegt. Herunterregeln lässt sich die Leuchtdichte auf ein Minimum von 39 cd/m². Selbst bei einem komplett abgedunkelten Raum ist ein angenehmes Arbeiten mit dem BenQ GW2790 möglich.
Das Kontrastverhältnis des IPS-Panels wird vom Hersteller mit 1300:1 angegeben. Unseren Messungen zufolge liegt der Kontrastwert im Durchschnitt bei sehr guten 1112:1. Den höchsten Wert messen wir bei 10 % Helligkeit mit 1174:1. Nach der Kalibrierung erhöht sich der Kontrast auf 1412:1.
Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 10 bis 20 %.
Die Helligkeitsverteilung schneidet mit einem Mittelwert von 5,96 % auf einem befriedigenden bzw. mit einem Maximum von 10,17 % auf einem guten Niveau ab. Die Farbhomogenität ist dagegen ausgezeichnet (Delta-C-Mittelwert: 0,97; Delta-C-Maximum: 1,85).
Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Mikroskopischer Blick auf die Subpixel mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der BenQ GW2790 besitzt eine matte Oberfläche mit mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion.
Blickwinkel
BenQ verwendet für seinen GW2790 ein Panel mit IPS-Technologie. Das Foto zeigt den Bildschirm bei horizontalen Blickwinkeln von etwa ±60 Grad und vertikalen Blickwinkeln von +45 und -30 Grad. In den Spezifikationen gibt der Hersteller eine Blickwinkelneutralität von 178 Grad horizontal und vertikal an.
Dank des verwendeten IPS-Panels bleiben die Farben selbst bei sehr weiten Betrachtungswinkeln stabil. Bei extremen Winkeln in der Horizontalen sinkt der Kontrastwert, die Farbtemperatur verändert sich jedoch kaum. Der Glow des IPS-Panels ist nur mäßig ausgeprägt, aber dennoch wahrnehmbar. Insgesamt kann die Blickwinkelstabilität allerdings als gut bezeichnet werden.
Interpolation
Unter „System“ gibt es den Punkt „Anzeigemodus“ mit den beiden Optionen „Voll“ (gegebenenfalls verzerrt) und „Seitenverhältnis“ (als maximale Vergrößerung unter Beibehaltung des originalen Seitenverhältnisses). Eine 1:1-Darstellung ist nicht möglich.
In diesem Szenario testen wir die Interpolationsleistung des Monitors und speisen ein 1:1-Signal von der Grafikkarte ein. Das Signal der Grafikkarte stellt der BenQ GW2790 so dar, wie im OSD ausgewählt: im Seitenverhältnis oder als Vollbild. Die Standardauflösungen werden korrekt angezeigt. Bei exotischen Auflösungen funktioniert die seitengerechte Darstellung nicht immer, insbesondere keine 16:10-Auflösungen.
Der Bildschärferegler wirkt auch in der nativen Auflösung. Ein Nachschärfen ist bei digitalen Eingangssignalen in der Regel nicht sinnvoll. Die native Auflösung des Displays beträgt 1920 x 1080 Bildpunkte.


Die Schärfe bei nativer Auflösung ist erwartungsgemäß sehr gut. Bei 1280 x 720 sieht man, dass die notwendige Pixelvergrößerung hauptsächlich durch zusätzlich eingefügte graue Bildpunkte erreicht wird. Dies führt zu etwas fetteren Konturen mit leichtem Unschärfe-Eindruck. Farbsäume bei Schrift treten nicht auf. Die Leistung ist insgesamt als gut einzustufen.
Signal | Verzerrungsfreie, maximal flächenfüllende Wiedergabe | Unskalierte Wiedergabe |
SD (480p) | Ja | Nein |
SD (576p) | Ja | Nein |
HD (720p) | Ja | Nein |
HD (1080p) | Ja | Ja |
UHD (4K) | Nein | Nein |
PC (5:4) | Ja | Nein |
PC (4:3) | Ja | Nein |
PC (16:10) | Nein | Nein |
PC (16:9) | Ja | Nein |
Im PC-Betrieb überlässt man am besten der Grafikkarte die Interpolation, und dann kann der Monitor auch alle Auflösungen als Vollbild, seitengerecht oder 1:1 korrekt darstellen.
Den Brightness-Intelligence-Sensor kenne ich vom BenQ EX240 und finde ihn sehr enttäuschend. Auch unter idealen Bedingungen regelt es gänzlich unpassend und schnell hin und her. Toll wird es, wenn man zwei Monitore nebeneinander betreibt, sie sind sich nie einig. BenQs B.I. 2 ist meiner Meinung nach Schrott.