Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der BenQ GW2790QT besitzt eine matte Oberfläche mit mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion.
Blickwinkel
Die Werksangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Das sind die für moderne IPS- und VA-Panels typischen Werte. Das Foto zeigt den Bildschirm des BenQ GW2790QT bei horizontalen Blickwinkeln von etwa ±60 Grad und vertikalen von +45 und -30 Grad.
Dank des verbauten IPS-Panels bleiben die Farben selbst bei sehr weiten Blickwinkeln äußerst stabil. Bei extremen Winkeln in der Horizontalen dunkelt das Bild geringfügig ab, allerdings verändert sich die Farbtemperatur praktisch nicht. Das Bild ist auch bei vertikalen Winkeln komplett stabil. Insgesamt kann man die Blickwinkelstabilität als sehr gut betrachten.
Interpolation
Der Bildschärferegler wirkt auch an den digitalen Eingängen, was wenig sinnvoll erscheint. Die Standardeinstellung 5 ab Werk ist gut gewählt und wurde von uns nicht verändert. Optimierungen können bei einer interpolierten Auflösung vorgenommen werden. In diesem Fall kann der Wert erhöht oder reduziert werden, was bei Schrift einen positiven Effekt erzielen kann. Die Auswirkungen sinn allerdings minimal. Um welchen Wert die Bildschärfe verändert wird, ist sicherlich Geschmackssache.
Für von der nativen Auflösung abweichende Eingangssignale bietet der BenQ GW2790QT die Optionen „Vollbild“ (ggfls. verzerrt) und „Seitenverhältnis“ (unverzerrt) an. Eine pixelgenaue 1:1-Darstellung fehlt dagegen.
Die Interpolationsfähigkeiten des BenQ GW2790QT sind gut. Die Schärfe bei nativer Auflösung ist erwartungsgemäß sehr gut. Bei 1920 x 1080 sieht man, dass die Schrift fetter dargestellt wird. Farbsäume treten nicht auf.
In allen interpolierten Auflösungen sind die Lesbarkeit von Texten und die Abbildung der Testgrafik – dem Skalierungsgrad entsprechend – gut. Die unvermeidlichen Interpolationsartefakte fallen gering aus. Auch Texte mit fetten Buchstaben bleiben gut leserlich.
Signal | Verzerrungsfreie, maximal flächenfüllende Wiedergabe | Unskalierte Wiedergabe |
SD (480p) | ja | nein |
SD (576p) | ja | nein |
HD (720p) | ja | nein |
HD (1080p) | ja | nein |
Ultra HD, 4K | nein | nein |
PC (5:4) | ja | nein |
PC (4:3) | ja | nein |
PC (16:10) | nein | nein |
PC (16:9) | ja | nein |
Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Proband mit Quato iColor Display kalibriert. Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgerät wurde das Kolorimeter X-Rite i1Display Pro Plus eingesetzt.
Zur Farbraumabdeckung verspricht BenQ beim GW2790QT 99 % sRGB. Die beiden Grafiken zeigen die Farbraumabdeckung im Benutzer-Modus nach der Software-Kalibration. Es ist deutlich erkennbar, dass der sRGB-Farbraum fast vollständig abgedeckt wird und sogar über den sRGB-Farbraum hinausgeht. Einen Unterschied zur Werkseinstellung gibt es nicht, auch hier wird der sRGB-Farbraum zu 99 % abgedeckt. Ein fehlender Farbumfang wird durch ein schwarzes Gitter gekennzeichnet, eine größere Abdeckung durch ein hellgraues Gitter.
Die folgende Tabelle fasst die Ergebnisse jeweils für das Werks-Preset und nach Software-Kalibration mit Quato iColor Display zusammen:
Farbraum | Abdeckung im Werks-Preset | Abdeckung nach Kalibrierung |
sRGB | 99 % | 99 % |
Adobe RGB | – | 72 % |
ECI-RGB v2 | – | 64 % |
DCI-P3 RGB | – | 71 % |
ISO Coated v2 (FOGRA39L) | – | 91 % |
Messungen vor Kalibration und Profilierung
Farbmodus: Custom (Werkseinstellung)
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: Delta-E-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, Delta-C-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.
Dieses Ergebnis ist ausgezeichnet und für einen Business-Monitor beeindruckend. Die Graubalance des BenQ GW2790QT ist messtechnisch bereits ab Werk sehr gut (Durchschnitt: 0,15 Delta C). Die Farbtemperatur ist mit 6483 K faktisch eine Punktlandung auf den angestrebten Wert von 6500 K. Das Gamma (Durchschnitt: 2,14) ist etwas niedriger als gewünscht (2,2), und die Gammakurve fällt hinten minimal ab. Insgesamt ist das jedoch ein tolles Ergebnis.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich Werkseinstellung mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum

Einen dedizierten sRGB-Modus besitzt der Bildschirm nicht. Wir haben die Ergebnisse in der Werkseinstellung im Bildmodus „Standard“ ermittelt. Bei der Graubalance (Delta-C-Average: 0,16; Delta-C-Range: 0,54) werden sehr gute Resultate erzielt. Bei den Farbwerten (Delta-E94-Average: 1,18) sind die Ergebnisse gut. Der Gammaverlauf liegt wie bereits erläutert bei 2,14.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.