Bildqualität und Signalverarbeitung
Allgemein
BenQ greift für den PD3420Q auf ein 34 Zoll großes IPS-Panel mit W-LED-Hintergrundbeleuchtung zurück. Weitere Informationen sind dem Datenblatt nicht zu entnehmen. Die spektrale Strahlungsverteilung zeigt aber klar, dass hier optimierte Leuchtstoffe zum Einsatz kommen. Ein im Vergleich zu einfachen W-LED-Implementierungen deutlich schmalbandigeres Emissionsspektrum vergrößert den Farbumfang.
Keine weiteren Informationen sind BenQ auch zum verwendeten Scaler zu entlocken. Die Präzision der in seinen Funktionsblöcken verborgenen LUTs bleibt damit ebenfalls unbekannt. Das ärgert allenfalls den Tester. Im praktischen Einsatz zählen Ergebnisse – und die sind einwandfrei. Farbabrisse bleiben in allen Einstellungen aus, die Darstellung ist visuell und messtechnisch äußerst neutral.
Die Bildqualität des BenQ PD3420Q überzeugt. Wir notieren eine neutrale und homogene Darstellung. Die Overdrive-Funktion agiert auf Wunsch sehr zurückhaltend – unschöne Bewegungsartefakte bleiben also aus. Ein weiterer Pluspunkt ist die hohe Blickwinkelstabilität des IPS-Panels.
Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Ein mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der BenQ PD3420Q besitzt eine matte Oberfläche mit leichten, mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion. Körnungs- beziehungsweise Glitzereffekte bleiben aus.
Interpolation
Unsere Testsignale werden gut verarbeitet. Allerdings hilft das im praktischen Einsatz kaum weiter. Über das OSD kann nämlich nur zwischen flächenfüllender und unskalierter Anzeige gewechselt werden. Eine seitengerechte Skalierung von Signalen mit einem Seitenverhältnis ungleich 21:9 ist nicht möglich. Sinnvoll erscheint lediglich die Zuspielung in 2560 x 1440 (WQHD). Diese Auflösung wird ohne Skalierung mit seitlichen schwarzen Balken wiedergegeben. Für den Einsatz am Computer ist das kein echtes Problem, da hier die Grafikkarte einspringen kann. Andere Signalquellen sind hinsichtlich ihrer Ausgabeauflösung meist deutlich eingeschränkter.
Aufgrund der beschriebenen Limitierungen verzichten wir nachfolgend auf die sonst üblichen Beispielbilder.
Juddertest
Um die vom BenQ PD3420Q unterstützten Frequenzen und Wiedergabe-Eigenschaften zu testen, haben wir verschiedene Signale zugespielt und das Ergebnis bewertet.
Unsere von 24 bis 75 Hz reichenden Testsignale (bei 1080p) werden durchgängig unterstützt. Die Darstellung ist dabei frei von Mikrorucklern.
Deinterlacing
Da ein LC-Display immer vollbildbasiert (progressiv) arbeitet, muss ein eingebauter Deinterlacer aus eingehenden Halbbildern (interlaced) eine Vollbildfolge erstellen.
Wir überprüfen das Deinterlacing mit Halbbildfolgen im 3:2- und 2:2-Rhythmus und spielen danach noch echtes Videomaterial mit nicht zusammenhängenden Halbbildern zu. Im Optimalfall kann der Deinterlacer in den beiden ersten Fällen die Originalvollbildfolge verlustfrei rekonstruieren.
Der Scaler des BenQ PD3420Q skaliert eingehende Halbbilder unabhängig voneinander auf die Panel-Auflösung. Mit dem erheblichen Auflösungsverlust geht ein in diesen Zusammenhang unvermeidliches Zeilenflimmern einher. Angesichts der inzwischen geringen Bedeutung von halbbildbasiertem Material sollte dieses Manko allerdings verschmerzbar sein. Berücksichtigt man nun noch die fehlende seitengerechte Skalierung, verbietet sich ein Einsatz entsprechenden Materials ohnehin.

Signalpegel und Farbmodell
Der BenQ PD3420Q verarbeitet digitale RGB- und YCbCr-Signale. Eine Anpassung des Dynamikbereichs ist über den Schalter „HDMI RGB PC Range“ möglich. Die Einstellung „Full (0~255)“ wird für Quellen verwendet, die den vollen Dynamikbereich nutzen (PC-Level, Tonwertumfang bei 8 Bit Präzision: 0–255). Eine nach der Auswahl von „Limited (16~235)“ durchgeführte Tonwertspreizung sorgt für die korrekte Darstellung von Signalen mit eingeschränktem Dynamikbereich (Videolevel, Tonwertumfang bei 8 Bit Präzision: 16–235).
Ausleuchtung
Die Ausleuchtung unseres Testgerätes überzeugt. Selbst im Bereich der Ränder sind kaum Unregelmäßigkeiten auszumachen. Das ist angesichts der breiten Pixelleinwand ein schlicht sehr gutes Ergebnis. Selbst unsere Aufnahmen mit langer Belichtungszeit zeigen nur wenige Artefakte.
Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert.
Die Darstellung ist über die gesamte Panel-Fläche hinreichend gleichmäßig. Im Unterschied zur eher durchschnittlichen Helligkeitsverteilung fällt der Farb-Drift sehr gering aus. Hier verpasst der BenQ PD3420Q nur knapp ein sehr gutes Ergebnis.
Nach Aktivierung der Ausgleichsfunktion „Uniformity“ verbessert sich die Helligkeitsverteilung deutlich. Im Gegenzug ist nun der Farb-Drift erhöht. Aufgrund des erheblich verringerten Kontrastumfangs würden wir bei unserem Testgerät auf die Ausgleichsfunktion verzichten.
An dieser Stelle weisen wir darauf hin, dass die Position unserer Messungen gegenüber den Anforderungen in ISO 12646 zu den Rändern hin verschoben sind.