Interpolation
Der BenQ RD280U löst nativ mit 3840 x 2560 Pixeln auf. Der Bildschärferegler wirkt auch an den digitalen Eingängen und lässt sich im Wertebereich von 1 bis 10 einstellen. Ein Nachschärfen ist bei digitalen Eingangssignalen in der Regel nicht sinnvoll, vor allem in der EBV. Die Voreinstellung von 5 scheint uns allerdings dennoch gut gewählt, sodass wir den Regler so belassen haben.
In der nativen Auflösung ist die Schärfe erwartungsgemäß sehr gut. Bei 1280 x 720 erkennt man bereits an den unterschiedlichen Abmessungen der Gittergrafik das Problem. Die Skalierung ist zwar sehr gut, jedoch völlig verzerrt.
Zur Skalierung stehen im OSD unter der Bezeichnung „Anzeigemodus“ die Optionen „Vollbild“ und „Seitenverhältnis“ bereit. Die zweite Option sollte für eine möglichst bildschirmfüllende, aber verzerrungsfreie Skalierung sorgen. Sie war allerdings bei allen getesteten Auflösungen ausgegraut. Getestet haben wir sowohl via HDMI als auch per DisplayPort. Dabei haben wir im NVIDIA-Treiber „HDTV-Auflösungen“ und „PC-Auflösungen“ verwendet. Der Anschluss eines externen BD-Players via HDMI brachte auch nur ein völlig verzerrtes Ergebnis.
Während am PC auch die Grafikkarte ggfls. die Skalierung übernehmen kann und beim Abspielen von Videos das ohnehin in der nativen Auflösung vom Player übernommen wird, ist das beim Anschluss von externen Geräten natürlich fatal. Das Problem betrifft ebenso den Anschluss von UHD-Playern, obwohl bei der Zuspielung der 4K-Auflösung eigentlich gar nichts skaliert werden muss. Das Bild wird aber selbst dann auf die volle Bildschirmhöhe verzerrt.
Im PC-Betrieb sollte die Skalierung der Grafikkarte überlassen werden, die das Bildsignal als Vollbild, Seitenverhältnis oder 1:1 korrekt wiedergeben kann.
Da die Option „Seitenverhältnis“ im OSD nicht aktivierbar war, haben wir auf eine Wertung verzichtet, zumal die Grafikkarte die Interpolation ohne Einschränkungen übernehmen kann.
Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Proband mit Quato iColor Display kalibriert. Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden das Kolorimeter X-Rite i1Display Pro und das Spektrofotometer X-Rite i1Pro eingesetzt.
Farbraumvergleich in CIELAB (D50)
Die folgenden Darstellungen basieren auf den farbmetrischen Daten nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt. Das Bezugsweiß für die Aufbereitung in CIELAB ist D50 (adaptiert mit Bradford).
Weißes Volumen: Bildschirmfarbraum
Schwarzes Volumen: Referenzfarbraum
Buntes Volumen: Schnittmenge
Vergleichsziele: sRGB und DCI-P3
Die nachfolgenden Grafiken zeigen die Farbraumabdeckung zunächst nach der Software-Kalibration auf den nativen Farbraum im Vergleich mit unterschiedlichen Arbeitsfarbräumen:
Die Abdeckung des sRGB-Farbraums fällt dem BenQ RD280U nicht schwer. Er liegt fast vollständig innerhalb des nativen Monitorfarbraums. Die Unterdeckung im Bereich Lila/Blau ist nicht der Rede wert. Der DCI-P3-Farbraum wird immerhin zu 91 % abgedeckt.
Der BenQ RD280U besitzt ab Werk auch einen dedizierten sRGB-Modus. Ziel solcher Presets sollte es sein, den nativen Farbraum möglichst genau auf den Zielfarbraum zu begrenzen, sodass man auch außerhalb von Farbmanagement-fähigen Anwendungen ein verlässliches Ergebnis erhält.
Die nachfolgenden Grafiken zeigen die Farbraumabdeckung unkalibriert im sRGB-Modus:
Der deutlich größere Farbraum wird im sRGB-Modus sehr zielgenau auf den sRGB-Farbraum beschnitten. Die Abdeckung fällt mit 96 % zwar etwas geringer aus, dafür gibt es auf der anderen Seite keine nennenswerten Überdeckungen.
Die folgende Tabelle fasst die Ergebnisse jeweils für das Werkspreset und nach Software-Kalibration mit Quato iColor Display zusammen:
Farbraum | Hersteller-Angabe | Abdeckung im Werks-Preset | Abdeckung nach Kalibrierung |
sRGB | k. A. | 96 % | 99 % |
Adobe RGB | k. A. | – | 86 % |
ECI-RGB v2 | k. A. | – | 79 % |
DCI-P3 RGB | 95 % | – | 91 % |
ISO Coated v2 (FOGRA39L) | k. A. | – | 96 % |
Messungen vor Kalibration und Profilierung
Farbmodus: Custom (Werkseinstellung)
Nach dem Reset (Werkseinstellungen) im OSD sind folgende Werte vorgegeben:
Bildmodus: | „Benutzer“ |
Helligkeit: | 100 |
Kontrast: | 50 |
Gamma: | 3 |
Farbtemperatur: | Benutzerdefiniert |
RGB: | 100/100/100 |
Color-Gamut: | n. v. |
DUE Priority: | n. v. |
Schärfe: | 5 |
Reaktionszeit: | Hoch |
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: Delta-E-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, Delta-C-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.
Die Messungen zur Graubalance des BenQ RD280U bestätigen den positiven subjektiven Eindruck. Sie ist bereits ab Werk ausgezeichnet. Das Gamma verläuft weitgehend linear und liegt im Durchschnitt bei 2,23.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich sRGB-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum

Im sRGB-Modus ist die Graubalance unverändert sehr gut (Delta-C-Average: 0,25; Delta-C-Range: 0,76). Der Gamma-Verlauf wurde aber passend zur Zielvorgabe angepasst. Im Durchschnitt beträgt das Gamma wie gehabt 2,23. Die Farbtemperatur liegt exakt auf der D65-Norm.
Die Farbabweichungen fallen ebenfalls sehr gering aus (Delta-E94-Average: 0,89; Delta-E94-Maximum: 2,54). Die höchste Abweichung finden wir bei Blau. Angesichts der in der Farbraumgrafik zuvor in diesem Bereich gezeigten leichten Unterdeckung ist das keine Überraschung und selbst für Grafikarbeiten völlig unkritisch.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.