Bildqualität/ Signalverarbeitung
Allgemein
BenQ greift für den SW270C auf ein 27 Zoll großes IPS-Panel mit LED-Hintergrundbeleuchtung zurück. Weitere Informationen sind dem Datenblatt nicht zu entnehmen. Wir vermuten, dass ein Panel des taiwanischen Herstellers AUO zum Einsatz kommt (M270DAN02.9). Das Datenblatt weist eine W-LED-Hintergrundbeleuchtung mit optimierten Leuchtstoffen aus. Die spektrale Strahlungsverteilung erinnert an eine aufwendigere RB-g-LED-Implementierung, die in früheren WCG-Panels des Herstellers zum Einsatz kam.
Die programmierbare 16-Bit-3D-LUT verspricht eine präzise und verlustfreie Farbreproduktion über alle OSD-Bildmodi hinweg. Das gilt natürlich und gerade auch für die Hardware-Kalibration über Palette Master Element. Unsere Tests weisen dann auch entsprechend gute Resultate aus. Farbabrisse bleiben stets aus, die Darstellung ist visuell und messtechnisch neutral.
Dank des potenten Unterbaus kann der BenQ SW270C in Sachen Bildqualität also überzeugen. Dazu trägt ebenso die hohe Blickwinkelstabilität des IPS-Panels bei. Sie wird allenfalls durch Kontrastverluste leicht getrübt, die sich erst in einem höheren Preisbereich wirkungsvoll vermindern lassen.
Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Ein mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der BenQ SW270C besitzt eine dezent matte Oberfläche mit leichten, mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion. Körnungs- beziehungsweise Glitzereffekte bleiben aus.
Interpolation
Unsere Testsignale werden gut verarbeitet. Eine Skalierung durch die Grafikkarte verbessert die Darstellung nicht. Der Schärferegler sollte, wie meist üblich, mit Bedacht eingesetzt werden. Werte über der Neutralstellung (0) führen zu unschönen Doppelkonturen. Wir empfehlen höchstens Einstellwerte bis 3.
Inhalte mit quadratischem Pixelseitenverhältnis werden stets korrekt dargestellt. Bei 4:3-SD-Videosignalen, die diese Eigenschaft grundsätzlich nicht aufweisen, kommt es zu Verzerrungen. Anamorphe Quellen sind aufgrund des Panel-Seitenverhältnisses von 16:9 kein Problem.
Signal | Anzeige maximale Fläche ohne Verzerrung | Unskalierte Wiedergabe |
SD (16:9 – anamorph) | Ja | Nicht sinnvoll |
SD (4:3) | Nein | Nicht sinnvoll |
HD (1080p) | Ja | Ja |
HD (720p) | Ja | Ja |
PC (5:4) | Ja | Ja |
PC (4:3) | Ja | Ja |
PC (16:10) | Ja | Ja |
PC (16:9) | Ja | Ja |
Die folgenden Bilder geben einen groben Eindruck über die Qualität der Skalierung wieder. Der Abstand der Kamera zum Bildschirm ist stets identisch, und es wird immer seitengerecht auf Vollbild skaliert.


Juddertest
Um die vom BenQ SW270C unterstützten Frequenzen und Wiedergabe-Eigenschaften zu testen, haben wir verschiedene Signale zugespielt und das Ergebnis bewertet.
Unsere von 24 bis 75 Hz reichenden Testsignale werden durchgängig unterstützt. Die Darstellung scheint zunächst völlig judderfrei, allerdings konnten wir während unserer Tests sehr vereinzelt kurze Mikroruckler bei Frequenzen ungleich 60 Hz beobachten.
Deinterlacing
Da ein LC-Display immer vollbildbasiert (progressiv) arbeitet, muss ein eingebauter Deinterlacer aus eingehenden Halbbildern (interlaced) eine Vollbildfolge erstellen.
Wir überprüfen das Deinterlacing mit Halbbildfolgen im 3:2- und 2:2-Rhythmus und spielen danach noch echtes Videomaterial mit nicht zusammenhängenden Halbbildern zu. Im Optimalfall kann der Deinterlacer in den beiden ersten Fällen die Originalvollbildfolge verlustfrei rekonstruieren.
Der Deinterlacer des BenQ SW270C leistet gute Arbeit. Er erkennt Signale mit beliebiger Kadenz und stellt die entsprechenden Vollbildfolgen wieder her. Nur bei speziellen synthetischen Testbildsequenzen muss er hin und wieder passen.
Die Verarbeitung von Videomaterial gelingt solide. Der Deinterlacer kommt auch bei schlechtem Material mit wenig Im-Bild-Bewegung nie aus dem Tritt. Kamm-Artefakte bleiben aus.
Signalpegel und Farbmodell
Der BenQ SW270C verarbeitet digitale RGB- und YCbCr-Signale. Eine Anpassung des Dynamikbereichs ist über den Schalter „RGB PC Range“ möglich. Die Einstellung „RGB (0~255)“ wird für Quellen verwendet, die den vollen Dynamikbereich nutzen (PC-Level, Tonwertumfang bei 8 Bit Präzision: 0–255). Eine nach der Auswahl von „RGB (16~235)“ durchgeführte Tonwertspreizung sollte für die korrekte Darstellung von Signalen mit eingeschränktem Dynamikbereich (Videolevel, Tonwertumfang bei 8 Bit Präzision: 16–235) sorgen. Während unserer Tests mit RGB-Videosignalen via HDMI zeigte sich jedoch keine Wirkung. Erst bei Zuspielung in YCbCr wurde die Anpassung korrekt durchgeführt.
Ausleuchtung
Die Ausleuchtung unseres Testgerätes ist sehr gut. Selbst im Bereich der Ränder
sind kaum Unregelmäßigkeiten auszumachen.
Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert.
Die Darstellung ist über die gesamte Panel-Fläche hinweg gleichmäßig. Hier leistet die ab Werk eingemessene Ausgleichsfunktion gute Arbeit. Eine Abschaltung ist leider nicht möglich. Der BenQ PG2401PT zeigte sich hier noch flexibler und überließ dem Benutzer die Abwägung zwischen bestmöglicher Flächenhomogenität und maximalem Kontrastumfang. Das ist insbesondere aufgrund der doch recht starken Eingriffe schade.
Hallo 🙂
Mein neuer Monitor (BenQ PhotoVue Monitor SW270C) flackert beim ersten Mal sehr komisch. Habe heute zum ersten Mal meinen Macbook 2016 angeschlossen und wenn ich z.b Photoshop aufmache, sehe ich überall kleine weiße flackernde Punkte :/ Muss irgendwie gleich am Anfang eine Kalibrierung stattfinden?
Tausend Dank im Voraus!
Hallo,
habe mir den Monitor nach dem Test hier geholt und bin etwas zwiegespalten. Wenn man frontal auf den Monitor schaut ist die Ausleuchtung an den Rändern heller und ab den Rändern sind schmale dunklere Streifen. Keine Ahnung, ob das „normal“ ist. An einem anderen 27″ Monitor (HP Z Display Z27) habe ich das nicht gesehen, der ist dann natürlich auch nicht so „farbecht“ wie der Benq. Wenn man beim Benq direkt auf die Ränder schaut ist das Bild wieder gleichmäßig ausgeleuchtet. Aber ich sitze ja normalerweise mittig vor dem Monitor.
Eine weitere Anomalie: Wenn ich neustarte erkennt der Monitor das Signal manchmal nicht und ich muss, um wieder ein Bild zu bekommen, komplett den Stecker ziehen, warten und dann wieder einstecken. Würde mich über Erfahrungsberichte freuen.
Grüße!
Fabian
Hängt der Monitor an einer schaltbaren Steckdosenleiste? Mal ohne probieren. Wenn der Randbereich bei frontaler Sicht korrekt ist, könnte das IPS-Glow sein.
Hello,
I would like to second a question above about FRC – first, is this a true 10-bit panel, or a 8-bit+FRC panel? If it is a true 10-bit panel, what would give less flickering – the true 10-bits of this panel and the high-frequency PWM it has, or the total lack of PWM combined with with the flickering from 8-bit+FRC as in ViewSonic VP2785-2K. I am trying to choose between these two models, and find a balance between flickering and half-tone capabilities.
Hallo, Hat dieser Monitor wirklich Pulsweitenmodulation (PWM)? In anderen Quellen stehen dazu wiedersprüchliche Angaben, zudem haben ja schon die „kleineren“ Monitore von BenQ fast ausschliesslich kein PWM. Danke für die Klarstellung.
Deshalb messen wir ja. Was soll ich Du Deiner Frage sagen, das steht ja im Test.
Wie gesagt andere englischsprachige Seiten behaupten, dass es sich um einen Monitor ohne PWM handelt. Darum die Frage. Ich wollte damit keinen auf den Schlips treten. Und ich finde das nachhaken durchaus berechtigt.
Nachfragen ist ok und ich fühle mich auch nicht auf den Schlips getreten. Aber unser Messlabor hat PWM festgestellt. Zwar mit einer Frequenz wo niemand mehr ein flackern wahrnimmt, aber dennoch PWM. Das Gerät geht nach der Messung an den Hersteller zurück. Ich kann deshalb nichts anderes dazu sagen. Unsere Messmethode zeigt PWM. Wir haben nur eine Methode wie wir messen und das seit Jahren. Dass hier falsche Werte ausgelesen wurden sehe ich als sehr gering an. Einen Fehler kann ich aber auch nicht zu 100 % ausschließen, gehe aber nicht davon aus.
Was ist die Hz-Frequenz PWM?
Immer nach der Kalibrierung mit Palette Master Element ist das Bild kühler als es im Vor kalibrierten zustand ist (Srgb). Auch der Bildschirm den ich vorher hatte (Software kalibriert) kam näher an die Werkseinstellungen des Benq ran. Ist das Normal? Kalibriert wird mit dem Spyder5 Pro.
kam mir beim sw 320 immer auch so vor. Vor allem wenn ich parallel dazu ein NEC PA242 SV simultant kalibrierte und daneben stellte. Der Benq wies dann auf eine zwar feine, aber doch wahrnehmbare violet- rötliche Anmutung.
Was ist die Frequenz des Hintergrundlichts bei der Hälfte der Helligkeit?
Wir messen bei 140 cd/m². Daher kann ich Dir das nicht sagen.
Hello, What about frc, does flashing color tones at different speed cause slow flickering at low frequencies?
hello, what kind of monitor can you recommend more for occasional photo editing. BenQ SW270C or EIZO EV2785? Thank you Olda
Hello Santokki,
unfortunately in this case, due to an error, no spectral data was saved. What I can say from here is that it should be quite similar to GB-r-LED spectrum which also manifests in obtaining a very good matching between i1 Display Pro measurement with GB-r-LED edr and reference measurement.
Palette Master Elements is not able to use GB-LED correction for i1displaypro… it is not available. Benq, LG and Samsungs use a *wrong* correction for all their widegamuts and their HW calibration solutions: RGB LED, with a distinctive signature in red channel. So PME is not able to measure properly that SW270C GB-LED, or other SW like SW2700PT and its QLED or SW240 and its PFS phosphor.
It’s easy to test, look in PME folder and see the missing EDRs.
Viewsonic & Dell have GB-LED corrections in their software. Dell has a P3 version of PFS phosphor displays so that can match red channel in those PFS displays but fail at green by a little in their UP displays that cover a very big amount of AdobeRGB and P3, something about 97% or more.
If you can get a good match in witepoint using PME and then validating with an i1displaypro and prad’s testing software using a GB-LED reference it is caused by colorimeter data stored in firmware (spectral sensivities). They should be close to standard observer in spectral regions where PME’s reference and actual reference dift apart *for that unit*.
Other units of the same model can behave worse and they shouldn’t if benq used a proper spectral correction in their software. I mean, i1displaypro instrument variability is solved by each colorimeter storing its own spectral sensivities in firmware, so they can „auto-correct“ using spectral correction references, without an spectrophotometer to compute a correction taylor made for them. But this huge advantage of that colorimeters needs that manufacturers suppli a set of spectral corrections suitable for their displays… and Benq does not provide them in a proper way.
> If you can get a good match in witepoint using PME and then validating with an >
> i1displaypro and prad’s testing software using a GB-LED reference
There was a misunderstanding: My comment refers to using a generic GB-r LED spectral characterization and remeasurement with i1 Pro – not using the characterization actually used by Palette Master.
However, with its 10nm optical bandpass, the i1 Pro is of course limited too when it comes to narrowband spectra. The aggregation will always lead to significant averaging effects. Using the native sampling (e.g. with the Argyll driver) does not resolve this.
Another thing to keep in mind is the enormous impact of observer metamerism. E.g. in a typical environment of matching softproofs to the actual prints, a visual match between paper white and proof simulation has to be carried out to determine calibration whitepoint – not a measurement based match (see also the comments in ISO 14861). Remeasuring this condition with a reference instrument will lead to a dE *well* beyond 10. An error of this magnitude will already occur when visually matching a non WCG to a WCG screen. Using the 10 degree oberserver only slightly lessens this. The 2 degree standard observer has some systemic erros, but is mostly limited (like every other CMF) by the person-to-person deviation. The relexion spectrum of surface colors is unproblematic, but a small difference between normative CMFs and individual CMFs in the area of a spike will sum up to big deviations in the evaluation.
Considering this (+ the color constancy of the human eye) an absolute error (too a certain degree) gets less horrifying.
After looking at the report again, I have to correct my previous post. Indeed a calibration with PME + i1 Display Pro and remeasurement out of our software and the GB-r-LED edr was carried out, with target whitepoint D65 (colorimetric).
Result (target whitepoint vs. remeasurement):
i1 Pro: dE = 2.1
i1 Display Pro (Retail; GB-r-LED edr): dE = 0.2
i1 Display Pro (OEM; GB-r-LED edr): dE = 0.8
There is no technical difference between OEM and retail probe, just to distinguish between the two probes used during this test.
For reference here the result with default channel correction:
i1 Display Pro (Retail): dE = 3.3
i1 Display Pro (OEM): dE = 4.4
Back to the probe: While its CMF tracking is not bad overall (especially for a 3 filter device in this price-class), measuring narrowband emissive spectra can still lead to considerable errors in disadvantageous constellations (see also previous post). The mechanism of using known individual filter characteristics of the actual probe in combination with the spectrum to be measured (to build up correction coefficients) is a solid countermeasure. Therefore I can understand your reservations when BenQ is using data that is not an absolute precise match for the backlight used. And certainly only two probes is no valid mass test.
However, uncertainties are generally present. The more generic character of the edr files, fluctuations in SPD, precision of filter characterization. Each factor alone is capable of producing a quite big error even in an appropriate use case – in theory. In practice it works overall very well; and in this case even the default channel correction is not too bad.
I once accomplished a small mass test of all i1 DisplayPro at our disposal (6 devices), averaging over different displays (CCFL, WCG-CCFL, W-LED, GB-r-LED, RGB-LED; edr chosen accordingly) and ended with an inter-instrument-agreement of dE ~ 0.7, with a maximum deviation of dE ~ 1.3 (max. dE not averaged over the displays ~ 2.3).
Using only the default channel correction, the inter-instrument-agreement still was acceptable for 5 probes. One was off by dE~6 in maximum (WCG spectra). A proof for the individual characterization but it underlines that unfavourable conditions can occur.
Long text, short summary: Yes, of course BenQ should use the edr which is closest to the SPD of the screen – and in best case even integrate an edr for the actual panel used. But in the end it’s more an academic question. General constraints of CMF based colorimetry (measuring like seeing – that’s a noble goal) should not be underestimated. If constructing a scenario with multiple monitor matching or matching to other external stimuli, these will kick in mercilessly and one will end up with visual matching the target anyways (like the softproof example). That’s why I thank you for pointing out the missing gb-led edr – but still see most of the optimization potential for these screens in other areas.
What if one takes an „RG_Phosphor_Family_25Jul12.edr“ and copies it into the PalleteMaster directory? Would PME use it or maybe use it if renamed to „RGBLEDFamily_07Feb11.edr“ (as this is the one normally used)? Would PME therefore use the correct „GB-LED.edr“?
Hello, can you offer color spectrum (Spektrale) picture of SW270C?
Very curios about it. review contents only mention it, but no pic.
Always thanks for such good monitor review.