Test Dell U3425WE: 21:9-Curved-Monitor mit IPS-Black-Panel
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Latenzzeit

Die Latenzzeit (auch Input-Lag genannt) eines Monitors ist insbesondere beim Spielen ein wichtiger Faktor, da sie beeinflusst, wie schnell Eingaben (z. B. Mausbewegungen oder Tastenklicks) auf dem Bildschirm angezeigt werden. Ein Wert von unter 5 ms kann als sehr gut angesehen werden und ist ideal für professionelle Gamer und E-Sportler, da sie schnelle Reaktionen erfordern. Werte zwischen 5 und 10 ms eignet sich noch für ambitionierte Spieler und Videobearbeiter. Als durchschnittlich sind Werte zwischen 10 und 25 ms anzusehen, was für die meisten Nutzer mit Blick auf alltägliche Aufgaben ausreichend ist. Werte über 25 ms können bei schnellen Bewegungen zu Verzögerungen führen und sind für anspruchsvolle Anwendungen nicht mehr empfehlenswert.

Wir haben die Latenzzeit mit dem 4K HDMI Video Signal Lag Tester von Leo Bodnar bei 120 Hz gemessen. Es werden drei Messungen durchgeführt, am oberen Bildrand (7,4 ms), in der Bildmitte (11 ms) und am unteren Bildrand (13,9 ms). Im Mittel beträgt die Latenz 10,77 ms, was für einen Business-Monitor ein praxistauglicher Wert ist.

Je höher die Bildwiederholfrequenz, desto geringer fällt der Input-Lag aus.

Gaming

Der Dell U3425WE ist ein Monitor für den Einsatz im Büro oder zu Hause. Er verfügt über eine Bildwiederholfrequenz von 120 Hz (DisplayPort) oder 100 Hz (HDMI) und zwei Overdrive-Stufen („Normal“ und „Schnell“). Darüber hinaus unterstützt der Proband kein VRR (variable Bildwiederholfrequenz) wie der U2724DE, wodurch Screentearing bei Spielen reduziert werden kann. VRR funktioniert beim U2724DE nur über HDMI. Da der U3425WE per HDMI lediglich über eine Bildwiederholfrequenz von 100 Hz verfügt, hat man darauf verzichtet.

Der Vollständigkeit halber haben wir einige Tests über Blur Busters durchgeführt, um zumindest eine kurze Aussage über die Spieletauglichkeit treffen zu können.

Die Overdrive-Stufe „Normal“ (Standard) liefert das bessere Ergebnis. Die Bewegungsunschärfe ist bei 120 Hz zwar nicht optimal, aber wesentlich besser als unter 60 Hz. In der Praxis sind leichte Ghosting-Effekte erkennbar, insbesondere je dunkler der Hintergrund ist. Ghosting ist ein Artefakt der Nachlaufbewegung. Es wird durch asymmetrische Pixelübergänge verursacht: Übergänge zwischen zwei Farben können in der einen Richtung schneller sein als in der anderen Richtung.

Korona-Effekte konnten wir nicht ausmachen, was sich mit unseren Messungen der RGB-Überschwinger deckt. Koronas sind Nachzieheffekte, die durch die Beschleunigung der Reaktionszeit (Overdrive) verursacht werden. Die Pixel können über ihren endgültigen Farbwert hinausschießen, bevor sie zurückspringen, was zu einem hellen inversen Geisterbild führt.

Mit der Overdrive-Stufe „Schnell“ ist zwar kaum noch Ghosting auszumachen, aber der Korona-Effekt ist deutlich ausgeprägt und bestätigt unsere Messergebnisse.

Wer mit dem Dell U3425WE ein Strategiespiel spielen möchte und Overdrive auf „Normal“ stellt, kann durchaus Spaß haben. An einen klassischen Gaming-Monitor kommt das Display aber nicht heran, und für Ego-Shooter oder Rennspiele ist es auf keinen Fall geeignet.

Lautsprecher

Die beiden eingebauten Lautsprecher haben eine Ausgangsleistung von je 5 Watt. Im unteren Rahmen sind schmale Schlitze eingelassen. Die Klangqualität ist in Ordnung. Selbst bei 50 % Lautstärke sind sie schon enorm laut, ohne zu übersteuern. Der Klang ist unserer Meinung nach praxistauglich, aber keine wirkliche Alternative zu externen Soundsystemen. Für Musik hätten wir uns etwas mehr Bass und Volumen gewünscht. Die Ausgabe von Stimmen wie bei einer Videokonferenz oder in Filmen ist dagegen gut.

Öffnungen für die Lautsprecher im unteren Monitorrahmen
Öffnungen für die Lautsprecher im unteren Rahmen

Die Klanggeber sind zumindest besser als in vielen am Markt erhältlichen Geräten. Uns hat die Qualität auf jeden Fall positiv überrascht – und insbesondere die enorme maximale Lautstärke.

Tonsignale verarbeitet der Dell U3425WE an allen Eingängen, die auch Videosignale entgegennehmen. Die Ausgabe ist über die integrierten Lautsprecher oder über den Audio-Ausgang möglich.

Ethernet-LAN (RJ-45)

Der Dell U3425WE verbindet per USB-C angeschlossene Geräte mit einer Geschwindigkeit von 2,5 Gbit/s mit dem Netzwerk. Wir schlossen ein LG gram (Windows 11) per USB-C-Kabel an den Monitor an, und die Netzwerkverbindung war sofort hergestellt. Wir haben nur eine 1-Gbit/s-Anbindung im Netzwerk, und die konnte voll genutzt werden.

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3 Gedanken zu „Test Dell U3425WE: 21:9-Curved-Monitor mit IPS-Black-Panel“

  1. sehr interessanter Test:
    auf der Suche nach Home Office Monitor (Win11 und Office),
    dem ich mit meinem privaten MacPro (amateurhaft Photoshop/Lightroom) teilen könnte
    Ich bin mir uneins zwischen diesen und dem Philips Evnia 34M2C6500 Monitor.
    IPS Black vs OLED, was wäre besser?
    oder ist der BQ PD3420Q sowieso die bessere Wahl (trotz nur 60Hz), weil den hier fehlenden RJ45 Port kann man ja mittels USB Adapter „nachrüsten“ und KVM spielt es bei der Kombi Mac-Windows Notebook eh nicht
    Danke vorab für inputs

    Antworten

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