Einleitung
Der EIZO CG2400S soll als High-End-Grafikmonitor gezielt kreative Profis in den Bereichen Fotografie, Bildbearbeitung, Design, Postproduktion und Druck ansprechen. Mit einer 24,1 Zoll (61,1 cm) großen Wide-Gamut-IPS-Anzeige im 16:10-Format und einer Auflösung von 1920 × 1200 Pixeln ermöglicht er laut Hersteller eine präzise Bildbearbeitung sowie eine gestochen scharfe Text und Konturdarstellung. Der maximale Blickwinkel von 178° soll dabei eine stabile Farbwiedergabe unabhängig vom Betrachtungswinkel gewährleisten.
Im Fokus steht ein Ultrawide-Gamut-Farbraum: Der EIZO CG2400S soll 99 % des Adobe-RGB, 98 % des DCI P3 sowie jeweils 100 % des Rec.-709 und sRGB-Farbraums abdecken, was eine lückenlose und gesättigte Farbdarstellung verspricht. Mit einer 10 Bit-Ausgabe auf Basis einer 16 Bit starken 3D Look up Table (LUT) sollen laut Hersteller sanfte Tonwertübergänge und eine tiefe, detailreiche Farbwiedergabe ohne etwaige Banding Effekte gewährleistet sein. Ein zusätzlicher Retardationsfilter (“True Black”) soll tiefe Schwarztöne selbst bei weitem Betrachtungswinkel liefern.
Ein integraler Bestandteil der Ausstattung ist der hardwarebasierte Selbstkalibrierungssensor, der automatisch und ohne externe Messgeräte zu geplanten Zeiten die Kalibrierung von Helligkeit, Weißpunkt und Gamma übernehmen soll. Ergänzend sorgt der „Digital Uniformity Equalizer“ (DUE) für eine gleichmäßige Leuchtstärke und Farbverteilung über die gesamte Bildschirmfläche. Temperaturinstabile Umgebungsbedingungen sollen durch einen internen Temperatursensor mit KI-gestütztem Algorithmus intelligent ausgeglichen werden.
Darüber hinaus besticht der EIZO CG2400S durch eine hohe Brillanz mit bis zu 400 cd/m² Helligkeit und ein Kontrastverhältnis von 1800:1 – dem laut Hersteller höchsten Wert der CG-Serie. Für HDR-getriebene Workflows stehen HLG und PQ Presets bereit, die eine effektive Integration in HDR Postproduktion ermöglichen sollen. Vielseitige Konnektivität über USB C (mit DisplayPort Modus, USB Hub und bis zu 70 Watt Power Delivery), DisplayPort und HDMI sowie ein integrierter KVM-Schalter sorgen für professionelle Workflow Flexibilität.
Abgerundet wird das Gesamtpaket durch eine reflexionsmindernde Entspiegelung, einen ergonomisch verstellbaren Standfuß mit Dreh-, Schwenk-, Neige- und Pivot-Funktion, eine Lichtschutzblende im Lieferumfang sowie fünf Jahre Herstellergarantie inklusive Vor-OrtAustausch-Service. Zudem ist das Gehäuse zu über 85 % aus recyceltem Kunststoff gefertigt. Die Verpackung besteht aus umweltfreundlichem Zellstoff, und das Gerät soll sozialverantwortlich hergestellt sein.
Detaillierte Informationen zu den Ausstattungsmerkmalen und den Spezifikationen finden Sie im Datenblatt des EIZO CG2400S.
Auspacken und Montage
Das Motto „Perfektion out of the box“ setzt der EIZO CG2400S schon beim Auspacken konsequent um: Der Monitor ist vollständig vormontiert und kann direkt nach dem Herausheben aus dem Karton in Betrieb genommen werden – schneller und unkomplizierter geht es kaum.
EIZO verfolgt bereits seit Längerem eine nachhaltige Strategie bei Materialauswahl, Produktion und Transport. Wie bereits der EIZO CS2400S wird auch der CG2400S komplett ohne Styropor ausgeliefert. Statt Kunststoffpolstern und Plastiktüten kommen umweltfreundlichere Materialien wie sogenannte „Eierschalen-Kartons“ und Packpapier zum Einsatz.
Beim Auspacken hat uns dabei nichts gefehlt – alles war sicher verstaut und geschützt. Das Wiedereinpacken gestaltet sich mit den ausgeklügelten „Origami-Karton-Polstern“ allerdings etwas fummelig.
Montagearbeiten entfallen beim EIZO CG2400S vollständig. Die unten stehenden Abbildungen zur Montage dienen lediglich der Veranschaulichung, wie sich das Standbein auf Knopfdruck lösen lässt – etwa um den Monitor auf einem Schwenkarm zu befestigen.

Lieferumfang
Im Karton des EIZO CG2400S befinden sich der Monitor selbst sowie je ein Kabel für USB-C, HDMI, USB-A auf USB-B und Strom. Ein DisplayPort-Kabel, um alle Anschlüsse abzudecken, hätten wir in dieser Preisklasse allerdings ebenfalls erwartet.
Die beiliegenden Kabel machen insgesamt einen sehr hochwertigen Eindruck – sichtbar etwa an den vergoldeten Kontakten des HDMI-Kabels, wie auch in der Abbildung zu erkennen ist. Besonders positiv fällt obendrein das rund 2 m lange USB-C-Kabel auf, das im Vergleich zu vielen Beilagen der Konkurrenz erfreulich großzügig bemessen ist.
Typisch für die CG-Serie ist außerdem die im Lieferumfang enthaltene Lichtschutzblende. Bei der CS-Serie gehört sie nicht zum Standardzubehör, kann jedoch optional nachgekauft werden.
Darüber hinaus sind eine Kurzanleitung, ein Farbkalibrierungszertifikat und die Kalibrierungssoftware ColorNavigator (als Download-Link) enthalten. Der Kalibrierungssensor ist beim EIZO CG2400S fest im Gerät integriert.
Optik und Mechanik
Der EIZO CG2400S präsentiert sich in einem klar strukturierten, funktional ausgerichteten Design, das Professionalität und technische Präzision ausstrahlt. Die mattschwarze Oberfläche wirkt zurückhaltend und blendfrei, wodurch sie sich ideal in farbkritische Arbeitsumgebungen einfügt. Die breiten, kantig ausgeformten Rahmen bieten ausreichend Platz für die integrierte Kalibrierungstechnik und vermitteln einen robusten, werkzeugähnlichen Eindruck.
Die Rückseite zeigt eine reduzierte Formsprache mit dezenter Rasterstruktur, in der sich Anschlüsse und Lüftungsschlitze unauffällig integrieren. Der massiv wirkende Standfuß ist funktional und ergonomisch – in Höhe, Neigung, Drehung sowie Pivot-Rotation flexibel verstellbar – und trägt zur stabilen Gesamterscheinung bei. Insgesamt vermittelt das Gerät einen bewusst nüchternen, technischen Charakter, der nicht auf optische Effekte, sondern auf klare Formsprache und professionelle Einsatzbereitschaft setzt.
In puncto Ergonomie lässt der EIZO CG2400S mit seinem bewährten FlexStand-System kaum Wünsche offen. Die Höhenverstellung ist mit großzügigen 15,5 cm überdurchschnittlich. Doch nicht nur der Funktionsumfang überzeugt, denn das Feintuning des Standbeins zeigt ebenfalls einige durchdachte Verbesserungen – sowohl funktional als auch optisch.
Die Höhenverstellung erfolgt in zwei Stufen: Zunächst lässt sich das Standbein im unteren Bereich teleskopartig ausziehen. Zusätzlich kann das Display im oberen Bereich – direkt an der Verbindung zum Standbein – weiter nach oben verschoben werden. Ein Kritikpunkt früherer Modelle war die mitunter schwergängige Höhenverstellung. Beim EIZO CG2400S scheint nun eine deutlich kräftigere Feder verbaut zu sein, wodurch die Bewegung trotz der Zweistufigkeit spürbar flüssiger und mit geringerem Kraftaufwand möglich ist.
Auch bei der Drehfunktion zeigt sich der Monitor von seiner besten Seite: Während unsere Abbildungen jeweils eine 45°-Drehung nach links und rechts zeigen, ist tatsächlich eine nahezu vollständige Rotation um bis zu 344° möglich – ein Wert, den nur wenige Modelle erreichen.
Die Neigung lässt sich ebenfalls sehr großzügig einstellen, konkret von -5° bis +35°. Für den Einsatz im Hochformat ist das Display selbstverständlich um 90° drehbar. Die Mechanik der Ergonomiefunktionen insgesamt wirkt bewusst straff, lässt sich aber sehr präzise und stabil einstellen – ganz ohne Wackeln oder Nachjustieren.
Optisch zeigt sich das Feintuning des FlexStands besonders am Drehteller: Statt einer schlichten Scheibe findet sich nun eine elegant geformte Mulde, die zusammen mit dem sanften Übergang vom Standbein in den Teller und den abgeschrägten Kanten nicht nur hochwertiger wirkt, sondern den Monitor auch angenehmer tragen lässt. Dafür sorgt obendrein die praktische Griffmulde oberhalb der Standbeinaufhängung – hilfreich sowohl beim Transport als auch beim Verstellen der Höhe.
Ein weiterer Fortschritt zeigt sich bei der Kabelführung: Statt des eher einfach wirkenden Kunststoff-Clips des Vorgängermodells, der wahlweise lotrecht oder parallel in den Drehteller gesteckt werden konnte, kommt nun eine solide Kabelführung direkt am Standbein zum Einsatz – deutlich robuster und optisch ansprechender.
Das Netzteil ist vollständig im Gehäuse integriert und verfügt über einen separaten Ein-/Aus-Schalter. Für die Wärmeabfuhr sorgen Lüftungsschlitze in der Griffmulde und rund um den Display-Rahmen. Selbst nach längerem Betrieb bleibt das Gehäuse angenehm kühl – die Kühlung erfolgt dabei komplett passiv und absolut geräuschlos.
Insgesamt steht das Design nicht im Zeichen von Lifestyle oder Ästhetik, sondern folgt konsequent den Anforderungen farbkritischer Arbeitsprozesse – mit klarer Orientierung auf Präzision, Langzeitnutzung und Funktionalität.
In der Praxis wird der EIZO CG2400S in aller Regel mit der mitgelieferten Lichtschutzblende verwendet – und das aus gutem Grund. Aus unserer Sicht stellt eine solche Blende generell einen echten Mehrwert dar: Sie reduziert störende Lichtreflexionen von der Seite und von oben spürbar und schützt das Display zugleich zuverlässig vor Staub. Mit montierter Blende vergeht deutlich mehr Zeit, bis das Display wieder gereinigt werden muss.
Die Lichtschutzblende des EIZO CG2400S besteht aus einem einzigen zusammenhängenden Teil, lässt sich jedoch für den Transport flach zusammenfalten – die seitlichen Elemente werden dazu einfach nach hinten geklappt.
Die Innenseite ist mit einem samtartigen, lichtabsorbierenden Material ausgekleidet, das Reflexionen effektiv verhindert. Führungsschienen sorgen dafür, dass die Blende korrekt am Monitor sitzt. An mehreren Stellen sind Magnete eingearbeitet, um das Aufsetzen besonders komfortabel zu gestalten – eine Lösung, die man bereits von früheren EIZO-Modellen kennt.
Im direkten Vergleich mit älteren Blenden – etwa beim EIZO CG2730 – fällt jedoch auf: Die neue Ausführung ist deutlich leichter und wirkt weniger robust. Das Material erscheint dünner und weniger langlebig. Auch der früher typische, fast schon „magische“ Moment des passgenauen Aufsetzens fehlt hier. Statt eines satten Einrastens mussten wir mehrfach nachjustieren, bis die Blende korrekt saß.
Insgesamt hinterlässt die Lichtschutzblende des EIZO CG2400S einen zwiespältigen Eindruck. Zwar ist sie funktional und deutlich einfacher zu handhaben als viele Konkurrenzprodukte, doch Verarbeitung und Haptik wirken im Vergleich zu früheren EIZO-Modellen weniger hochwertig. Zudem gibt es – wie bereits in anderen Tests der CG-Reihe kritisiert – keine Möglichkeit, die Blende im Hochformatbetrieb zu verwenden. Im Vergleich zu älteren Generationen ist das eher ein Rück- als ein Fortschritt.
Technik
Betriebsgeräusch
Wir haben beim EIZO CG2400S keine Betriebsgeräusche wahrnehmen können. Sowohl im Stand-by wie auch in Betrieb arbeitet der Monitor völlig geräuschlos – unabhängig davon, welche Helligkeit eingestellt ist. Allerdings kann gerade die Geräuschentwicklung einer gewissen Serienstreuung unterliegen, weshalb diese Beurteilung nicht für alle Geräte einer Serie gleichermaßen zutreffen muss.
Stromverbrauch
Hersteller | Gemessen | |
Betrieb maximal | 150 W | 32 W |
Betrieb typisch | 17 W | – |
140 cd/m² | k. A. | 18,9 W |
Betrieb minimal | k. A. | 13,9 W |
Energiesparmodus (Standby) | 0,5 W | < 0,3 W |
Ausgeschaltet (Soft Off) | k. A. | < 0,3 W |
Ausgeschaltet (Netzschalter) | 0 W | 0 W |
Messwerte ohne zusätzliche Verbraucher (Lautsprecher und USB)
Im Datenblatt nennt EIZO für den CG2400S einen maximalen Stromverbrauch von 150 Watt – gemessen bei voller Helligkeit und aktiver Nutzung sämtlicher Signal- und USB-Anschlüsse. Der typische Bedarf wird mit 17 Watt angegeben.
Der integrierte USB-C-Port kann angeschlossene Geräte mit bis zu 70 Watt Ladeleistung versorgen. Selbst wenn man diese Leistungsabgabe vom theoretischen Maximalverbrauch abzieht, lagen unsere gemessenen Spitzenwerte mit rund 32 Watt noch deutlich darunter – ein erfreulicher Befund.
Überraschungspotenzial bot allerdings der Stand-by-Bedarf: Mit 3,3 Watt lag er bei unserem Testgerät merklich über der Herstellerangabe.
Bei älteren ColorEdge-Modellen – insbesondere denen vor dem EIZO CG279X – fiel im Stand-by-Betrieb stets ein unnötig hoher Energieverbrauch von rund 10 Watt auf, sobald das USB-Hub-Kabel angeschlossen war. Letzteres möchte man allerdings dauerhaft verbunden lassen, da es für die Hardware-Kalibrierung und die Funktion des USB-Hubs zwingend erforderlich ist.
Mit Einführung des CG279X hat EIZO dieses Problem erfolgreich gelöst. Beim Übergang in den Stand-by-Modus ist ein Relais-Klicken zu hören, gleichzeitig sinkt der Energiebedarf nahezu auf null. Auch beim EIZO CG2400S funktioniert dieses Abschaltverhalten – allerdings nur, wenn im Adminmenü der „Compatibility Mode“ deaktiviert wird. Ab Werk ist dieser Modus aktiviert. Eine Aktivierung sollte aber nur erfolgen, wenn es – wie im Handbuch beschrieben – mit spezifischer Peripherie zu Kompatibilitätsproblemen kommt. Bei aktueller Hardware ist dies in der Regel nicht erforderlich.
Dank des separaten Netzschalters lässt sich der EIZO CG2400S auf Wunsch auch vollständig vom Stromnetz trennen. Zwischen dem klassischen Soft-off über die Power-Taste und dem Stand-by konnten wir keinen nennenswerten Unterschied feststellen – beide Betriebsarten liegen bei unter 0,3 Watt.
Bei praxisnaher Helligkeit von 140 cd/m² ermittelten wir eine Leistungsaufnahme von 18,9 Watt. Daraus ergibt sich eine Effizienz von sehr guten 1,2 cd/W. Im übergreifenden Monitorvergleich ist das ein guter Wert. Im Vergleich mit anderen Grafikbildschirmen ist der Wert sogar richtig gut.
Während unserer Messungen war der „DUE“ („Digital Uniformity Equalizer“) auf „Uniformity“ bzw. „Farbkonstanz“ eingestellt, um eine bestmögliche Homogenität der Bilddarstellung zu gewährleisten. Solche Funktionen führen bei anderen Herstellern oft zu deutlich erhöhtem Energiebedarf. Beim EIZO CG2400S zeigte sich hingegen: Der gewählte DUE-Modus hatte auf die Leistungsaufnahme in den getesteten Szenarien (Minimal, Maximal und bei 140 cd/m²) kaum Einfluss. Lediglich im oberen Helligkeitsbereich lässt sich bei identischem Stromverbrauch eine leicht gesteigerte Maximalhelligkeit erzielen.