Messungen vor Kalibration und Profilierung
Farbmodus: Custom (Werkseinstellung)
Nach dem Reset im OSD sind folgende Werte vorgegeben:
Bildmodus: | „User1“ |
Helligkeit: | 91 |
Kontrast: | 50 |
Gamma: | 2,2 |
Farbtemperatur: | 6500 K |
RGB: | 98/96/100 |
Color-Gamut: | n. v. |
DUE Priority: | n. v. |
Schärfe: | 0 |
Reaktionszeit: | Standard |
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: Delta-E-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, Delta-C-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.
Die Graubalance des EIZO EV2485 ist ab Werk auch messtechnisch recht überzeugend. Die durchschnittlichen Abweichungen beim Delta C sind sogar sehr gut, lediglich die Range ist „nur“ gut. Die Farbtemperatur ist mit 6600 K sehr exakt eingestellt. Das Gamma liegt im Durchschnitt bei 2,18 (Soll: 2,2). Der leicht ansteigende Verlauf ist ansonsten überwiegend linear.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich sRGB-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum

Im sRGB-Modus sind die Werte bei den Graustufen praktisch unverändert. Das Gleiche gilt für die Farbtemperatur und das Gamma im Durchschnitt. Der Verlauf wurde aber adäquat an den Normverlauf angepasst.
Nicht ganz so überzeugend sieht es bei den Buntfarben aus. Im Durchschnitt fallen die Delta-E94-Abweichungen zwar noch gut aus, die Grafik offenbart aber bereits Ausreißer im sichtbaren Bereich. Die Maximalabweichung finden wir wenig überraschend bei Rot mit einem Delta E94 von 4,99. Das liegt wie bereits erwähnt daran, dass der Monitorfarbraum nicht an die Farbraumgrenzen der sRGB-Norm angepasst wurde.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Messungen nach Kalibration und Profilierung
Für die nachfolgenden Messungen wurde das Gerät aus Quato iColor Display heraus kalibriert und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt.
Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.
Für die Kalibrierung im OSD wurden folgende Werte eingestellt:
Bildmodus: | „User1“ |
Helligkeit: | 77 |
Kontrast: | 50 |
Gamma: | 2,2 |
Farbtemperatur: | 6500 K |
RGB: | 99/96/100 |
Color-Gamut: | n. v. |
DUE Priority: | n. v. |
Schärfe: | 0 |
Reaktionszeit: | Standard |
Profilvalidierung

Der EIZO EV2485 zeigt keine auffälligen Drifts oder unschönen Nichtlinearitäten. Das Matrix-Profil beschreibt seinen Zustand sehr exakt. Eine Wiederholung der Profilvalidierung nach 24 Stunden ergab keine signifikant erhöhten Abweichungen. Alle Kalibrationsziele wurden erreicht. Die Graubalance und die Farbwerte sind gut.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch.
Die Graubalance ist wie gehabt gut bis sehr gut. Die Farbraumabdeckung ist mit 98 % sehr gut, die Farbabweichungen bei den Buntfarben sind zumindest gut (Delta-E94-Average: 0,98). Nennenswerte Ausreißer gibt es nicht.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Reaktionsverhalten
Das Reaktionsverhalten haben wir in nativer Auflösung bei 60 Hz am DisplayPort untersucht. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.
Der Messwert CtC (Color to Color) geht über die herkömmlichen Messungen von reinen Helligkeitssprüngen hinaus – schließlich sieht man am Bildschirm in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren. Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunktes gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.
Im Datenblatt wird eine Reaktionszeit von 5 ms für GtG genannt. Eine Beschleunigungsoption (Overdrive) ist vorhanden. Hier gibt es die Stellungen „Aus“, „Standard“ und „Verbessert“. Als Standardwert ist „Standard“ voreingestellt.
60 Hz, Overdrive „Aus“
Bei ausgeschaltetem Overdrive messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel wie auch den schnellsten Grauwechsel mit 19,2 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt 26,5 ms. Auch der CtC-Wert ist mit 26,4 ms noch recht träge.
Überschwinger sind dafür keine zu beobachten, die Abstimmung ist völlig neutral.
Das Schaltzeitendiagramm zeigt unter anderem, wie sich verschiedene Helligkeitssprünge addieren, wie schnell der Monitor in der Werkseinstellung im besten Fall reagiert und von welcher mittleren Reaktionszeit ausgegangen werden kann.
60 Hz, Overdrive „Standard“
In der Werkseinstellung „Standard“ werden die Schaltzeiten schon sehr effektiv verkürzt. Wir messen den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 18 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 14 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt flotte 16,8 ms. Auch der CtC-Wert liegt jetzt mit 11,6 ms in einem ordentlichen Bereich.
In der Overdrive-Stellung „Standard“ sind die Bildaufbauzeiten bereits recht brauchbar und dennoch kaum Überschwinger auszumachen. Der vom Hersteller als Standard aktivierte Wert „Standard“ ist somit optimal gewählt. Einbußen bei der Bildqualität sind hier noch nicht zu befürchten.
60 Hz, Overdrive „Verbessert“
In der höchsten Stellung „Verbessert“ messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 20,6 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 10 ms. Auch der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte kann sich von 16,8 auf 13,5 ms noch einmal leicht verbessern. Der CtC-Wert wird mehr als halbiert und beträgt jetzt nur noch 4,8 ms.
Erstaunlicherweise halten sich die Überschwinger selbst in der höchsten Overdrive-Stufe noch in mehr als akzeptablen Grenzen. Während die Werkseinstellung für den Allround-Einsatz optimal gewählt ist, kann man zum Spielen getrost einen Gang höherschalten.