Anschlüsse
Bei der Konnektivität bietet der EIZO EV2490 wie der EIZO EV2480 zunächst alle modernen Eingänge für Bildsignale: je einmal DisplayPort (HDCP 1.3), HDMI (HDCP 1.4) und USB-C (kompatibel mit DisplayPort-Alternate-Mode, HDCP 1.3).
Zusätzlich finden wir beim EIZO EV2490 eine RJ-45-Buchse für Gigabit-LAN, einen zweiten USB-Upstream-Port (Typ B) und einen USB-C-Ausgang. Letzterer wird primär für die Reihenschaltung von mehreren Monitoren (Daisy-Chaining) benötigt. Zugleich kann er aber auch als USB-C-Downstream-Anschluss verwendet werden und angeschlossene Geräte mit bis zu 15 Watt versorgen.
Der USB-C-Eingang dient dagegen zugleich als USB-Upstream-Port. Daran angeschlossene Geräte können Audio- und Videosignale empfangen und werden gleichzeitig mit LAN, USB-Hub und Strom (70 Watt max.) versorgt. In Verbindung mit dem im OSD aktivierbaren KVM-Switch hat der EIZO EV2490 somit eine vollwertige Dockingstation integriert.
In einem kleinen Erker auf der linken Seite stehen drei USB-3.0-Downstream-Ports vom Typ A zur Verfügung. Auch eine Kopfhörerbuchse ist hier zu finden.
Zur Nutzung des USB-Hubs ist man beim EIZO EV2490 auch nicht auf USB-C angewiesen. Dank des zweiten USB-Upstream-Ports vom Typ B und des integrierten KVM-Switches kann die angeschlossene Peripherie wechselweise von zwei unterschiedlichen PCs genutzt werden. Beim Wechsel des Video-Eingangs werden dann auch die USB-Ports und ggfls. Maus und Tastatur mit übernommen.
Aufgrund der fast rahmenlosen Bauweise eignet sich der EIZO EV2490 ganz ausgezeichnet für eine Reihenschaltung und Mehrschirmsysteme. Bis zu vier Monitore können so gleichzeitig verbunden werden. Unter Nutzung von Schwenkarmen ist es zudem möglich, die Bildschirme problemlos zu einer großen Bildfläche zu stapeln. Die Verwendung der Zusatz-Software „Screen InStyle“ ist dann sehr hilfreich. Damit können die Einstellungen für alle Displays einfach zentral synchronisiert werden.
Bedienung
Am Einzelarbeitsplatz wird der EIZO EV2490 über elektrostatische Bedienelemente gesteuert. Alle Bedienelemente, der Helligkeitssensor und die Lautsprecher sind vollständig plan in die schmale Frontblende integriert. Dass die Frontblende hier etwas breiter ausfällt als beim EIZO EV2495, ist in dieser Hinsicht auch von Vorteil, da man beim Betätigen der Tasten nicht so leicht Fingerabdrücke im Display verursacht.
Die Bedienung über die elektrostatischen Bedienelemente funktioniert schnell und zuverlässig. Lediglich die akustische Rückmeldung wie bei den ColorEdge-Geräten haben wir vermisst.
OSD
Beim Berühren der elektrostatischen Bedienelemente erscheint zunächst eine Schnellauswahl, die die Funktion der einzelnen Tasten mit Symbolen sichtbar macht. Signalquelle, Benutzer-Modus, EcoView, Lautstärke und Helligkeit können so ohne Umweg über das Menü direkt angesteuert werden. Die EcoView-Einstellungen sind dabei tatsächlich ausschließlich über die Schnellauswahl zu finden und nicht im Hauptmenü. Das ist aus unserer Sicht nicht optimal gelöst.
Mit der Taste „Menü“ gelangt man in das Hauptmenü. EIZO kommt dabei mit nur fünf Hauptebenen aus und schafft es dennoch, die Funktionen hervorragend zu strukturieren. Trotz des sehr großen und professionellen Funktionsumfangs sollten damit auch Neueinsteiger ganz intuitiv zurechtkommen. Bei Bedarf hilft das überdurchschnittlich gute Handbuch weiter.
Bei den Farbeinstellungen findet man alles, was man auch zur Kalibrierung des Gerätes benötigt. Wie von EIZO gewohnt, kann die Farbtemperatur mit konkreten Kelvin-Angaben definiert werden. Beim Gamma gibt es ebenfalls echte Zahlenwerte anstelle nichtssagender Stufen.
Zur Ergonomie trägt beim EIZO EV2490 zudem nicht nur die Mechanik, sondern auch die Elektronik bei. Dank des EcoView-Sensors kann die Helligkeit auf Wunsch automatisch an die Umgebungsbedingungen angepasst werden.
„Auto EcoView“ arbeitet vollständig im Hintergrund und ist frei von umständlichen Menüs. Der Anwender muss sich lediglich entscheiden, ob er die Funktion einschaltet oder nicht. Die Monitorsensorik erkennt eigenständig, ob die Wunschhelligkeit bei dunkler oder heller Umgebungsbeleuchtung eingestellt wurde, und regelt von diesem Ausgangspunkt die Display-Helligkeit entsprechend auch bei Veränderungen der Umgebung.
Die Anpassungen erfolgen dabei sehr dezent. Während solche automatischen Anpassungen im Grafikbereich bzw. in der EDV kontraproduktiv sind, schont dieser Komfort im Büro die Augen und zugleich den Geldbeutel. Die erzielte Energie-Einsparung wird bei Aufruf der Funktion grafisch angezeigt.
Bildqualität
Der Panel-Rahmen und die Oberfläche des Panels sind matt und wirksam entspiegelt. Seitlich einfallendes Licht oder auch ein Betrachter mit heller Kleidung erzeugt nur schwache Reflexionen auf dem Bildschirm.
Beim Reset (Werkseinstellungen) stellt der Monitor folgende Werte ein:
Bildmodus: | „User1“ |
Helligkeit: | 91 |
Kontrast: | 50 |
Gamma: | 2,2 |
Farbtemperatur: | 6500 K |
RGB: | 100/96/92 |
Color-Gamut: | n. v. |
DUE Priority: | n. v. |
Schärfe: | 0 |
Reaktionszeit: | Standard |
Diese Werte wurden für die nachfolgende Beurteilung bei Werkseinstellung verwendet.
Graustufen
Der EIZO EV2490 kann an allen Signaleingängen die üblichen 16,7 Mio. Farben (8 Bit) darstellen. Intern wird aber mit 1,06 Mrd. Farbabstufungen (10-Bit-LUT) gerechnet. Das erhöht die Präzision bei Farbverläufen und Schattierungen.
Die Graubalance ist auch bereits ab Werk sehr gut gelungen. Sie wirkt subjektiv in unserer Grafik völlig neutral. Farbtemperatur-Unterschiede zwischen linker und rechter Bildschirmhälfte sind hier nicht festzustellen. Die hellsten Stufen sind vollständig und die dunkelsten Stufen bis einschließlich Stufe 5 zu erkennen.
Die Blickwinkelneutralität ist bereits bei den Graustufen sehr gut. Selbst bei extremeren seitlichen Blickwinkeln ist keine Veränderung der Farbtemperatur festzustellen. Die Zeichnung bleibt in den hellen Bereichen vollständig erhalten. Die Verluste in den dunklen Bereichen sind nur geringfügig. Auffällig ist der vergleichsweise sehr geringe Helligkeitsverlust.
Die interne Berechnung mittels 10-Bit-LUT sorgt auch in Grau- und Farbverläufen für eine sehr gleichmäßige und fließende Darstellung. Das gilt ebenso in der Vertikalen für die dunklen Bereiche am Rand, wo sonst oft Schwächen bei der Ausleuchtung zum Tragen kommen.