Einleitung
In letzter Zeit hatten wir im Bereich der 24- bis 27-Zoll-Diagonale eine Reihe an Geräten im Test, die versuchen, den gestiegenen Bedarf an Monitoren fürs Home-Office und Home-Schooling möglichst günstig abzudecken. EIZO definiert sich dagegen bekanntlich als Premium-Anbieter. Die EV-Serie ist zwar generell auf das Büro spezialisiert und damit auch von Haus aus für die genannten Einsatzwecke perfekt geeignet, hat allerdings auch einen stolzen Preis. Der bereits Ende letzten Jahres von uns getestete EIZO EV2495 stellt das Topmodell der 24-Zöller dar und lag im Onlinehandel zum Zeitpunkt dieses Tests bei 549 Euro. Das Gerät ist als EV2495-BK in Schwarz und als EV2495-WT in Weiß erhältlich.
Komprimierte Informationen und Testberichte zu den EIZO Produkten finden Sie bei PRAD in der EIZO Business Area.
Der Anfang dieses Jahres neu vorgestellte EIZO EV2480 fällt dagegen mit 315 Euro erheblich günstiger aus. Auf den ersten Blick scheinen die Unterschiede nicht allzu groß und betreffen neben dem Display-Format vor allem die Schnittstellen. Auch der EIZO EV2480 verfügt über ein IPS-Panel mit Full-HD-Auflösung – allerdings „nur“ im 16:9- statt im 16:10-Format. In der Vertikalen hat man daher etwas weniger Platz.
Auf modernste Konnektivität mittels USB-C-Anschluss muss man dagegen nicht verzichten. Er dient auch als Dockingstation und kann angeschlossene Geräte mit bis zu 70 Watt versorgen. Bei dem rahmenlosen Design und den umfassenden Ergonomie-Funktionen muss man ebenfalls keine Abstriche machen.
Ein weiteres Komfort-Feature stellt die Funktion Auto-EcoView dar. Über einen Sensor wird dabei permanent das Umgebungslicht gemessen und der Bildschirm auf ideale Helligkeitswerte optimiert. Das schont nicht nur die Umwelt und den Geldbeutel, sondern auch die Augen. Keinesfalls selbstverständlich ist beim EIZO EV2480 zudem die vom Hersteller generell gewährte Garantie von fünf Jahren samt Vor-Ort-Austausch-Service.
Detaillierte Informationen zu den Ausstattungsmerkmalen und den Spezifikationen finden Sie im Datenblatt des EIZO EV2480-BK.
Lieferumfang
Der höhere Preis eines EIZO-Modells ist der Qualität, den Komfort-Features, der großzügigen Garantie und auch dem Thema Nachhaltigkeit geschuldet. Das bezieht sich nicht nur auf die Energiesparfunktion, sondern ebenso auf eine sozialverantwortliche Produktion, bei der Langlebigkeit und Umweltfreundlichkeit laut EIZO zu den zentralen Bestandteilen gehören.
Das merkt man bereits beim Auspacken. Auf unnötige Plastiktüten wurde weitgehend verzichtet. Neben dem Stromkabel enthält der Lieferumfang allerdings nur ein Kabel für den USB-C-Anschluss. Kabel für HDMI und den DisplayPort hätten wir in dieser Preisklasse schon noch erwartet.
Ein ausführliches Handbuch, einen Treiber und ein Standard-Farbprofil findet man unkompliziert direkt über die Produktseite des EIZO EV2480. Dort steht auch die Zusatz-Software „Screen InStyle“ zur Verfügung. Damit kann man problemlos Stromverbrauch, Farbe, Helligkeit und andere Einstellungen für einen einzelnen Bildschirm oder eine Multi-Monitor-Konfiguration verwalten.
Optik und Mechanik
Der EIZO EV2480 steht komplett vormontiert im Karton und muss nur noch auf den Schreibtisch gehievt werden. Mit 7,4 kg sorgt bereits das Gewicht für einen hochwertigen Eindruck. Zur Wandmontage nach VESA-Standard (100 × 100 mm) kann man das Standbein mit nur einem Knopfdruck auch ganz leicht lösen.
Während man das Display mit etwas Vorsicht so auch ganz gut „im Stehen“ lösen kann, ist der umgekehrte Weg nicht zu empfehlen. Die Abbildung unten rechts zeigt unseren Versuch dazu. Bei manchen Bildschirmen klappt das ganz gut, beim EIZO EV2480 ist es aber nicht einfach, die kleinen Haken richtig einzuschienen, und daher eher riskant. Das ist aber auch nur eine Randnotiz für Anwender, die häufig beim Standort des Displays zwischen Standbein und Schwenkarm wechseln wollen – zum Beispiel im Fotostudio.
Beim Betreten des Büros am Morgen sieht man seinen Monitor meist erst von hinten. Da sorgt das „freundlich lächelnde“ Design des Lüftungsschlitzes doch gleich für gute Laune – und das ganz ohne Maske. Abgesehen von der etwas geringeren Display-Höhe sieht der EIZO EV2480 dem EIZO EV2495 ansonsten zum Verwechseln ähnlich.
Das grundlegende Design verwendet EIZO schon länger. Bei den beiden genannten Vertretern der EV-Serie zeigt sich aber wieder ein Trend zu einer etwas weicheren Formgebung. Die geschwungenen Linien und sanften Rundungen lassen das Display noch edler wirken.
Lediglich in der seitlichen Ansicht mag man das wenig filigran aussehende Standbein kritisieren. Von vorn besticht der EIZO EV2480 dagegen durch ein fast rahmenloses Design. Ferner hat die zweistufige Höhenverstellung gleich zwei große Vorteile. Zum einen ist der Einstellbereich mit gut 19 cm schon rekordverdächtig und ermöglicht auch ein Absenken des Displays bis auf den Drehteller. Zum anderen werden die Stufen – anders als beim Flexstand der CG-Serie – gleichzeitig in einer einzigen fließenden Bewegung genutzt.
Auch alle anderen Ergonomie-Funktionen sind wie von EIZO gewohnt sowohl beim Umfang als auch bei der Mechanik vorbildlich. Die Neigung ist von -5 bis +35 Grad einstellbar. Bei der Drehung zeigen wir in den Fotos unten nur jeweils eine 45-Grad-Drehung. Tatsächlich lässt sich der Monitor um je 172 Grad in beide Richtungen verdrehen – insgesamt also üppige 344 Grad.
Auch der 90-Grad-Schwenk ins Hochformat ist präzise und ohne großen Kraftaufwand möglich. Insgesamt machen die Verarbeitung und die verwendeten Materialien beim EIZO EV2480 einen sehr hochwertigen, dezent edlen Eindruck. Bei den Spaltmaßen konnten wir ebenfalls keine Unregelmäßigkeiten feststellen.

Die Mulde oberhalb der Standbein-Aufhängung dient nicht nur zum Kaschieren der ohnehin dezenten Lüftungsschlitze, sondern zugleich als praktischer Griff bei der Höhenverstellung und beim Transport.
Am unteren Ende des Standbeins befindet sich eine Schiene, hinter der die Kabel gebündelt abgeführt werden können. Zum Platzieren der Kabel kann sie ohne großen Kraftaufwand nach oben geschoben und auch komplett abgenommen werden.
Der EIZO EV2480 benötigt kein separates Netzteil. Es ist fest im Gehäuse eingebaut und mit einem dedizierten Netzschalter ausgestattet. Dadurch entsteht üblicherweise mehr Abwärme direkt im Gerät. Der Monitor kommt dennoch mit einer minimalen Öffnung für die Lüftung aus, die zudem in der „lächelnden“ Mulde verborgen ist.
Technik
Betriebsgeräusch
Wir haben beim EIZO EV2480 keine Betriebsgeräusche wahrnehmen können. Sowohl im Standby wie auch in Betrieb arbeitet der Monitor völlig geräuschlos – unabhängig davon, welche Helligkeit eingestellt ist. Allerdings kann gerade die Geräuschentwicklung einer gewissen Serienstreuung unterliegen, weshalb diese Beurteilung nicht für alle Geräte einer Serie gleichermaßen zutreffen muss.
Stromverbrauch
Hersteller | Gemessen | |
Betrieb maximal | 142 W | 15,9 W |
Betrieb typisch | 11 W | – |
140 cd/m² | k. A. | 11 W |
Betrieb minimal | k. A. | 6,2 W |
Energiesparmodus (Standby) | 0,5 W | < 0,5 W |
Ausgeschaltet (Soft Off) | 0,5 W | < 0,5 W |
Ausgeschaltet (Netzschalter) | 0 W | 0 W |
Messwerte ohne zusätzliche Verbraucher (Lautsprecher und USB)
EIZO nennt im Datenblatt einen Maximalverbrauch von 142 Watt. Dieser Wert bezieht sich allerdings nicht nur auf den Betrieb mit maximaler Helligkeit, sondern gilt bei gleichzeitiger Nutzung aller Signal- und USB-Anschlüsse – also auch der externen Stromversorgung.
In der höchsten Helligkeitseinstellung und ohne zusätzliche Verbraucher liegt der Maximalverbrauch nach unseren Messungen bei nur 15,9 Watt. Der Power-Button drückt den Bedarf auf unter 0,5 Watt. Das Betätigen lohnt sich aber kaum, denn der Standby-Wert fällt bestenfalls marginal höher aus. Dank des Netzschalters lässt sich der Verbrauch auch komplett auf null reduzieren.
Bei 140 cd/m² am Arbeitsplatz zeigt das Messgerät 11 Watt an. Die Effizienz bei dieser Helligkeit berechnet sich zu ausgezeichneten 2,0 cd/W. Das ist schon ein extrem guter Wert.