Bildsignalverarbeitung
Signal | Anzeige maximale Fläche ohne Verzerrung | Unskalierte Wiedergabe |
SD (480p) | ja | ja |
SD (576p) | ja | ja |
HD (720p) | ja | ja |
HD (1080p) | ja | ja |
Ultra HD, 4K | nein | nein |
PC (5:4) | ja | ja |
PC (4:3) | ja | ja |
PC (16:10) | ja | ja |
PC (16:9) | ja | ja |
Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Proband mit Quato iColor Display kalibriert. Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden das Kolorimeter X-Rite i1Display Pro und das Spektrofotometer X-Rite i1Pro eingesetzt.
Farbraumabdeckung
Wie beim EIZO EV2480 sieht die prozentuale Abdeckung des sRGB-Farbraums mit nur 88 % zunächst etwas enttäuschend aus. Eine Abdeckung von 94 bis 98 % ist auch für günstige Büromonitore eigentlich typisch.
Farbarm ist der EIZO EV2490 aber keineswegs. Wie die Farbraumgrafiken offenbaren, ist der native Farbraum des EV2490 sogar deutlich größer als der sRGB-Farbraum. Allerdings ist er anders gelagert, sodass im Vergleich zu sRGB eine merkliche Unterdeckung entsteht. Aufgrund der Überdeckung an anderer Stelle muss man aber keine blassen Farben befürchten. Beim normalen Arbeiten ist uns das überhaupt nicht aufgefallen.
Die beiden nächsten Abbildungen zeigen den sRGB-Modus des Gerätes ab Werk im Vergleich zum sRGB-Farbraum. Hier werden die Überdeckungen zwar gut zurechtgestutzt, die Unterdeckung bleibt aber wie gehabt bestehen.
Interessant ist auch noch der Vergleich des nativen Farbraums zum EIZO EV2480. Der Hersteller empfiehlt bei Mehrschirmlösungen, das günstigere Schwestermodell als letztes Gerät in einer Daisy-Chain-Kette zu verwenden. Da die Weiterverkettung entfällt und die Bildschirme äußerlich identisch aussehen, kann man so die Gesamtkosten reduzieren.
Diese Empfehlung ist sehr kundenfreundlich, der Farbraum sollte dabei aber auch möglichst identisch sein. Der Vergleich zeigt, dass das nur im unteren Bereich in etwa der Fall ist. Oben bei Magenta geht der EV2490 über sRGB (und den EV2480) deutlich hinaus. Augenfällig kann das werden, wenn man die Mehrschirmlösung dazu nutzt, um ein Bild über die Gesamtfläche anzuzeigen. Solange auf jedem Bildschirm mit einer anderen Anwendung gearbeitet wird, dürfte das keine ernsthafte Rolle spielen.
Die folgende Tabelle fasst die Ergebnisse jeweils für das Werks-Preset und nach Software-Kalibration mit Quato iColor Display zusammen:
Farbraum | Abdeckung im Werks-Preset | Abdeckung nach Kalibrierung |
sRGB | 87 % | 88 % |
Adobe RGB | – | 64 % |
ECI-RGB v2 | – | 58 % |
DCI-P3 RGB | – | 67 % |
ISO Coated v2 (FOGRA39L) | – | 85 % |
Messungen vor Kalibration und Profilierung
Farbmodus: Custom (Werkseinstellung)
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: Delta-E-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, Delta-C-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.
Die Graubalance des EIZO EV2490 ist bereits ab Werk ausgezeichnet. Schaut man vor allem auf die Helligkeitsbereiche, in denen Abweichungen am stärksten sichtbar werden, ist sie sogar extrem gut.
Die Farbtemperatur legt mit gemessenen 6500 K ebenfalls bereits ab Werk eine Punktlandung hin. Das Gamma verläuft fast perfekt linear und kann auch mit 2,18 beim Durchschnittswert überzeugen.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich sRGB-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum

Im sRGB-Modus verschlechtert sich die Graubalance primär bei der Range minimal. Gamma liegt im Durchschnitt bei 2,19, und der Verlauf wurde perfekt an die sRGB-Norm angepasst. Aus den bereits zuvor genannten Gründen kann man das Ergebnis insgesamt immer noch als sehr gut werten, zumal auch die Farbtemperatur wie gehabt auf den Punkt beim Soll liegt.
Für die Farbabweichungen kann man das leider nicht behaupten. Die nur zufriedenstellende Farbraumabdeckung verbunden mit der Überdeckung an anderer Stelle führt bereits im Delta-E94-Durchschnitt nur zu einem zufriedenstellenden Ergebnis (Delta-E94-Average: 2,23). Die Maximalabweichung finden wir bei Grün mit einem Delta E94 von 4,54.
Für die Bild- und vor allem die Videobearbeitung ist der EV2490 daher nicht die erste Wahl.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Messungen nach Kalibration und Profilierung
Für die nachfolgenden Messungen wurde das Gerät aus Quato iColor Display heraus kalibriert und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt.
Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.
Für die Kalibrierung im OSD wurden folgende Werte eingestellt:
Bildmodus: | „User1“ |
Helligkeit: | 87 |
Kontrast: | 50 |
Gamma: | 2,2 |
Farbtemperatur: | 6500 K |
RGB: | 100/96/92 |
Color-Gamut: | n. v. |
DUE Priority: | n. v. |
Schärfe: | 0 |
Reaktionszeit: | Standard |
Profilvalidierung

Der EIZO EV2490 gehört zu den ganz wenigen Geräten, bei denen wir ab Werk praktisch keine Kalibrierung, sondern nur eine Profilierung vornehmen mussten. Im OSD mussten wir lediglich die Helligkeit entsprechend auf unseren Zielwert anpassen. Die RGB-Regler blieben unverändert.
Der EV2490 zeigt dabei bei der Profilierung keine auffälligen Drifts oder unschönen Nichtlinearitäten. Das Matrix-Profil beschreibt seinen Zustand sehr exakt. Eine Wiederholung der Profilvalidierung nach 24 Stunden ergab keine signifikant erhöhten Abweichungen. Alle Kalibrierungsziele wurden erreicht. Die Graubalance ist ausgezeichnet, die Farbwerte sind gut bis sehr gut.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch.
Zumindest in Farbmanagement-fähigen Anwendungen lässt sich die Farbgenauigkeit durch die Profilierung merklich verbessern (Delta-E94-Average: 1,37). An den Farbraumgrenzen bleiben aber zwangsläufig relativ hohe Abweichungen bestehen. Bei Grün reduziert sich die Abweichung auf ein Delta E94 von 3,74. Die Maximalabweichung finden wir jetzt bei einem Rotton mit hohem Blauanteil (Delta E94: 4,16). Die Graubalance bleibt wie gehabt sehr gut.
Warum es in der Endwertung dennoch nur zu einem befriedigenden Ergebnis reicht, liegt in der Farbraumabdeckung von 88 %, die in das Gesamtergebnis mit einfließt.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.