Test EIZO FLT: 6 Watt Verbrauch und Energieeffizienzklasse A
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Backlight

Die Hintergrundbeleuchtung des EIZO FLT wird nicht durch Pulsweitenmodulation (PWM) gedimmt, sodass keine Unterbrechungen im Lichtstrom (Flicker) auftreten. Getestet wurde bei einer Helligkeit von 100 %, 84 % (140 cd/m²) und 0 %. Damit ist der Bildschirm selbst bei reduzierter Leuchtdichte für ein längeres, ermüdungsfreies Arbeiten davor geeignet.

Reaktionsverhalten

Das Reaktionsverhalten haben wir in nativer Auflösung bei 60 Hz am USB-C-Anschluss untersucht. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.

Eine Beschleunigungsoption (Overdrive) ist vorhanden und unter „Farbe -> Erweiterte Einstellungen/Overdrive“ im OSD zu finden. Hier gibt es die Stellungen „Verbessert“, „Standard“ und „Aus“. Ab Werk ist „Aus“ voreingestellt. Im Datenblatt wird eine Reaktionszeit von 5 ms für GtG genannt.

Messverfahren: Anfängliche Reaktionszeit („initial response time“), Gamma-Korrektur (RGB-5-Toleranz) und RGB-Überschwinger.

Overdrive, 60 Hz

60 Hz, Overdrive „Aus“

In der Werkseinstellung „Aus“ messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel (0–255) mit 17,5 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 9,7 ms. Der Mittelwert über alle Messpunkte liegt bei 20,7 ms. Insgesamt sind die Messwerte als langsam zu bezeichnen.

Diagramm 60 Hz (Overdrive „Aus“): Langsame Schaltzeiten
60 Hz (Overdrive „Aus“): Langsame Schaltzeiten
Diagramm 60 Hz (Overdrive „Aus“): Keinerlei Überschwinger
60 Hz (Overdrive „Aus“): Keinerlei Überschwinger

Überschwinger sind keine zu beobachten, die Abstimmung ist sehr neutral. Das Schaltzeiten-Diagramm zeigt unter anderem, wie sich verschiedene Helligkeitssprünge addieren und wie schnell der Monitor in der Werkseinstellung im besten Fall reagiert.

Zusammenfassung der Reaktionszeit

60 Hz, Overdrive „Standard“

In der Overdrive-Stufe „Standard“ messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel (0–255) mit 14,2 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 6,3 ms. Damit wird die vom Hersteller versprochene Reaktionszeit von 5 ms noch knapp verfehlt. Der Mittelwert über alle Messpunkte liegt bei 12,1 ms. Insgesamt können die Messwerte als zufriedenstellend bezeichnet werden.

Diagramm 60 Hz (Overdrive „Standard“): Etwas verbesserte Schaltzeiten
60 Hz (Overdrive „Standard“): Etwas verbesserte Schaltzeiten
Diagramm 60 Hz (Overdrive „Standard“): Noch akzeptable Überschwinger
60 Hz (Overdrive „Standard“): Noch akzeptable Überschwinger

Überschwinger sind zwar zu beobachten, aber noch moderat. Für den Alltagseinsatz ist die Overdrive-Stufe „Standard“ die optimale Wahl.

Zusammenfassung der Reaktionszeit

60 Hz, Overdrive „Verbessert“

In der höchsten Overdrive-Stufe „Verbessert“ messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel (0–255) mit 10,9 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 4,1 ms. Damit wird die vom Hersteller versprochene Reaktionszeit von 5 ms (GtG) erreicht. Der Mittelwert über alle Messpunkte liegt bei 8,7 ms. Insgesamt können die Messwerte als gut bis befriedigend bewertet werden.

Diagramm 60 Hz (Overdrive „Verbessert“): Deutlich verbesserte Schaltzeiten
60 Hz (Overdrive „Verbessert“): Deutlich verbesserte Schaltzeiten
Diagramm 60 Hz (Overdrive „Verbessert“): Extreme Überschwinger
60 Hz (Overdrive „Verbessert“): Extreme Überschwinger

Überschwinger sind jetzt deutlich zu beobachten, was zu Einbußen bei der Bildqualität führt. Und die sind im Praxistest auch deutlich aufgefallen.

Zusammenfassung des Reaktionszeit

Latenzzeit

Die Latenzzeit (auch Input-Lag genannt) eines Monitors ist insbesondere beim Spielen ein wichtiger Faktor, da sie beeinflusst, wie schnell Eingaben (z. B. Mausbewegungen oder Tastenklicks) auf dem Bildschirm angezeigt werden. Ein Wert unter 5 ms kann als sehr gut angesehen werden und ist ideal für professionelle Gamer und E-Sportler, da sie schnelle Reaktionen erfordern. Werte zwischen 5 und 10 ms eignen sich noch für ambitionierte Spieler und Videobearbeiter. Als durchschnittlich sind Werte zwischen 10 und 25 ms anzusehen, was für die meisten Nutzer ausreichend für alltägliche Aufgaben ist. Ab 25 ms kann es bei schnellen Bewegungen zu Verzögerungen kommen, wodurch solche Werte für anspruchsvolle Anwendungen nicht mehr empfehlenswert sind.

Latenzzeit

Wir haben die Latenzzeit in der nativen Auflösung (1920 × 1080) bei 60 Hz am USB-C-Eingang gemessen. Im Mittel beträgt die Latenz 10,8 ms, was für einen Business-Monitor ein praxistauglicher Wert ist.

Gaming

Der EIZO FLT ist ein Monitor für den Einsatz im Büro oder Home-Office. Er verfügt über eine Bildwiederholfrequenz von 60 Hz und drei Overdrive-Stufen („Aus“, „Standard“ und „Verbessert“). Eine Sync-Technologie hat der Proband nicht.

Der Vollständigkeit halber haben wir einige Tests über Blur Busters durchgeführt, um zumindest eine kurze Aussage über die Spieletauglichkeit treffen zu können.

Die Bewegungsunschärfe ist bei 60 Hz natürlich alles andere als optimal, und zwar in allen Overdrive-Stufen. In der Praxis sind Ghosting-Effekte in sämtlichen Overdrive-Stufen erkennbar, am besten ist die Stufe „Verbessert“. Ghosting ist ein Artefakt der Nachlaufbewegung. Es wird durch asymmetrische Pixelübergänge verursacht: Übergänge zwischen zwei Farben können in der einen Richtung schneller sein als in der anderen.

Korona-Effekte konnten wir nur in der höchsten Stufe „Verbessert“ ausmachen, was sich mit unseren Messungen der RGB-Überschwinger deckt. Koronas sind Nachzieheffekte, die durch die Beschleunigung der Reaktionszeit (Overdrive) verursacht werden. Die Pixel können über ihren endgültigen Farbwert hinausschießen, bevor sie zurückspringen, was zu einem hellen, inversen Geisterbild führt.

Wer einen Bildschirm zum Spielen sucht, sollte Modelle mit einer Bildwiederholfrequenz von 144 Hz und mehr nutzen. Mit dem EIZO FLT kann man sicherlich Strategietitel spielen, aber für Ego-Shooter oder Rennspiele ist das Modell nicht die richtige Wahl.

Audiovisuelle Medienwiedergabe

Das Testgerät verfügt lediglich über eine USB-C-Schnittstelle. Somit ist die Zuspielung von HD-Inhalten via HDMI nicht möglich. Der EIZO FLT besitzt weder Lautsprecher noch einen Audio-Ausgang. Für Multimedia-Zwecke wurde der Monitor nicht konzipiert.

Farbmodelle und Signallevel

Beim Videolevel stehen drei Einstellungen bereit. Es kann eine inhaltsgesteuerte, also eine automatische Darstellung ausgewählt oder alternativ zwischen „Gesamt“ und „Begrenzt“ gewählt werden. Auch der Farbraum kann manuell angepasst werden. Es sind die Optionen „Automatik“, „YUV“ und „RGB“ vorhanden.

Interessante Themen

1 Gedanke zu „Test EIZO FLT: 6 Watt Verbrauch und Energieeffizienzklasse A“

  1. Designtechnisch durchaus interessant. Aber bei uns in der Firma achten wir doch sehr auf den Preis. Da finde ich die 500,-€ zu teuer, selbst wenn man sich dadurch in den folgenden Jahren Strom spart. Dann lieber ein Lenovo Monitor, wo von unseren Dienstleister auch die Lenovo Notebook’s und PC’s betreut, bestellen. Einen guten Rabatt aushandeln und sich keine Sorgen während der Zeit, wo man alle Geräte steuerlich abschreibt, machen… Düfte deutlich billiger sein…

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