Test iiyama XCB3494­WQSN-B5: Guter und günstiger Allrounder
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Messungen nach Kalibration und Profilierung

Für die nachfolgenden Messungen wurde das Gerät aus Quato iColor Display heraus kalibriert und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt.

Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.

Für die Kalibrierung im OSD wurden folgende Werte eingestellt:

Bildmodus: n. v.
Helligkeit: 12
Kontrast: 50
Gamma: Gamma1
Farbtemperatur: Anwender
RGB: 48/50/49
Color-Gamut: n. v.
DUE Priority: n. v.
Schärfe: 3
Reaktionszeit: Aus

Profilvalidierung

Diagramm: Profilvalidierung
Profilvalidierung

Der iiyama XCB3494WQSN-B5 zeigt keine auffälligen Drifts oder unschönen Nichtlinearitäten. Das Matrix-Profil beschreibt seinen Zustand sehr exakt. Eine Wiederholung der Profilvalidierung nach 24 Stunden ergab keine signifikant erhöhten Abweichungen. Alle Kalibrationsziele wurden erreicht. Die Graubalance wie auch die Farbwerte sind gut.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Diagramm: Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch.

Die Graubalance fällt nach der Kalibrierung zwar schlechter aus, im Durchschnitt sind die Abweichungen beim Delta C aber immer noch annähernd sehr gut. Merklich erhöht hat sich jedoch die Range.

Bei den Buntfarben sind die Abweichungen im Durchschnitt gut, und auch die Maximalabweichung bei Blau bleibt im Rahmen (Delta-E94-Average: 0,82, Delta-E94-Maximum: 3,50).

Insgesamt ist das Ergebnis sowohl bei den Farbwerten als auch bei den Grauwerten gut.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Reaktionsverhalten

Das Reaktionsverhalten haben wir in nativer Auflösung bei 60 Hz und bei 120 Hz am DisplayPort untersucht. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.

Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten

Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.

Der Messwert CtC (Color to Color) geht über die herkömmlichen Messungen von reinen Helligkeitssprüngen hinaus – schließlich sieht man am Bildschirm in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren. Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunktes gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.

Im Datenblatt wird eine Reaktionszeit von 0,4 ms für GtG genannt. Eine Beschleunigungsoption (Overdrive) ist vorhanden. Mit immerhin sechs Reglerpositionen („Aus“, „1“, „2“, „3“, „4“, „5“) kann die Overdrive-Funktion des iiyama XCB3494WQSN-B5 recht fein reguliert werden. In der Werkseinstellung ist die Option „Aus“ aktiviert.

Overdrive 60 Hz

60 Hz, Overdrive „Aus“

In der Werkseinstellung mit ausgeschaltetem Overdrive messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 9,6 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 6,7 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte fällt hier mit 23,9 ms aber noch recht träge aus. Das Gleiche gilt für den CtC-Wert mit 25,2 ms.

In der Werkseinstellung bei ausgeschaltetem Overdrive werden die GtG-Zeiten nicht gekürzt. Dafür treten auch keinerlei Überschwinger auf.

Das Schaltzeiten-Diagramm zeigt unter anderem, wie sich verschiedene Helligkeitssprünge addieren, wie schnell der Monitor in der Werkseinstellung im besten Fall reagiert und von welcher mittleren Reaktionszeit ausgegangen werden kann.

Diagramm 60 Hz (Overdrive „Aus“): überwiegend langsame Schaltzeiten
60 Hz (Overdrive „Aus“): überwiegend langsame Schaltzeiten
Diagramm 60 Hz (Overdrive „Aus“): keine Überschwinger
60 Hz (Overdrive „Aus“): keine Überschwinger

60 Hz, Overdrive-Stufe „3“

In der mittleren Overdrive-Stufe „3“ werden die Schaltzeiten schon effektiv verkürzt. Während die Änderungen beim Schwarz-Weiß-Wechsel (10,6 ms) und beim schnellsten Grauwechsel (4,4 ms) noch eher geringfügig ausfallen, verkürzt sich der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte auf jetzt schnelle 8,9 ms. Lediglich beim CtC-Wert bleiben mit 12,8 ms eventuell noch Wünsche offen.

Störende Überschwinger muss man im Gegenzug auch hier nicht befürchten.

Diagramm 60 Hz (Overdrive-Stufe 3): schnelle Schaltzeiten
60 Hz (Overdrive-Stufe 3): schnelle Schaltzeiten
Diagramm 60 Hz (Overdrive-Stufe 3): kaum Überschwinger
60 Hz (Overdrive-Stufe 3): kaum Überschwinger

60 Hz, Overdrive-Stufe „5“

In der höchsten Stellung „Stufe 5“ werden die Reaktionszeiten nochmals verbessert und durchweg auf ein sehr gutes Niveau gebracht. Auch am CtC-Wert gibt es jetzt mit 7,2 ms sicher nichts mehr zu meckern. Besonders erfreulich ist, dass man die höchste Overdrive-Stufe auch hinsichtlich Bildqualität bedenkenlos nutzen kann. Stärkere Überschwinger treten hier ebenfalls nicht auf.

Den Schwarz-Weiß-Wechsel messen wir mit 9,9 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 3,3 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt sehr schnelle 6,1 ms.

Diagramm 60 Hz (Overdrive-Stufe 5): sehr schnelle Schaltzeiten
60 Hz (Overdrive-Stufe 5): sehr schnelle Schaltzeiten
Diagramm 60 Hz (Overdrive-Stufe 5): minimale Überschwinger
60 Hz (Overdrive-Stufe 5): minimale Überschwinger
Manuel Findeis

... beschäftigt sich beruflich wie privat seit über 20 Jahren intensiv mit den Themen und Entwicklungen in der IT-Branche. Als freiberuflicher Autor, Testredakteur und Fotograf, kennt er die Anforderungen an ein gutes Display. Für PRAD ist er seit 2013 tätig.

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