Test LG 24BA850-B: Docking-Monitor mit Top-Ausstattung
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Interpolation

Ein Schärferegler steht im OSD unter „Bild -> Bildanpassung“ zur Verfügung und wirkt auch in der nativen Auflösung. Werkseitig ist der Schärferegler auf den Wert 50 eingestellt und kann in 10er-Schritten von 0 bis 100 angepasst werden. In der nativen Auflösung ergibt das Schärfen keinen Sinn. Wer unter 1920 x 1080 die Schriftstärke anpassen möchte, sollte besser das Windows-Bordmittel ClearType verwenden. Bei Auflösungen, die von der nativen Auflösung abweichen, kann ein Wert von 60 bis 100 eine schärfere Darstellung bewirken. Die Ergebnisse sind gut und auch in der höchsten Einstellung nicht überzeichnet.

Wir testen die Interpolation am DisplayPort. Die Schärfe in der nativen Auflösung ist erwartungsgemäß sehr gut. Bei 1280 x 720 sieht man, dass die notwendige Pixelvergrößerung hauptsächlich durch zusätzlich eingefügte graue Bildpunkte erreicht wird. Dies führt zu etwas fetteren Konturen mit leichtem Unschärfe-Eindruck. Farbsäume treten nicht auf. Insgesamt ist das Ergebnis als gut zu bezeichnen.

Für von der nativen Auflösung abweichende Eingangssignale bietet das Gerät unter „Eingang -> Seitenverhältnis“ die Optionen „Vollbild“ und „4:3“.

Im PC-Betrieb sollte die Skalierung der Grafikkarte überlassen werden, die das Bildsignal als Vollbild, Seitenverhältnis oder 1:1 wiedergeben kann. Da wir aber die Möglichkeiten des LG 24BA850-B testen wollen, haben wir in den Einstellungen der Grafikkarte festgelegt, dass das Anzeigegerät die Skalierung übernehmen soll und ein 1:1-Bild von der Grafikkarte ausgegeben wird.

Die Skalierungsoptionen des LG 24BA850-B funktionieren nur bei Videoformaten, PC-Auflösungen können außer der nativen Auflösung nicht korrekt dargestellt werden. Insofern sollte man, wie bereits erwähnt, die Interpolation der Grafikkarte überlassen, dann können alle Formate korrekt dargestellt werden.

 Signal Verzerrungsfreie, maximal
flächenfüllende Wiedergabe
Unskalierte Wiedergabe
SD (480p) ja nein
SD (576p) ja nein
HD (720p) ja nein
HD (1080p) ja nein
UHD (4K) nein nein
PC (5:4) nein nein
PC (4:3) nein nein
PC (16:10) nein nein
PC (16:9) ja (teilweise) nein

Farbwiedergabe

Zunächst wird die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset und – falls vorhanden – in einem vordefinierten Modus (sRGB, Adobe RGB oder DCI-P3) getestet. Anschließend wird das Testgerät mit DisplayCAL kalibriert. Falls eine Hardware-Kalibrierung möglich ist, wird der Monitor zusätzlich mit der Software des Herstellers kalibriert. Für die Messungen wird eine eigene Software verwendet, als Messgerät kommt das Kolorimeter X-Rite i1Display Pro Plus zum Einsatz.

Bezüglich des Farbspektrums verspricht LG beim 24BA850-B 99 % sRGB. Die Grafiken zeigen die sRGB-Farbraumabdeckung im Werkszustand und nach der Kalibrierung. Einen sRGB-Modus, der den erweiterten Farbraum im Idealfall entsprechend einschränken sollte, besitzt der Bildschirm nicht.

Unter „Bildmodus“ stehen zwar vordefinierte Modi zur Verfügung, jedoch nicht als Farbmodus (sRGB). Die „Farbtemperatur“ ist ab Werk auf „Benutzer“ eingestellt, kann aber auch individuell angepasst werden („Warm“, „Mittel“, „Kalt“ und „Manuell“). Bei „Manuell“ ist die Auswahl nur über die Voreinstellungen W1 bis W8 möglich, wobei „W“ für warm und das „C“ bei C1 bis C10 für kalt steht. Welcher Wert in Kelvin hinter dem jeweiligen Auswahlpunkt steht, bleibt unbekannt. Eine Bezeichnung der Werte in Kelvin wäre wesentlich benutzerfreundlicher. Die mittlere Position hat den Wert 0 und soll einen Weißpunkt von 6500 K darstellen. Nach unseren Messungen liegt der Wert 0 bei 6486 K und entspricht ziemlich genau D65. Der wärmste Wert W8 entspricht einem Weißpunkt von 3810 K und der kälteste C10 von 10 854 K. Leider wird der Farbraum in keinem der 19 Modi entsprechend eingeschränkt. Egal ob man „Benutzer“ oder den Wert 0 unter „Manuell“ wählt, die Messergebnisse unterscheiden sich nicht.

Ein fehlender Farbumfang wird durch ein schwarzes Gitter angezeigt, eine größere Abdeckung durch ein hellgraues Gitter.

Abdeckung des sRGB-Farbraums im Modus „Anwender“, 3D-Schnitt 1
Abdeckung des sRGB-Farbraums im Modus „Anwender“, 3D-Schnitt 1
Abdeckung des sRGB-Farbraums im Modus „Anwender“, 3D-Schnitt 2
Abdeckung des sRGB-Farbraums im Modus „Anwender“, 3D-Schnitt 2
Abdeckung des sRGB-Farbraums nach der Software-Kalibrierung (sRGB), 3D-Schnitt 1
Abdeckung des sRGB-Farbraums nach der Software-Kalibrierung (sRGB), 3D-Schnitt 1
Abdeckung des sRGB-Farbraums nach der Software-Kalibrierung (sRGB), 3D-Schnitt 2
Abdeckung des sRGB-Farbraums nach der Software-Kalibrierung (sRGB), 3D-Schnitt 2
Farbraum Abdeckung im Werks-Preset Abdeckung nach Kalibrierung
sRGB 94 % 97 %
Adobe RGB 66 %
ECI-RGB v2 66 %
DCI-P3 RGB 73 %
ISO Coated v2 (FOGRA39L) 90 %

Messungen vor Kalibration und Profilierung

Farbmodus: Anwender-Modus (Werkseinstellung)

Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: Delta-E-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, Delta-C-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.

Diagramm: Graubalance in der Werkseinstellung
Graubalance in der Werkseinstellung

Die Graubalance (Delta-C-Average: 1,33; Delta-C-Range: 1,8) des LG 24BA850-B ist messtechnisch bereits ab Werk gut.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Vergleich Anwender-Modus (Werkseinstellung) mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum

Diagramm: Farbwiedergabe in der Werkseinstellung, Bildmodus „Anwender“
Farbwiedergabe in der Werkseinstellung, Bildmodus „Anwender“

Bei der Graubalance (Delta-C-Average: 1,31; Delta-C-Range: 1,74) und den Farbwerten (Delta-E94-Average: 2,34) sind die Ergebnisse gut, im Fall der Farbwerte ist es aber sehr knapp. Die Maximalabweichung liegt bei 4,75 Delta E94 (RGB: 255 0 0). Der Gammaverlauf beträgt im Schnitt 2,24 und verläuft alles andere als korrekt.

Um eine Leuchtdichte von 140 cd/m² zu erzielen, sollte bei der Helligkeit ein Wert von 60 % gewählt werden.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

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