Test LG 27GK750F-B – perfekte Symbiose von FreeSync und 240 Hz
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Farbwiedergabe

Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Monitor mit Quato iColor Display kalibriert. Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden das Kolorimeter X-Rite i1 Display Pro und das Spektrofotometer X-Rite i1 Pro eingesetzt

Farbraumabdeckung

Abdeckung des sRGB-Farbraums
Abdeckung des sRGB-Farbraums 1
Abdeckung des sRGB-Farbraums
Abdeckung des sRGB-Farbraums 2

Bei der Farbraumuntersuchung ermitteln wir zunächst die Abdeckung des sRGB-Farbraums. Hier liefert der LG 27GK750F-B vor und nach der Kalibrierung 92 %, was ein gutes Ergebnis darstellt.

Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: Delta-E-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, Delta-C-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.

Farbmodus: Custom (Werkseinstellung)

Nach dem Reset im OSD sind folgende Werte vorgegeben: Bildmodus „Spieler1“, Gamma „Modus2“, Helligkeit 100 und Kontrast 70.

Diagramm: Graubalance in der Werkseinstellung
Graubalance in der Werkseinstellung

Ab Werk stellen wir mit einem durchschnittlichen Delta C von 1,45 und einer Range von 2,42 in beiden Fällen ein befriedigendes Ergebnis fest. Die Farbtemperatur ist mit 6900 Kelvin etwas kühler als das gewünschte D65. Die Gammakurve ist leider total missglückt. Ab 70 % Helligkeit wandert sie aus unserer Testgrafik und verlässt diese bei 90 % Helligkeit. Eine zusätzliche Note abgezogen gibt es für die Abweichung vom Weißpunkt, der bei einem Delta E von 4,28 liegt, aber maximal ein Delta E von 4,0 nicht überschreiten sollte.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Vergleich sRGB-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum

Diagramm: Farbwiedergabe in der Werkseinstellung
Farbwiedergabe in der Werkseinstellung

Der LG 27GK750F-B verfügt über keinen sRGB-Modus. Daher haben wir ihn wie bei der „Native-Messung“ auf Werkszustand „Spieler1“ belassen. Das Ergebnis der Graubalance bleibt hier natürlich nahezu unverändert. Die Abweichungen bei den bunten Farben liegt mit einem Delta E94 von 2,78 auch hier auf einem befriedigenden Niveau.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Messungen nach Kalibration und Profilierung

Für die nachfolgenden Messungen wurde der LG 27GK750F-B aus Quato iColor Display heraus kalibriert (Bildmodus „Spieler1“, Gamma „Modus2“) und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt.

Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.

Profilvalidierung

Diagramm: Validierung der Monitorkalibration
Validierung der Monitorkalibration

Der LG 27GK750F-B zeigt auch nach der Kalibrierung eine erhöhte Abweichung des Weißpunktes mit einem Delta E von 2,61, was wiederum zu einer schlechteren Benotung führt. Das Matrix-Profil beschreibt seinen Zustand sehr exakt. Eine Wiederholung der Profilvalidierung nach 24 Stunden ergab keine signifikant erhöhten Abweichungen. Alle Kalibrationsziele wurden erreicht. Graubalance und Farbwerte wurden mit einem guten Ergebnis abgeschlossen. Die Gammakurve sah jetzt schon etwas besser aus, machte jedoch nach wie vor bei 85 % Helligkeit einen unschönen Knick in Richtung Gamma 2,5.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Diagramm: Monitor sRGB-kalibriert
Monitor sRGB-kalibriert

Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch. Nach der Kalibration erhalten wir sowohl bei den bunten Farben als auch bei der Graubalance ein gutes Ergebnis. Die Abweichungen vom Weißpunkt können aber nicht wegdiskutiert werden und übertreffen ein Delta E von 2,0 in kalibriertem Zustand, was letztendlich zu einer Abwertung auf ein befriedigendes Ergebnis führt.

Da wir es hier mit einem Gaming-Display zu tun haben, sind diese Werte allerdings nicht weiter tragisch, weil das subjektive Empfinden des Bildes vollkommen in Ordnung ist.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Reaktionsverhalten

Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten

Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.

Der Messwert CtC (Color to Color) geht über die herkömmlichen Messungen von reinen Helligkeitssprüngen hinaus – schließlich sieht man am Bildschirm auch in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren. Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunktes gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.

Im Datenblatt wird eine Reaktionszeit von 2 ms (GtG) genannt. Eine Beschleunigungsoption (Overdrive) ist vorhanden und unter „Spieleinstellungen -> Reaktionszeit“ zu finden. Hier gibt es die Stellungen „Aus“, „Normal“, „Schnell“ und „Schneller“. Als Standradwert ist „Schnell“ voreingestellt.

Oliver Jachmann

... spielt seit seiner Kindheit Rennsimulationen am Computer. Seit 2013 verstärkt er unser Team und schreibt hauptsächlich Testberichte von Gaming-Monitoren. Seinen Ausgleich findet er im Sport und bezeichnet sich selbst als Fitness-Freak.

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3 Gedanken zu „Test LG 27GK750F-B – perfekte Symbiose von FreeSync und 240 Hz“

  1. Wie immer ein sehr guter Beitrag und ein sehr interessanter Monitor.
    Genialer Overdrive von LG, nur schade für die Farbdarstellung.
    Mich würde trotzdem sehr interessieren, was Inputlag Messmethode 1 ausgespuckt hat. 😀
    Bitte um Antwort

    Gruß Eld0r

    Antworten
    • Der Werte aus Methode 1 war dermaßen unrealistisch und falsch, dass wir diese nicht kommunizieren. Das wäre dem Monitor gegenüber unfair. Unser neues Testverfahren steht und somit müssen wir damit leben, dass es bei diesem Monitor eben nur den einen Wert gibt. Hier jetzt einen völlig falschen Wert zu nennen, wäre für niemanden hilfreich. Allerdings kann ich Dir sagen, nachdem wir unser neues Messverfahren getestet haben, dass die Werte bei 240 Hz in jedem Fall schneller sind als die Werte die mit dem Leo Bodnar gemessen wurden!

      Antworten

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