Reaktionszeiten
60 Hz, Reaktionszeit „Aus“

Bei 60 Hz und deaktiviertem Overdrive lässt es das Panel sehr gemächlich zugehen. Hier werden bis auf GtG, der mit 5,5 ms recht schnell erscheint, ansonsten nur unterdurchschnittliche Schaltzeiten erreicht. Durch die gemächlichen Schaltzeiten zeigt sich auch der Helligkeitsverlauf unbeeindruckt.
60 Hz, Reaktionszeit „Schnell“
Bereits hier zeigt der LG 27GK750F-B eindrucksvoll, was in ihm steckt, und kann mit sämtlichen Schaltzeiten im Vergleich zu anderen Displays, die wir bis jetzt getestet haben, ganz oben mitmischen. Trotz des enormen Geschwindigkeitsschubes zeigt sich der Helligkeitsverlauf völlig unauffällig.
60 Hz, Reaktionszeit „Schneller“
Der LG fühlt sich pudelwohl bei hohem Overdrive. Hier werden die Schaltzeiten zur vorherigen Messung erneut effektiv gekürzt. Besonders der CtC-Wert ist hier hervorzuheben, da wir in der Regel ein farbiges Bild sehen. Er beschreibt die längste Zeitspanne, um von einer Mischfarbe zu einer anderen zu wechseln und die Helligkeit zu stabilisieren. Hier wird mit 3 ms bereits ein Topwert erreicht.
In unserer Helligkeitsverlaufsgrafik werden zwar Überschwinger sichtbar, die in diesem geringen Maße aber am Bild kaum sichtbar werden. Die Ingenieure haben hier genau das Maß eingehalten, was möglich ist.
240 Hz, Reaktionszeit „Aus“
Bei 240 Hz ist der LG 27GK750F-B zu Hause. Das machen schon die Schaltzeiten bei deaktiviertem Overdrive klar. Hier setzt sich das Display gegenüber anderen Gaming-Bildschirmen, die wir bis jetzt getestet haben, direkt beim Schwarz-Weiß-Wechsel mit 4,2 ms und beim CtC-Wert mit 6,8 ms an die Spitze. Der Helligkeitsverlauf zeigt sich sehr sauber wie mit dem Lineal gezogen, ohne Überschwinger.
240 Hz, Reaktionszeit „Schnell“
Bei mittlerem Overdrive werden die Schaltzeiten größtenteils gekürzt. Zwar ist der Schwarz-Weiß-Wechsel mit 4,2 ms gleich und der ohnehin schon schnelle Grauwechsel lediglich von 2,4 auf 2 ms gesunken. Dafür halbiert sich der Durchschnittswert unserer 15 Messpunkte von 10 auf 5,5 ms. Richtig rasant geht es beim wichtigen CtC-Wert zu. Dieser gewinnt mit 2,4 ms gegenüber der Vormessung mit 6,8 ms enorm und setzt sich auch hier an die Spitze gegenüber anderen Gaming-Displays. Hier sehen wir ebenfalls einen blitzsauberen Helligkeitsverlauf, den manche Displays nicht einmal mit langsamen Schaltzeiten erreichen.
240 Hz, Reaktionszeit „Schneller“
Wird der LG auf den maximalen Overdrive „Schneller“ gebracht, verändern sich die Schaltzeiten kaum noch. Während Schwarz-Weiß-Wechsel und Durchschnittswert unserer 15 Messpunkte noch etwas gekürzt werden, büßen der schnellste Grauwechsel und der CtC-Wert sogar minimal Geschwindigkeit ein.
Sicherlich hätte noch etwas mehr Geschwindigkeit aus dem Display herausgepresst werden können, aber die Ingenieure wollten anscheinend ein Produkt mit einem sauberen Signal. Das ist sehr lobenswert, da die meisten anderen Gaming-Bildschirme zwar schnellere Schaltzeiten erreichen, dafür aber regelmäßig die Helligkeitsverlaufsgrafik sprengen. Hier kann man nur von einem sauberen Signal sprechen. Selbst bei kleinen Helligkeitsunterschieden von 47 bis 52 % ist das Signal bei 240 Hz noch klar bestimmbar – das ist selten.
Wir empfehlen, das Display bei 240 Hz entweder mit der Stellung „Schnell“ oder „Schneller“ zu betrieben. Der Unterschied ist kaum messbar, zeigt aber in beiden Fällen einen tollen Helligkeitsverlauf ohne Fehl und Tadel.
Netzdiagramme

Latenzzeit
Nachdem die Messungen zur Signalverzögerung aus Messmethode 1 völlig unplausibel waren, haben wir uns entschlossen, diese unberücksichtigt zu lassen und veröffentlichen ausschließlich die Werte, welche wir mit dem Leo Bodnar ermittelt haben. Wir arbeiten mit Hochdruck an einem optimierten Messverfahren und hoffen dieses bereits im Juli 2018 anwenden zu können.
Zur Messung der Bildverzögerung (Input-Lag) von Monitoren gibt es verschiedene Ansätze, weshalb sich nicht nur Testergebnisse und Herstellerangaben unterscheiden, sondern auch die Werte bei verschiedenen Publikationen. Zudem nennen Hersteller selten einen Wert für die Signalverzögerungszeit, und wenn doch, ist in der Regel nicht erkennbar, wie diese Messungen durchgeführt wurden.
PRAD verfolgt nach dem jüngsten Update der Testmethoden derzeit zwei verschiedene Ansätze. Zum einen setzen wir das nur etwas mehr als 100 Euro teure Messgerät von Leo Bodnar ein. Hierbei handelt es sich um ein vollintegriertes Messgerät mit Signalgenerator und Sensor, bei dem der Wert schnell vom Bildschirm abgelesen werden kann. Da die Lag-Zeit von der Messposition auf dem Bildschirm abhängig ist, können Sie alle drei Werte (oben, Mitte, unten) dem Diagramm entnehmen. Als Richtwert für die Latenz sollte der mittlere Wert herangezogen werden.
Für den Anwender sind diese Werte aber mitunter nicht aussagekräftig, da sich in Kombination mit Grafikkarten, Treibern, Chromasubsampling sowie der verwendeten Auflösung und Framerate unterschiedliche Lag-Zeiten zugunsten oder zuungunsten des Monitors ergeben können. Zudem können die Messungen mit dem „Leo Bodnar LAG Tester“ nur am HDMI-Eingang bei 1080p@60 Hz durchgeführt werden.
Die von uns angewendete Methode verfolgt daher einen anderen Ansatz. Dort messen wir die Verzögerung zwischen Bild und Ton (Audio-Ausgang der Soundkarte im Vergleich zum Signal des Lichtsensors am Monitor). Dies geschieht in der Regel am DisplayPort unter Einstellung der nativen Auflösung und bei höchster Bildfrequenz in der Bildschirmmitte.
Die real erlebte Bildverzögerung ist deshalb von oben erwähnten Faktoren (und weiteren wie DirectX) abhängig und sollte im Wertebereich zwischen Leo Bodnar und der PRAD-Messmethode liegen.
Wann testen Sie den G–Sync teuerer LG 27GL850-B Brüder?
Wie immer ein sehr guter Beitrag und ein sehr interessanter Monitor.
Genialer Overdrive von LG, nur schade für die Farbdarstellung.
Mich würde trotzdem sehr interessieren, was Inputlag Messmethode 1 ausgespuckt hat. 😀
Bitte um Antwort
Gruß Eld0r
Der Werte aus Methode 1 war dermaßen unrealistisch und falsch, dass wir diese nicht kommunizieren. Das wäre dem Monitor gegenüber unfair. Unser neues Testverfahren steht und somit müssen wir damit leben, dass es bei diesem Monitor eben nur den einen Wert gibt. Hier jetzt einen völlig falschen Wert zu nennen, wäre für niemanden hilfreich. Allerdings kann ich Dir sagen, nachdem wir unser neues Messverfahren getestet haben, dass die Werte bei 240 Hz in jedem Fall schneller sind als die Werte die mit dem Leo Bodnar gemessen wurden!