Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert.
Die Helligkeitsverteilung ist über die gesamte Panel-Fläche hinreichend gleichmäßig. Einer nur denkbar knapp verfehlten guten Bewertung der Helligkeitsverteilung stehen allerdings Abdunklungen im äußersten Randbereich, insbesondere oben, gegenüber. Der Farb-Drift fällt gering aus.
Besser ist das Ergebnis bei der Messung der Farbreinheit. Der Durchschnittswert liegt bei niedrigen 1,48 Delta C, den mit 2,44 Delta C höchsten Wert messen wir mittig unten. Insgesamt ein gutes Resultat, das der LG 27GR95QE-B bei der Farbreinheit erreichen kann.
An dieser Stelle weisen wir darauf hin, dass die Positionen unserer Messungen gegenüber den Anforderungen in ISO 12646 zu den Rändern hin verschoben sind.
Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der LG 27GR95QE-B besitzt eine matte Oberfläche mit mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion. Im grauen Testbild zeigt der OLED-Monitor ein weißes Subpixel (die Farbpixel sind fast komplett dunkel geschaltet).
Blickwinkel
Der Blickwinkeltest offenbart einen weiteren Vorteil der OLED-Technologie: Es gibt keine Blickwinkelabhängigkeit. Die Farbwiedergabe, aber auch der Kontrast und der Weißpunkt sind aus jedem noch so steilen Blickwinkel immer gleich. Auch Aufhellungen dunkler Tonwerte aus dem Winkel, wie man es von IPS-Panels kennt, gibt es bei OLED-Displays nicht. Der LG 27GR95QE-B zeigt somit ein exzellentes Blickwinkelverhalten.
Farbmetrische Tests
Farbraumvergleich in CIELAB (D50)
Die folgenden Darstellungen basieren auf den farbmetrischen Daten nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt. Das Bezugsweiß für die Aufbereitung in CIELAB ist D50 (adaptiert mit Bradford).
Weißes Volumen: Bildschirmfarbraum
Schwarzes Volumen: Referenzfarbraum
Buntes Volumen: Schnittmenge
Vergleichsziele: sRGB, Adobe RGB, ECI-RGB v2, ISO Coated v2 (ECI), DCI-P3 RGB
Farbraum | Abdeckung |
ISO Coated v2 | 98 % |
sRGB | 99 % |
Adobe RGB | 88 % |
ECI-RGB v2 | 81 % |
DCI-P3 RGB | 95 % |
Der erzielte Farbumfang erlaubt ein farbsicheres Arbeiten im sRGB-Arbeitsfarbraum und hinreichend präzise Proof-Simulationen für den Offsetdruck auf gestrichenem Papier. Größere RGB-Arbeitsfarbräume werden nicht ausreichend abgedeckt, auch wenn das Farbraumvolumen gegenüber dem von Monitoren mit einfacher W-LED-Hintergrundbeleuchtung signifikant erhöht ist.
Letzteres manifestiert sich vor allem im Vergleich mit DCI-P3 RGB. Dieser Farbraum spielt in HDR-Video-Workflows eine große Rolle. Die Differenzen in Bezug zur Werksangabe (gut 98 %) sind teilweise auf die Vergleichsgrundlage (CIELAB versus Farbtafel) und die Aufbereitung der Daten zurückzuführen.
Messungen vor Kalibration und Profilierung
Dynamische Regelungen werden, sofern möglich, vor den nachfolgenden Tests deaktiviert.
Voreinstellung Werkseinstellung (Gamma-Modus 2)

Die Werkseinstellung haben wir in diesem Fall leicht angepasst und den LG 27GR95QE im Farbmodus „Spieler 1“ (Farbtemperatur „Manual 0“, Gamma-Modus 2) vermessen. Das Ergebnis überzeugt samt guter Graubalance. Der durchschnittliche Delta-C-Wert liegt bei sehr guten 0,58 und die Range auf einem guten Niveau.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Zusätzlich haben wir die verschiedenen Gamma-Modi überprüft.
Farbmodus: „Spieler 1“ (Gamma-Modus 1)

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Farbmodus: „Spieler 1“ (Gamma-Modus 3)

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Farbmodus: „Spieler 1“ (Gamma-Modus 4)

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich sRGB-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum

Der sRGB-Modus kann leider nicht überzeugen. Die Graubalance ist zwar nach wie vor solide und erzielt noch eine knappe gute Wertung, hohe Abweichungen in den bunten Farben zeugen allerdings von einer unpräzisen Farbraumtransformation. Diese Werte sind keineswegs mehr befriedigend. Die vorgesehene Tonwertkurve wird ebenfalls nicht erreicht. Weitere Emulationsmodi sind nicht auswählbar, können allerdings im Rahmen der Hardware-Kalibration konfiguriert werden.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Wenn ein Matrix Profil es nicht schafft die Farbwiedergabe abzubilden, wieso nimmt man dann nicht einfach ein LUT Profil? Die sollten doch von allen gängigen Kalibrierungstools erstellt werden können.