Test LG 27GR95QE-B: Fabelzeiten und Gaming pur
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Netzdiagramme

In den folgenden Netzdiagrammen sehen Sie alle Messwerte zu den unterschiedlichen Helligkeitssprüngen unserer Messungen im Überblick. Im Idealfall befinden sich die grünen und roten Linien eng am Zentrum. Jede Achse repräsentiert einen im Pegel und in der Dynamik definierten Helligkeitssprung des Monitors, gemessen über Lichtsensor und Oszilloskop.

Diagramm: Reaktionszeiten bei 60 Hz
Reaktionszeiten bei 60 Hz
Diagramm: Reaktionszeiten bei 240 Hz
Reaktionszeiten bei 240 Hz

Latenzzeit

Die Latenz ist ein wichtiger Wert für Spieler, wir ermitteln sie als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit.

Mit 60 Hz messen wir beim LG 27GR95QE-B eine Latenzzeit von 9,4 ms. Dieser Wert ist bereits gut, aber noch nicht überragend. Wenn allerdings die Bildwiederholfrequenz auf 240 Hz gestellt wird, sinkt die Latenzzeit auf unter 1 ms – und das wiederum ist ein hervorragender Wert, zumal sich das Gerücht hält, dass OLED-Bildschirme zwar einen schnellen Bildaufbau erreichen, aber bei der Latenzzeit das Nachsehen haben. Dieses Gerücht kann der Proband eindrucksvoll entkräften.

„Hintergrundbeleuchtung“

Die OLED-Ansteuerung zeigt Nadelimpulse, die aber aufgrund der extrem schmalen Lücken im Bereich von rund 0,1 ms für das Auge nicht als Unterbrechung oder als Flackern wahrnehmbar sind. Somit ist der Monitor selbst bei reduzierter Helligkeit für längere Sessions geeignet. Die maximale Helligkeit liegt im Bildmodus „RTS“ bei 213 cd/m².

Diagramm: OLED-Ansteuerung zeigt Nadelimpulse
OLED-Ansteuerung zeigt Nadelimpulse

Subjektive Beurteilung

OLED setzt auch beim Gaming neue Maßstäbe. Zunächst überzeugen hier wieder die brillante Farbdarstellung und die kontrastreiche Anzeige dank selbstleuchtender Pixel. Aufhellungen dunkler Tonwerte, wie man sie von IPS-Panels kennt, gibt es bei OLED nicht. Neben der hervorragenden Bildqualität begeistern beim LG 27GR95QE-B aber vor allem der rasante Bildaufbau und der faktisch nicht existierende Input-Lag. Es gibt keine Schlieren bei schnellen Bewegungen und keine negative Auswirkungen auf die Bildqualität wegen einer zu aggressiven Pixelbeschleunigung. Voraussetzung ist allerdings, dass der Bildschirm mit 144 Hz und höher betrieben wird. Selbst mit den extremen Schaltzeiten ist Unschärfe bei 60 Hz jedoch noch vorhanden.

Es ist in der Tat eine neue Erfahrung, mit einem OLED-Display zu zocken. Die hardwareschonende WQHD-Auflösung des LG 27GR95QE-B ermöglicht auch bei nicht topaktueller Hardware hohe Frameraten. Gepaart mit dem 240 Hz starken OLED-Display wird selbst die schnellste Bewegung völlig ruckelfrei wiedergegeben. Obwohl die maximale Helligkeit mit 213 cd/m² vermeintlich dunkel ausfällt, ist sie unter normalen Lichtverhältnissen völlig ausreichend und wirkt subjektiv heller, als es die Zahl vermuten lässt.

Spielszene aus dem Ego-Shooter Call of Duty: Modern Warfare 2
Spielszene aus dem Ego-Shooter Call of Duty: Modern Warfare 2

Gamingfunktionen

Adaptive Sync (FreeSync Premium, G-Sync Compatible)

Die Synchronisierung der Frames (Bilder), die von der Grafikkarte geliefert werden, und der Bildwiederholfrequenz des Monitors gehört zu den wichtigsten Funktionen beim Gaming, denn dadurch wird das horizontale Zerreißen der Anzeige, auch Tearing genannt, verhindert. Ruckler werden reduziert.

Um die Synchronisierung unabhängig von der Grafikkarte bewerkstelligen zu können, bietet der LG 27GR95QE-B Adaptive Sync. In Kombination mit AMD-Grafikkarten wird damit FreeSync Premium unterstützt. Für den Betrieb mit NVIDIA-Grafikkarten wurde der Bildschirm durch NVIDIA als G-Sync Compatible verifiziert.

Im Unterschied zu G-Sync und G-Sync Ultimate, wo im Monitor eingebaute Hardware für die Synchronisierung von Frames und Hz zuständig ist, wird G-Sync Compatible über den Grafikkartentreiber gewährleistet. Im Fall des LG 27GR95QE-B muss die GeForce-Treiberversion mit 528.49 oder neuer sehr aktuell sein. Außerdem funktioniert Adaptive Sync erst ab der GeForce-GTX-1000-Modellreihe.

G-Sync Pendulum Demo: Von 40 bis 240 fps wird Tearing zuverlässig verhindert
G-Sync Pendulum Demo: Von 40 bis 240 fps wird Tearing zuverlässig verhindert

LG selber nennt auf der Produktseite des 27GR95QE-B keine Angaben zum Frequenzbereich, innerhalb dessen die vertikale Synchronisierung stattfindet. Auf der NVIDIA-Website findet sich die Angabe 48 bis 240 Hz. Wir haben das mit der G-Sync Pendulum Demo getestet, und die vertikale Synchronisierung funktioniert auch unterhalb von 48 Hz, wenngleich hier gelegentlich mal Tearing auftreten kann. Ab 40 Hz konnte aber selbst ein längerer Test kein Tearing mehr feststellen.

Bildwiederholfrequenz 240 Hz

Eine hohe Bildwiederholfrequenz sorgt für eine flüssige Anzeige von Bewegtbildern, was insbesondere in Shootern oder Rennspielen sehr von Vorteil ist. Beim LG 27GR95QE-B beträgt die maximale Bildwiederholfrequenz 240 Hz. Letztere stehen nicht nur am DisplayPort, sondern auch über die beiden HDMI-2.1-Eingänge zur Verfügung.

Schwarzstabilisator

Mit dem Schwarzstabilisator kann Einfluss auf die Schwarzstufendarstellung genommen werden. Werkseitig ist der Wert 50 eingestellt. Der Regelungsbereich liegt zwischen 0 und 100 und kann in Fünferschritten verändert werden. Wie schon von einigen LG-Bildschirmen in der Vergangenheit bekannt, haben auch beim 27GR95QE-B die Werte 60 und 65 den größten Effekt auf die Schwarzstufendarstellung – wobei 65 die Anzeige schon derart stark aufhellt, dass sehr viel Kontrast verloren geht. Wir empfehlen daher, maximal auf 60 zu erhöhen. Es kann aber auch problemlos die Werkseinstellung beibehalten werden, weil sie bereits eine sehr gute Schwarzstufendarstellung zeigt.

Dunkle Spielszene mit Schwarzstabilisator 50 (Werkseinstellung)
Dunkle Spielszene mit Schwarzstabilisator 50 (Werkseinstellung)
Dunkle Spielszene mit Schwarzstabilisator 60
Dunkle Spielszene mit Schwarzstabilisator 60

Fadenkreuz

Für die bessere Erkennbarkeit des Zielpunktes steht beim LG 27GR95QE-B die Option „Fadenkreuz“ zur Auswahl. Damit lässt sich in der Bildschirmmitte ein farbiger Punkt oder ein farbiges Kreuz in Grün oder Rot anzeigen. Die Fadenkreuz-Auswahl lässt sich übrigens auch auf eine der beiden benutzerdefinierbaren Tasten legen und ist dadurch blitzschnell erreichbar.

Dynamic Action Sync (DAS)

„Dynamic Action Sync“ ist eine Funktion, die immer aktiv ist und vom Anwender nicht beeinflusst werden kann. Laut Beschreibung auf der Produktseite des LG 27GR95QE-B soll „Dynamic Action Sync“ die Eingangsverzögerung reduzieren, sodass eine rasche Reaktion auf Gegner zum Kinderspiel wird.

Damian Köb

... stieß 2009 zum PRAD-Team und schreibt mit anhaltender Begeisterung fundierte Monitor-Testberichte. Als Vater von zwei Kindern verbringt er seine Freizeit mit der Familie, macht Sport, spielt Computerspiele und fährt Motorrad.

Interessante Themen

1 Gedanke zu „Test LG 27GR95QE-B: Fabelzeiten und Gaming pur“

  1. Wenn ein Matrix Profil es nicht schafft die Farbwiedergabe abzubilden, wieso nimmt man dann nicht einfach ein LUT Profil? Die sollten doch von allen gängigen Kalibrierungstools erstellt werden können.

    Antworten

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