Allerdings wirken die Farben im Grafikmodus ein kleines bisschen zu grell und überdreht. Die Helligkeit von 416 cd/m² schmerzt schon fast in den Augen. Der Schwarzwert ist mit 0,61 cd/m² relativ schlecht, weshalb dieser Modus nur bei hellem Umgebungslicht Spaß macht. Für eine gute sRGB-Darstellung sollten ein anderer Bildmodus und eine niedrigere Helligkeit gewählt werden.
Vergleich der Kalibrierung auf sRGB zum sRGB-Standard
Kalibriert | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | 6500 | 6500 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 135 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,00 | 0,22 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 613 |
Gamma / Durchschnitt | sRGB (~2,2) | 2,20 |
Einmal kalibriert, stellt der Acer G24 den sRGB-Farbraum für ein Wide Color Display recht gut dar. Die deltaE-Werte der Graustufen liegen locker im grünen Bereich. Die Ziel-Farbtemperatur von 6500 Kelvin wird genau erreicht und schwankt nicht.
Durch die reduzierte Helligkeit ist der Schwarzwert deutlich besser, obwohl der G24 mit 0,22 cd/m² und 613:1 Kontrast keinen Rekord aufstellen kann. Besonders in dunkler Umgebung fällt der durchschnittliche Schwarzwert ins Auge. Dafür wirkt das Bild nach der Kalibrierung sehr ausgeglichen.
Darstellung der RGB-Korrekturkurve der Grafikkarte nach der sRGB-Kalibrierung. Je näher die drei Farblinien an der 45°-Achse liegen, umso weniger Farben müssen zur korrekten Kalibrierung von der Grafikkarte verworfen werden und umso lückenloser bleiben Farbverläufe.
Für die Kalibration haben wir folgende Änderungen vorgenommen: Helligkeit 18, Kontrast 50, Rot 85, Grün 88, Blau 100.
Vergleich der Kalibrierung auf AdobeRGB zum AdobeRGB-Standard
Kalibriert | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | 6500 | 6500 |
Helligkeit / cd/m² | 120 | 119 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,00 | 0,20 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 594 |
Gamma / Durchschnitt | 2,2 | 2,19 |
Der AdobeRGB-Standard wird vom Acer G24 erwartungsgemäß sehr gut dargestellt. Bei Blau und Rot scheint der Farbraum begrenzt zu sein, was zu höheren Abweichungen führt. Aber das dürfte die Zielgruppe des Gaming-Spezialisten kaum interessieren.
Für die Kalibration haben wir folgende Änderungen vorgenommen: Helligkeit 15, Kontrast 46, Rot 91, Grün 91, Blau 100.
Vergleich der Kalibrierung auf ECI2.0 zum ECI2.0-Standard
Kalibriert | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | 5000 | 5050 |
Helligkeit / cd/m² | 120 | 117 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,00 | 0,19 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 615 |
Gamma / Durchschnitt | Lstar | 2,34 |
Mit dem ECI2.0 Standard hat der G24 zu kämpfen. Das Ergebnis ist ordentlich, aber mit deutlichen Eingriffen in die Farbausgabe der Grafikkarte verbunden. Mit einem Durchschnittswert von unter 3 deltaE fallen die Abweichungen zum Zielwert nur Profis ins Auge.
Für die Kalibration haben wir folgende Änderungen vorgenommen: Helligkeit 14, Kontrast 47, Rot 100, Grün 92, Blau 70.
UGRA-Test
Trotz des TN-Panels macht der Acer G24 einen ordentlichen Eindruck beim UGRA-Test. Die Zertifizierung erhält der 24-Zöller nicht, da der Tonwertumfang bei den Graustufen nach der Kalibration 91,1 Prozent beträgt. Gefordert sind mindestens 95 Prozent, was in der Regel nur für Grafiker konzipierte TFT-Monitore mit 10- oder 12-Bit Look-up-Tabelle erreichen.
Insgesamt bietet der Acer G24 eine gute Bildqualität ab Werk, Glossy-Effekt inklusive. Für Gamer sind Kalibrierung und Farbraum eher uninteressant und hier ist der subjektive Eindruck wichtig. Der stimmt, auch wenn Ausleuchtung und Schwarzwert noch besser sein können. Dafür wird der „gefühlte“ Kontrast durchs Glossy-Panel gesteigert. Egal wie man sich positioniert, das Bild sieht niemals überall gleich aus.
Der G24 lässt sich insgesamt präzise an die eigenen Bedürfnisse anpassen und reagiert sensibel auf jede Änderung von Helligkeit und Kontrast. Für den Alltag sind je nach Geschmack die Voreinstellung oder unsere sRGB-Einstellung mit etwas höherer Helligkeit empfehlenswert. Für Grafiker eignet sich das Gamer-Display schon aufgrund der Glossy-Beschichtung nicht.
Reaktionsverhalten
Als Teil der Acer Predator Gaming Serie ist der G24 natürlich in erster Linie für Spieler konzipiert. Eine besonders große Rolle spielt dabei das Reaktionsverhalten, welches für Hardcoregamer zwischen Sieg und Niederlage entscheiden kann. Deshalb stattet Acer den G24 mit einem reaktionsschnellen TN-Panel aus, das es auf 2 ms (grau-zu-grau) Reaktionszeit bringen soll.
Dabei kommt auch die Overdrive-Technologie zum Einsatz, die mit einem gezielten Stromimpuls die Flüssigkristalle des LCDs zu einer schnelleren Drehung veranlasst. Nachteil: Bei ungenauen Einstellungen können sogenannte „Korona“-Effekte entstehen. Das sind farbige oder weiße „Schlieren“ um Objekte, die im Extremfall störender sind, als normale Schlieren.
Beim G24 braucht man sich diesbezüglich keinen Kopf machen. Selbst in künstlichen Tests konnten wir fast keinerlei Korona-Effekte ausmachen. Lediglich um den schwarzen Kasten unseres Testbilds ist ein leicht hellerer Schimmer zu erahnen. Besser geht es kaum und das macht sich auch beim Spielen positiv bemerkbar.
Im PixPerAn-Schlierentest macht der Acer G24 ebenfalls einen hervorragenden Eindruck: Wie man von einem Gamer-Monitor erwarten kann, ist die Schlierenbildung minimal. Nur bei genauem Hinsehen ist ein sehr kurzer Schweif erkennbar. Der 24-Zöller von Acer liegt hier auf dem Niveau der 22-Zoll-Spitzenreiter BenQ X2200W und LG L227WT.
Beim Spielen ist nichts von Schlieren zu bemerken. Egal, ob ruckartige Bewegungen in Halo 3 oder Map-Scrolling in C&C 3 TW oder Warcraft: Das Bild bleibt scharf und Verwischeffekte muss man mit der Lupe suchen. Noch deutlich schärfer geht es nur mit PerfectMotion (BenQ X2200W) oder ähnlichen Technologien, durch die die technologiebedingte Bewegungsunschärfe von LCDs eliminiert wird. Leider ist dies auch mit Nachteilen verbunden, die unter Umständen störender sind, als die Bewegungsunschärfe selbst.