Interpolation
Der Monitor besitzt keine einstellbaren Optionen bei der Wiedergabe von Auflösungen, die unter 1.920 x 1.080 Pixeln liegen. Jede Auflösung wird auf das Vollbild des Monitors gestreckt, so dass gewünschte andere Einstellungen immer von der Grafikkarte erzwungen werden müssen.
Für eine Interpolation bietet sich daher vor allem die Auflösung 1.280 x 720 an, da diese das gleiche Seitenverhältnis besitzt. Die Darstellung kann bei dieser Auflösung noch als gut bezeichnet werden, allerdings sind leichte Unschärfen sichtbar. Da auch kein Regler für die Schärfe vorhanden ist, kann hier nicht nachjustiert werden.
Obwohl der Monitor nur wenige Möglichkeiten der Interpolation bietet, sind die Ergebnisse als knapp gut zu werten. Auflösungen die vom Monitor nicht korrekt wiedergegeben werden können, müssen über die Grafikkarte interpoliert werden. Die eingeschränkten Interpolationsmöglichkeiten führen insgesamt zu einer befriedigenden Wertung.
Reaktionsverhalten
Den T232HLb haben wir in nativer Auflösung bei 60 Hz am DVI-Anschluss vermessen. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.
Das Datenblatt nennt eine Reaktionszeit von 5 Millisekunden ohne Hinweise zum Messverfahren. Eine Overdrive-Option finden wir im OSD nicht, also messen wir in der Werkseinstellung nach dem Reset und erhalten 11,5 Millisekunden für Schwarz-Weiß sowie 11,7 Millisekunden für den schnellsten Grauwechsel. Die über alles gemittelte Bildaufbauzeit (hin und zurück) für unsere 15 Messwerte ist mit 14,2 Millisekunden nur wenig länger.
Solch kurze Schaltzeiten erreichen IPS-Panels generell nur mit einer gewissen Beschleunigung. Erfreulicherweise zeigen die gemessenen Helligkeitsverläufe, dass die Entwickler beim T232HLb mit Sorgfalt gearbeitet haben: im gesamten Helligkeitsbereich sind die Schaltzeiten gerade so kurz eingestellt, dass noch keine nennenswerten Überschwinger entstehen.
Der im Chart dargestellte Bildwechsel zwischen 50 und 80 Prozent Helligkeit ist schon gut gelungen, die meisten anderen Übergänge sind sogar noch glatter. Diese neutrale Charakteristik vermeidet unerwünschte Bildartefakte und ist sehr gut für Videos geeignet.
Latenzzeit
Die Latenz ist ein wichtiger Wert für Spieler, wir ermitteln sie als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit. Die Signalverzögerung ist beim T232HLb mit nur 0,8 Millisekunden extrem kurz. Die Soll-Helligkeit wird dann im Durchschnitt 7,1 Millisekunden später erreicht, daher errechnet sich die mittlere Gesamtlatenz zum für IPS-Panels schon ziemlich flotten Wert von nur 7,8 Millisekunden.
Backlight
Die Hintergrundbeleuchtung des T232HLb arbeitet mit LED. Wie bei den meisten Geräten wird für die Einstellung der Helligkeit auch hier die PWM-Technik eingesetzt.
Bei voller Helligkeit leuchtet das Backlight kontinuierlich mit rund 250 cd/m². Eingestellt auf ergonomischere 140 cd/m² am Arbeitsplatz (gelbe Kurve) messen wir die Taktfrequenz mit 180 Hz, die Tastrate beträgt 54 Prozent. Beide Werte sind nicht besonders hoch, empfindliche Menschen sollten daher bei abgeregelter Helligkeit mit Backlight-Flimmern rechnen.
Subjektive Beurteilung
Der subjektive Bildeindruck in Spielen war sehr gut. Es waren nur minimale Schlieren erkennbar, die Gelegenheitsgamer nicht wahrnehmen werden und auch von Hardcorezockern tolerierbar sein dürften. Obwohl es für Progamer bereits Modelle mit TN-Panel und 120Hz oder 144Hz gibt, die in der Regel noch schneller sind, so stellt die Kombination aus Bildqualität und Geschwindigkeit beim Acer T232H eine sinnvolle Lösung dar.
Bedienung per Touchscreen
Sowohl unter Windows 7 als natürlich auch unter Windows 8 wird der Monitor beim Verbinden mit dem USB-Kabel direkt als Touchscreen erkannt. Ohne den Anschluss des Kabels ist keine Touchbedienung möglich. Der Monitor besitzt einen 10-Punkte Multitouchscreen, das bedeutet, dass bis zu 10 Eingaben gleichzeitig angenommen werden können. Natürlich sind auch die von Smartphones bekannten Gesten ausführbar, wie zum Beispiel ein Wischen oder ein Zoomen mit zwei Fingern.
Der Monitor reagiert direkt auf jede Eingabe und hinterlässt einen sehr positiven Eindruck. Dass nicht alle Programme und Systemeinstellungen mit großen touchfreundlichen Flächen ausgestattet sind, macht das Drücken teilweise zu einem Geduldspiel, wofür der Monitor aber natürlich nichts kann.
Im 80 Grad Betrieb, also fast senkrecht, wippt der Monitor leicht nach, wenn man im oberen Bereich auf das Dispaly drückt, was bei der Touchbedienung leicht störend wirkt. Im flachen Betrieb, bei etwa 30 Grad, ist der Effekt dagegen kaum noch wahrnehmbar.
Der senkrechte Betrieb mit einer Maus und einer Tastatur davor, also der klassische Arbeitsplatzaufbau, macht in unseren Augen wenig Sinn, wenn die Touchoberfläche genutzt werden soll. Mit ausgestrecktem Arm auf dem Monitor rumzudrücken, für Eigenschaften die man in der Regel per Maus schneller erledigen könnte, ermüdet den Arm schnell und ist wenig benutzerfreundlich. Sinnvoller erscheint uns daher der Betrieb im flachen Modus direkt an der vorderen Schreibtischkante, ohne eine Tastatur einzusetzen.
Besitzer eines Tablets werden so das Gefühl einer großen Tabletversion erleben. Ideal wäre ein Schreibtisch mit einem Tastaturauszug, so dass für längere Texte zur Tastatur unter dem Schreibtisch gegriffen werden könnte und der Monitor nicht wieder nach hinten geschoben werden müsste. Dauerhaft Spaß macht der Monitor zudem nur mit den angepassten Programmen und Diensten von Windows 8.
Sound
Der Monitor besitzt eingebaute Lautsprecher, die per HDMI-Anschluss angesprochen werden können. Zugespielt werden können Audiosignale zudem über den Klinkenstecker. An externe Boxen oder Kopfhörer lässt sich der Sound leider nicht weiterleiten. Der Sound ist ausreichend laut einstellbar und auch der Klang geht in Ordnung. Für kurze Videoclips und Windowssounds reichen die Lautsprecher daher aus.