Test Monitor ASUS PB279Q
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Interpolation

Bei einer Ultra-HD-Auflösung ist die Interpolation besonders wichtig, da nur absolute High-End-Grafikkarten aktuelle Spiele mit mittleren Details anzeigen können und ansonsten auf eine kleinere Auflösung zurückgegriffen werden muss. Der Monitor bietet dafür eine gestreckte Anzeige als Vollbild, eine 1:1-Darstellung und einen 4:3-Modus an.

Eine seitengerechte vergrößerte Anzeige von Auflösungen, die nicht im 4:3-Format vorliegen, ist nicht möglich beziehungsweise führt zu einer verzerrten Darstellung. Anwender, die spezielle Auflösungen nutzen müssen, sollten diesen Punkt beachten und überprüfen, ob alternativ die Grafikkarte die Interpolation vornehmen kann.

Die meisten Anwender werden auf die beiden 16:9-Formate mit 1.920 x 1.080 oder 1.280 x 720 Pixeln zurückgreifen, die wir nachfolgend dargestellt haben. Bei der kleineren Auflösung gab es leichte Unschärfen, die auch nicht über das OSD korrigierbar waren.

Die Full-HD-Auflösung wurde dagegen perfekt dargestellt. Die Darstellung war dabei so gut, dass man diese Einstellung auch für die native Auflösung halten könnte. Eine bessere Darstellung können wir uns in diesem Bereich nicht vorstellen. Aufgrund der fehlenden seitengerechten Darstellung für alle Auflösungen und der leichten Unschärfe im 720p-Modus vergeben wir allerdings nur eine gute und nicht eine sehr gute Bereichsnote.

Testgrafik nativ
Testgrafik 1920 x 1080
Testgrafik 1280 x 720
Asus Pb279q Monitor Text2160
 
Asus Pb279q Monitor Text1080
 
Asus Pb279q Monitor Text720
Textwiedergabe, oben: nativ; Mitte: 1.920 x 1.080; unten: 1.280 x 720

Reaktionsverhalten

Den ASUS PB279Q haben wir in der nativen Auflösung bei 60 Hz am DisplayPort untersucht. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.

Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten

Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.

Im Datenblatt wird die Reaktionszeit mit 5 Millisekunden (GtG) angeben. Die Overdrive-Funktion, welche die Bezeichnung „TraceFree“ trägt, besitzt sechs Reglerpositionen: 0, 20, 40, 60, 80 und 100. In der Werkseinstellung steht die Option auf 60 Prozent.

Der Color-to-Color (CtC) Messwert geht über die herkömmlichen Messungen von reinen monochromatischen Helligkeitssprüngen hinaus, schließlich sieht man am Bildschirm auch in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren.

Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunkts gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.

Overdrive „TraceFree 0“

Wir ermitteln den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 10,8 Millisekunden und den schnellsten Grauwechsel mit 9,3 Millisekunden. Der Durchschnittswert für alle unsere 15 Messpunkte beträgt 14,8 Millisekunden. Der CtC-Wert ist mit 10,4 Millisekunden bereits ausreichend schnell. Der Helligkeitsverlauf (GtG 80-50 %) ist völlig neutral, eine Beschleunigung findet nicht statt.

Asus Pb279q Monitor Schaltzeiten Tracefree 0
Asus Pb279q Monitor Gtg Tracefree 0
Moderate Schaltzeiten und eine völlig neutrale Abstimmung

Overdrive „TraceFree 60“

Mit dem Anschalten der Pixelbeschleunigung auf „TraceFree 60“ kommt das IPS-Panel etwas in Fahrt. Diese Einstellung stellt auch die Werkseinstellung von ASUS dar. Der Schwarz-Weiß-Wechsel erhöht sich auf 12,2 Millisekunden. Den schnellsten Grauwechsel messen wir mit 8,5 Millisekunden und der Durchschnittswert für alle unsere 15 Messpunkte beträgt 12,4 Millisekunden. Der CtC-Wert erreicht in dieser Stellung schnelle 7 Millisekunden. Der Helligkeitsverlauf (GtG 80-50 %) ist weiterhin weitgehend neutral, es sind nur ganz leichte Überschwinger erkennbar.

Asus Pb279q Monitor Schaltzeiten Tracefree 60
Asus Pb279q Monitor Gtg Tracefree 60 Werks
Leicht beschleunigte Schaltzeiten und nur minimale Überschwinger

Overdrive „TraceFree 100“

Mit dem Anschalten der höchsten Stufe nimmt der ASUS PB279Q weiter an Fahrt auf. Der Schwarz-Weiß-Wechsel ist mit 11,4 Millisekunden aber immer noch langsamer als ohne Beschleunigung. Der schnellste Grauwechsel beträgt 5,2 Millisekunden, was der Herstellerangabe entspricht. Der Durchschnittswert für alle unsere 15 Messpunkte reduziert sich auf 10 Millisekunden.

Der CtC-Wert sinkt auf schnelle 4,8 Millisekunden. Kritische Farbübergänge stellen für den ASUS keinerlei Hürden dar. Auch bewegte Farbkanten werden daher messerscharf abgebildet. Obwohl jetzt beim Helligkeitsverlauf deutliche Überschwinger erkennbar sind, hat ASUS das Maximum aus dem Panel herausgeholt und gut daran getan, nicht noch weiter an der Geschwindigkeitsschraube zu drehen.

Trotz der nicht mehr völlig neutralen Abstimmung bleiben Doppelkonturen und Artefakte weitgehend aus. Für Spieler ist der Modus „TraceFree 100“ deshalb am besten geeignet.

Asus Pb279q Monitor Schaltzeiten Tracefree 100
Asus Pb279q Monitor Gtg Tracefree 100
Sichtbar reduzierte Schaltzeiten bei jetzt deutlichen Überschwingern

Netzdiagramme

In den folgenden Netzdiagrammen sehen Sie alle Messwerte zu den unterschiedlichen Helligkeitssprüngen unserer Messungen im Überblick. Im Idealfall würden sich die grünen und die roten Linien eng am Zentrum befinden. Jede Achse repräsentiert einen im Pegel und der Dynamik definierten Helligkeitssprung des Monitors, gemessen über Lichtsensor und Oszilloskop.

Asus Pb279q Monitor Netz Tracefree 0
Asus Pb279q Monitor Netz Tracefree 60 Werks
Reaktionszeiten Overdrive „TraceFree 0“ (links) und „TraceFree 60“ (rechts)
Asus Pb279q Monitor Netz Tracefree 100
Reaktionszeiten Overdrive „TraceFree 100“

Christian Kraft

... ist seit 2010 im Team und verfasst Testberichte für Monitore. Neben seinen Vorlieben für die Fotografie und der koreanischen Küche hatte er schon immer eine Leidenschaft für Computerspiele. Früher als reiner PC-Spieler und heute als Gamerscore-Jäger auf der Xbox.

Interessante Themen

13 Gedanken zu „Test Monitor ASUS PB279Q“

  1. Würden 2560×1440 auch mit einem Macbook Pro Retina Mitte 2012 funktionieren? Asus Support sagt: geht, Apple Support sagt: geht nicht. 4k ist klar, dass es nicht gehen würde. Das Handbuch führt die 2560×1440 Auflösung auf. Mir ist nicht klar, woran es scheitern könnte. Kann dazu jemand etwas sagen?

    Vielen Dank!
    (Ich hoffe, die Kommentarfunktion nicht falsch verwendet zu haben.)

    Antworten
  2. Hallo,
    ich hatte sehnlichst auf diesen Test gewartet, um zu erfahren wie es sich um den Adobe-RGB-Farbraum verhält. Das der Monitor 100% sRGB kann wissen wir ja vom Hersteller schon zu genüge. Für professionelle Bildbearbeitung ist doch annähernd 100% Adobe-RGB notwendig, oder sehe ich das falsch?
    PS:ASUS bewirbt ja auch die professionelle größere Version (ASUS PA328Q) mit 100% Adobe-RGB-Farbraum.
    Danke für eine erliche Antwort 😉

    Antworten
  3. @sasparilla
    Der Effekt ist mir nicht aufgefallen, ansonsten hätten ich ihn auch beschrieben. Überschärft ist mir das Bild im allgemeinen Betrieb daher ebenfalls nicht aufgefallen.

    Antworten
  4. Das stimmt wohl. Allerdings hatte ich bei den anderen IPS 4k Displays in der Preisklasse ähnliche Werte (~650:1) gefunden.

    Daher bin ich erfreut, aber auch etwas vorsichtig.
    Ich hatte PB287Q schon hier, war aber nicht 100% zufrieden.. als Update von meinem guten alten 205BW.

    Da ich viel Spiele, aber auch Foto- und Videobearbeitung mache, bin ich auf einen gewissen Kompromiss angewiesen. 😉

    Antworten
  5. Also wer einen Wert von 0,00 ermittelt und Kontrastwerte von mehr als 14000:1 nennt, hat etwas grundsätzliches bei der Messung missverstanden. Hier reicht die Qualität der Sonde einfach nicht mehr aus. Ich persönlich finde die Werte im PRAD-Test plausibler.

    Antworten
  6. Mmmh, jetzt noch mal den Dell P2715Q testen, damit man einen Vergleich hat, wo der Asus bzw. der Dell steht. Dann steht wohl die nächste Anschaffung an.
    Bis DP1.3 und angemessene 5K Displays in ±27″ auf den Markt kommen, vergehen noch 1-3 Jahre.

    Antworten
  7. Hatte den Monitor auch hier, was mir daran garnicht gefallen hat ist, dass der Monitor im Standardmodus das Bild künstlich nachgeschärft hat und man das auch nicht verändern konnte. Ist euch das auch aufgefallen?

    Antworten

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