Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Monitor mit Quato iColor Display kalibriert.
Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden ein X-rite i1 Display Pro Colorimeter und ein X-rite i1 Pro Spektrofotometer eingesetzt.
Farbraumabdeckung
Die Farbraumuntersuchung zeigt, dass der VX238H den sRGB-Farbraum mit 94 Prozent gut abdeckt.
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: DeltaE Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, DeltaC Abweichung für Grauwerte, und Gradation.
Vergleich der Werkseinstellung mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Nach dem Reset im OSD sind folgende Werte vorgegeben: Modus Standard, Helligkeit 100 und Kontrast 80. Einen Gammaeinsteller gibt es nicht.
In der Werkseinstellung messen wir im Weißpunkt eine Farbtemperatur von 6700K, die allerdings sehr weit von der Schwarzkörperkurve entfernt liegt. Bei den Graustufen wird das nicht besser, die deltaC-Abweichungen und auch der Rangewert sind sehr groß.
Die Gammakurve pendelt um den Zielwert 2,2 herum, das ist nicht normgerecht aber akzeptabel. Bei den Buntfarben fallen die hohen Abweichungen bei den Grundfarben Grün und Blau auf. Die Farbraumabdeckung ist mit 87 Prozent deutlich schlechter als im sRGB-Modus (94 Prozent).
Für normale Arbeiten im Bereich Office, Internet und auch Video ist die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung ausreichend. Hinsichtlich der Eignung für farbverbindliches Arbeiten bewerten wir die Grauwiedergabe allerdings als sehr schlecht.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich der sRGB-Einstellung mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Im sRGB-Modus fällt zunächst vor allem die niedrigere Helligkeit gegenüber dem Standardmodus auf. Das liegt am gesperrten Helligkeitsregler. Mit 185 cd/m² messen wir zwar keine allzu grelle Helligkeit, dennoch gibt es für eine solche Sperre keinen vernünftigen Grund.
Der erste visuelle Bildeindruck ist gar nicht so sehr verschieden vom oben beschriebenen Standardmodus. Die Messsonde deckt aber eine Reihe von Unterschieden auf. Der Weißpunkt ist diesmal viel natürlicher, doch leider halten sich die Graustufen nicht daran.
Die uneinheitliche Farbmischung führt zu sehr großen deltaC-Abweichungen, der Rangewert von 7,1 ist keinesfalls akzeptabel. Die Buntfarben werden allgemein besser getroffen, das mittlere deltaE liegt bei 2,6. Die relativ hohen Abweichungen bei den Mischfarben und der maximale deltaE-Wert von 8,0 zeigen aber im Detail, dass auch hier die Mischung nicht zuverlässig gelingt. Unsere Bewertung für farbverbindliches Arbeiten lautet daher wiederum sehr schlecht.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich des kalibrierten Monitors mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Durch die Kalibrierung und Profilierung wird eine möglichst hohe Neutralität und Linearität der Farbwiedergabe erzielt. Farbechtheit (im Rahmen der Monitorgrenzen) erreicht man erst im Zusammenspiel mit farbmanagementfähiger Software.
Vor der Kalibrierung mit iColor 3.8 und dem Xrite i1 Pro haben wir zunächst den Weißpunkt im Benutzermodus justiert. Hierfür mussten die Grün- und Blau-Regler kräftig abgesenkt werden. Der anschließend gemessene Gammawert war mit 2,35 zu hoch, konnte aber mit Bordmitteln nicht geändert werden.
Die Charts zeigen, dass die Farbwiedergabe durch die Kalibration wesentlich verbessert wird. Die Abweichungen sind sowohl bei den Graustufen wie bei den Buntfarben klein geworden. Auch die Gammakurve folgt jetzt dem Normverlauf. Die Farbraumabdeckung legt um 2 Punkte auf nunmehr 96 Prozent zu. Der Kontrast geht auf 1.125:1 zurück, angesichts des hohen Niveaus ist das aber kein Problem.
Nach der Kalibrierung kann der VX238H mit guter Farbwiedergabe auch bei farbkritischen Anwendungen überzeugen. Die Schwächen bei der Helligkeitsverteilung und der Blickwinkelabhängigkeit schränken die tatsächliche Nutzbarkeit für solche Aufgaben aber stark ein.
Es ist bedauerlich, dass ASUS bei der Voreinstellung, insbesondere im sRGB-Modus so daneben liegt. Was der Monitor tatsächlich zu leisten vermag, ist nach einer Kalibrierung erkennbar. Nur wird sich kaum jemand für einen so günstigen Monitor ein Kolorimeter anschaffen, das zum Teil teuer als der Monitor selbst sein dürfte.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Interpolation
Die meisten aktuellen Monitore leisten sich keine Blöße in der Skalierungsqualität. Die Algorithmen berechnen unser Test-Gitter und die Testschrift ohne Artefakte oder übertriebene Schärfung. So sind die einzelnen Buchstaben homogen und der Text bleibt angenehm leserlich. Der Interpolations-Algorithmus simuliert das große „X“ in der Mitte des Gitters sehr gut und es kommt auch von der Textur dem nativen Bild sehr nahe.