Test Monitor ASUS XG27VQ
6/6

DVD und Video

Für HD-Zuspieler existiert ein HDMI-Anschluss. Der Ton wird an den Kopfhöreranschluss weitergereicht oder muss extern wiedergegeben werden.

Im Menü befindet sich unter GameVisual auch ein Kinomodus, der aber mit 11 100 Kelvin deutlich zu kühl eingestellt ist. Glücklicherweise lässt sich dieser Modus komplett anpassen und verliert seine Einstellungen nicht, wenn ein anderer Modus gewählt wird. So kann man die Grundeinstellungen in einem neutralen Modus wählen und diese anschließend auf den Kinomodus übertragen. Der voreingestellte Rennmodus ist dafür eigentlich schon geeignet, kommt allerdings ein wenig zu warm daher. Hier muss einzig der rote Regler der RGB-Gain-Einstellungen um zwei bis drei Stufen abgesenkt werden, um ein ansprechendes Ergebnis zu erzielen. Zusätzlich sollte die Helligkeit um etwa die Hälfte gesenkt werden, da der Monitor mit 270 cd/m² über eine viel zu hohe Leuchtdichte in den Grundeinstellungen verfügt.

Letztendlich erhält man zwar die richtige Farbtemperatur, aber das Bild wirkt ausgewaschen. Schwarz ist kein wirkliches sattes Schwarz, und Weiß ist ein helles Grau. Das liegt an der Tatsache, dass am Zuspieler, wenn überhaupt möglich, RGB eingestellt werden muss, da das Display YCbCr-Modelle nicht unterstützt und mit falschen poppigen Farben darstellt. Diese stehen jedoch für einen eingeschränkten Tonwertumfang mit dem Wertebereich 16-235, während das RGB-Modell den Wertebereich 0-255 für sich in Anspruch nimmt.

Asus Xg27vq Monitor Ycbcr
Asus Xg27vq Monitor Ycbcr1
YCbCr-Modelle werden mit falschen Farben angezeigt

So entsteht ein Konflikt, da am ASUS ROG STRIX XG27VQ auch keine Möglichkeit besteht, den Signallevel auf Videolevel umzustellen. Das Display ist also nur für den Betrieb am Computer optimiert und liefert auch nur hier ein sattes Bild, bei dem das hohe Kontrastverhältnis zum Tragen kommt.

Skalierung, Bildraten und Deinterlacing

Material in HD- und HD ready wird richtig erkannt und bildschirmfüllend wiedergegeben. So ist das auch mit SD-Material, das folgerichtig mit Rändern links und rechts angezeigt wird. Sollte die externe Eingangsquelle im Format 4:3 oder 5:4 vorliegen, wird der Menüpunkt „Kontrollen“ unter „Bildeinrichtung“ aktiv, wo auf das Format 4:3 umgestellt werden kann, falls das Bild nicht richtig angezeigt werden sollte.

Das Handbuch gibt keine Auskunft darüber, ob Interlaced-Signale angenommen werden. Wir spielten dem Display trotzdem Material in 1080i zu, was sich als unproblematisch herausstellte. Material in 576i zitterte hingegen so stark, dass wir schnell ausschalteten.

Unser Testgerät nimmt jegliche Bildwiederholungsfrequenz von 24-144 Hz entgegen. Einzig 24 Hz werden mit Judder wiedergegeben. Leider ist es aber weder an externen BD-Geräten noch am Computer möglich, 24 Hz zu aktivieren. Nur über den iScan VP50 konnte diese Aktualisierungsrate zugespielt werden und wurde akzeptiert. So werden Videos lediglich mit 50 Hz oder 60 Hz wiedergegeben.

Overscan

Overscan bietet der ASUS ROG STRIX XG27VQ nicht an.

Bewertung

3.8

(GUT)

Fazit

Auch beim ASUS ROG STRIX XG27VQ, der als erstes FreeSync-Display in den Reihen von ASUS‘ Gaming-Schmiede „Republic of Gamers“ aufgenommen wird, zeigt sich das gewohnt wertige und aufwendige Design. Die Verarbeitung befindet sich auf höchstem Niveau, und bis auf eine Pivot-Funktion wird auch in Sachen Ergonomie alles geboten, um selbst längere Sitzungen so angenehm wie möglich zu gestalten.

Trotz der relativ guten Blickwinkelstabilität und des hohen Kontrastverhältnisses ist das Display, wenn überhaupt, erst nach einer Kalibrierung für Hobbyfotografen eine Option. Die Helligkeitsverteilung und die Farbreinheit zeigen ein befriedigendes Ergebnis.

Filme können nur am Computer vom sehr guten Kontrastverhältnis profitieren, da an externen Zuspielern der Signallevel nicht passt und kein Videolevel erreicht wird. So erhält man ein ausgewaschenes Bild, das weder ein sattes Schwarz noch ein reines Weiß anzeigt. Auch werden Filme am Computer und an HD-Zuspielern nicht bei 24 Hz wiedergegeben, obwohl diese Aktualisierungsrate im Test am Videoprozessor akzeptiert wurde.

Wie bei allen ROG-Displays ist natürlich auch der ASUS ROG STRIX XG27VQ für den Spielbetrieb optimiert und bringt hier sehr viele Features mit, die wir bereits von anderen Geräten dieser Reihe kennen. Leider können die Messergebnisse des Reaktionsverhaltens nicht überzeugen und zeigen bei fast allen Messungen nur mittelmäßige Schaltzeiten. Glücklicherweise verfügt das Gerät über eine mögliche Aktualisierungsrate von 144 Hz, die die Defizite bei den Schaltzeiten subjektiv kaschiert. Die gute Performance von FreeSync tut ihr Übriges, um ein flüssiges Gameplay ohne Tearing zu erleben. Alternativ steht abseits von FreeSync das Tool „ELMB“ zur Verfügung, das ebenfalls sehr gut gegen die etwas zu trägen Pixel wirkt und ein CRT-Feeling aufkommen lässt. Sehr geübten Spielern wird aber die mäßige Gesamtlatenz bei schnellen First-Person-Shootern im Wege stehen, die auch mit all diesen Tools nicht reduziert werden kann.

Auch wenn das Display Performance-technisch nicht mit den bereits getesteten Geräten der ROG-Reihe mithalten kann, ist es den Ingenieuren gelungen, es mit verschiedenen Tools so weit zu optimieren, dass die Schwächen subjektiv kaum wahrzunehmen sind und letztendlich ein sehr ordentliches Spielgefühl aufkommt. Zwar ist der durchschnittliche Straßenpreis von rund 500 € recht ambitioniert, dafür erhält man obendrauf das gewohnt wertige Design mit bewährter Technik der ROG-Reihe, was uns bewogen hat, insgesamt eine Kaufempfehlung für den ASUS ROG STRIX XG27VQ auszusprechen. Wobei dieser allerdings eher ein Allrounder, als ein klassisches Gaming-Display ist.

Testlogo ASUS ROG STRIX XG27VQ

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Oliver Jachmann

... spielt seit seiner Kindheit Rennsimulationen am Computer. Seit 2013 verstärkt er unser Team und schreibt hauptsächlich Testberichte von Gaming-Monitoren. Seinen Ausgleich findet er im Sport und bezeichnet sich selbst als Fitness-Freak.

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