Unterstütze Refreshsraten
Vorweg sei gesagt, dass wir in jeder zu testenden Frequenz einen sogenannten Juddertest durchführen, welcher überprüft, ob die Elektronik auch intern mit dieser Frequenz arbeitet. Ist dies nicht der Fall, kommt es unweigerlich zu Rucklern, welche der Juddertest aufdeckt.
Im PC-Bereich wird üblicherweise mit 60 Hertz gearbeitet. Um andere Frequenzen zu testen versuchten wir zuerst vergeblich, das Panel über den DVI-Eingang mit 50 Hertz anzusteuern. Am HDMI-Eingang konnten wir jedoch Erfolge verbuchen: So konnte die native FullHD-Auflösung nicht nur in 60, sondern auch 50 Hertz dargestellt werden. Auch das PAL- und NTSC-Signal von 576p bzw. 480p wurden judderfrei angezeigt. Dies hat zur Folge, dass DVDs oder Aufnahmen auf dem Fernsehen stets ruckelfrei angeschaut werden können.
Die Unterstützung von 75 Hertz wird ebenfalls gewährleistet – allerdings nur bei den Auflösungen 1.280 x 1.024, 1.024 x 768 und 800 x 600. Eine Ansteuerung von 24p-Material wie es beispielsweise auf Blurays vorliegt, wurde mit einem schwarzen Bildschirm quittiert.
Deinterlacing
In unserem Test konnten wir den BenQ EW2420 erfolgreich mit halbbildbasiertem Material anspielen. Sowohl 576i als auch 1080i nahm er problemlos entgegen. Da ein LCD aber immer vollbildbasiert arbeitet muss ein Deinterlacer verbaut sein, der für die Umwandlung von Halb- nach Vollbildern verantwortlich ist. Weiterführende Informationen dazu bietet unsere Reportage: „Aus 2 mach 1“ – Deinterlacing.
In unserem Test hat sich gezeigt, dass der BenQ EW2420 bei der Wiedergabe von 576i-Material schon bei Standbildern auffälliges Flackern zeigt. Dies lässt darauf schließen, dass ausschließlich Field-Scaling verwendet wird. Bei der 1080i-Zuspielung tritt dieses Flackern jedoch nicht auf. Allerdings flimmert nun das Bild während der Wiedergabe leicht. Eine Zuspielung von vollbildbasiertem Material ist daher in jedem Fall zu empfehlen!
Skalierung
Wichtig ist die Darstellung mit einem korrektem Seitenverhältnis. Im Videobereich liegt nur bei HD-Material ein quadratisches Pixelseitenverhältnis vor. Verfügt der Bildschirm im OSD über eine explizite „4:3“ und „16:9“ Einstellung in den Skalierungseinstellungen, stehen die Chancen gut, entsprechendes Material korrekt anzeigen zu können.
Unsere Testbildreihe basiert auf einem anamorphen Video mit Kreisen, die bei korrekter Beachtung des Seitenverhältnisses absolut rund sein müssen (zugespielt wurde per HDMI). Mit entsprechenden Einstellungen am DVD-Player können wir alle möglichen Zuspielungen simulieren.
Bei der ersten Zuspielung wird 576p-Material im 16:9-Format zugespielt. Beim BenQ EW2420 hat man die Wahl, Overscan an- und abzuschalten. Die beiden Vergleichsbilder zeigen, dass nur ein kleiner Teil des Bildes bei aktiviertem Overscan abgeschnitten wird.
Anschließend erfolgt eine zweite Zuspielung im Ausgangsformat 4:3 Letterboxed. Bei der Skalierung auf „Voll“ ist die Darstellung sehr in die Breite gezogen. Die seitengerechte Skalierung kann hier auch keine vollends befriedigende Abhilfe schaffen, da die Kreise immer noch etwas breiter als hoch sind. Dies dürfte dem nicht-quadratischen Pixelseitenverhältnis des Signals zu schulden sein, welches der BenQ EW2420 nicht korrekt verarbeiten kann.
Farbmodelle und HDMI-Blacklevel
Ebenfalls sehr wichtig für die korrekte Darstellung des Materials ist die Abstimmung des Videolevels. Abstimmungsprobleme können hier zu starkem Clipping in helleren und dunkleren Farben führen oder das Bild durch reduzierten Tonwertumfang ohne volles Schwarz und Weiß flau erscheinen lassen.
Der BenQ EW2420 ist am HDMI-Eingang sehr flexibel. Er akzeptiert neben dem typischen RGB-Modell (4:4:4) auch YCbCr (4:4:4 und 4:2:2). Digitale Medien wie DVDs, Blu-rays, HD-DVDs und DVB-Signale arbeiten dagegen mit 4:2:0.
Bei einer Zuspielung von RGB (beispielsweise von einer Konsole oder einem Rechner) erwartet der EW2420 PC-Level (Wertebereich pro Kanal von 0-255), bei YCbCr werden dagegen Videolevels erwartet (Wertebereich pro Kanal 16-235). Für den Betrieb des HDMI-Eingangs stellt dies eine praktische Lösung dar, da beide Farbmodelle in vollem Tonwertumfang wiedergegeben werden können.