Interpolation
Bei der Interpolation schneidet der BenQ X2200W hervorragend ab. Kleinere Auflösungen als die native von 1.680 x 1.050 meistert der 22-Zöller problemlos und bietet über das OSD je nach Eingang verschiedene Möglichkeiten der Darstellung an: Wird der DVI- oder D-Sub-Eingang verwendet, so kann das Bild wahlweise auf die gesamte Größe des Bildschirms gezogen werden oder im originalen Seitenverhältnis dargestellt werden.
Bei der Verwendung des HDMI-Eingangs gibt es zusätzlich zu den eben genannten noch die Möglichkeit, das Bild im Seitenverhältnis 16:9 oder 4:3 wiederzugeben. Eine weitere Möglichkeit ist die Overscan-Funktion, die das Eingangsbild ein wenig vergrößert, so dass ein mögliches Bildrauschen an den Kanten nicht mehr sichtbar ist.
Kleinere Abstriche müssen bei der Darstellung in 1.440 x 900 gemacht werden. Hier sind noch am ehesten bei Schriftzeichen unterschiedlich dicke Linien auszumachen. Die kleineren Auflösungen 1.280 x 800, 1.280 x 1.024 und 1.024 x 768 werden nahezu perfekt dargestellt.
Die interpolierte Bildqualität des BenQ X2200W ist mit kleinen Abstrichen bei der Auflösung 1.440 x 900 sehr gut. Besonders in Spielen fällt, wie auf den Bildern zu erkennen ist, eine niedrige Auflösung nicht negativ auf. Detailgrad und Schärfe bleiben weitestgehend erhalten. Einziger Kritikpunkt ist, dass der Monitor nicht in der Lage ist, kleinere Auflösungen nicht nur seitengerecht, sondern auch 1:1 darzustellen.
Anwendungen
Auf einem Widescreen-Monitor mit 22 Zoll Bilddiagonale und einer Auflösung von 1.680 x 1.050 Bildpunkten ist genug Platz für so ziemlich alles was man an Anwendungen gleichzeitig nutzen kann. Die Erfahrung zeigt uns allerdings: Der Platz wird schneller knapp als man denkt und zu große Monitore gibt es eigentlich nicht.
Ohne Probleme lassen sich ein Textdokument und eine Internetseite bei guter Lesbarkeit gleichzeitig anzeigen. Vista-Nutzer werden hier allerdings erste Abstriche beim zur Verfügung stehenden Platz machen müssen, denn die beliebte Sidebar oder auch ein Instant-Messenger beschränken das gleichzeitige Abbilden von solchen Anwendungen: Der Monitor könnte dann ruhig noch etwas breiter sein bzw. mehr Pixel in der Horizontale bieten wie ein 24-Zöller.
Schnelles scrollen über Internetseiten oder Dokumente stellt für den X2200W überhaupt kein Problem dar. Wem die ohnehin schon schnelle Reaktionszeit nicht ausreicht, der kann zusätzlich PerfectMotion einschalten; die Texte sind dann beim Scrollen noch besser lesbar.
Video / DVD
Mit seinem HDMI-Eingang eignet sich der BenQ X2200W für Blu-ray-, HD-DVD-, oder normale DVD-Player. Selbstverständlich können mittels VGA- und DVI-Eingang auch vom PC Filme oder Videos abgespielt werden.
Eine Picture-in-Picture-Funktion (kurz: PiP) bietet der X2200 nicht. Dennoch ist er mit kleineren Abstrichen als zentrales Multimedia-Display geeignet und in kleineren Räumen ist die Größe auch für Filme ausreichend. Die schwarzen Balken, die sich bei DVDs am oberen und unteren Bildrand befinden, bleiben dank des Widescreen-Formats des Monitors recht schmal und nehmen nicht zu viel Platz weg. Zur Erinnerung: DVDs sind meist im 16:9 oder 2,35:1 Cinemascope-Format aufgezeichnet.
Schnell bewegte Bildinhalte meistert der 22-Zöller natürlich spielend und bietet so immer ein gestochen scharfes Bild. Wem das nicht genügt, der kann natürlich auch auf die PerfectMotion-Funktion zurückgreifen; jedoch leidet die Bildqualität gerade bei Filmen erheblich.
Was Farbsättigung und Kontraste angeht ist das Bild in Ordnung und nicht so knallig wie man es von anderen Bildschirmen mit erweitertem Farbraum gewohnt ist. Über den Kontrast kann man die Farben noch etwas kräftiger einstellen, falls gewünscht. Dabei sollte der Wert jedoch nicht höher als auf 60 korrigiert werden, weil sonst erste Farbstufen wegfallen und Banding sichtbar wird.
Filme in HD-Auflösung wirken besonders brillant aber auch hier fehlen ein wenig die satten und knalligen Farben vergleichbarer Monitore oder von Displays mit VA-Panel, wobei dies sicherlich Geschmackssache ist. Schwarze Bildinhalte werden für ein TN-Panel sehr dunkel dargestellt, solange man den Bildschirm von vorne betrachtet.
Blickt man von der Seite auf den Monitor, so erhalten dunkle Bildinhalte einen roten Schimmer. Damit der obere Bildrand nicht zu dunkel erscheint, sollte man idealerweise ein wenig von oben auf den Monitor sehen.