Reaktionsverhalten
Dell nennt für das S-IPS Panel eine Reaktionszeit von 14 ms für einen schwarz/weiß Wechsel und 11 ms für einen grey-to-grey Wechsel. Da der Monitor nicht über eine Overdrivetechnologie verfügt, sind die angegebenen Reaktionszeiten für ein S-IPS Panel beachtlich. Wir haben mit mehreren Spielen im Praxistest das Reaktionsverhalten und damit die Spieletauglichkeit des Monitors überprüft.
Die Reaktionsleistung des Dell 3007WFP ist beeindruckend. Der Monitor kann auch ohne Overdrive mit reaktionsschnellen Displays problemlos mithalten. Das Gerät zeigt z.B. bei schnellen Ego-Shooter-Spielen keine wahrnehmbaren Schlieren.
Eine gewisse Bewegungsunschärfe zeigt auch der 3007WFP. Diese Unschärfe haben aber alle TFTs, da diese zu den Hold-Type Displays zählen. Mit der gezeigten Reaktionsleistung stufen wir den Widescreen Monitor in die Allrounderklasse ein. Innerhalb dieser Klasse positioniert sich der 3007WFP im vorderen Feld.
Ob der Dell 3007WFP auch für Hardcorespieler geeignet ist, lässt sich nur schwer beurteilen, da das Reaktionsverhalten sehr individuell wahrgenommen wird. Aus unserer Erfahrung wissen wir, dass die Gruppe der Hardcorespieler in der Regel in diesem Punkt sehr empfindlich reagiert. Deshalb raten wir dieser speziellen Gruppe eher zu einem der aktuellen Displays mit schnellem TN-Panel. Zum Teil werden diese sogar noch mit der Overdrivetechnik beschleunigt. Wir hatte erst kürzlich mit dem ViewSonic VX922 ein solches Gerät im Test.
Der Dell 3007WFP verfügt über eine native Auflösung von 2.560 x 1.600 und damit ein Seitenformat von 16:10. Damit stellt der Monitor hohe Anforderungen an die Hardware, besonders an die Grafikkarte. Um in der nativen Auflösung vernünftig spielen zu können, ist eine Grafikkarte nötig die 1. einen Dual-Link DVI-Ausgang bietet und 2. über eine sehr hohe Leistung verfügt. Damit kommen momentan nur die Topmodelle von ATI und nVidia in Frage, wie z.B. ATI X1800XT / X1900XT oder nVidia 7800GTX / 7800GTX 512MB.
Wer aktuelle Spiele in der höchsten Auflösung und mit höchsten Detailstufen spielen will, kommt um ein SLI (nVidia) oder Crossfire (ATI) Grafiksystem nicht herum. Bei SLI oder Crossfire werden mindestens zwei Grafikkarten zusammengeschaltet.
Doom 3 zeigt im Test ein seltsames Verhalten und zwar läuft das Spiel nur im Fenster-Mode, obwohl Vollbild eingestellt ist. Wir konnten leider abschließend nicht klären, wo der Fehler liegt, gehen aber davon aus, dass der Fehler im Spiel Doom 3 zu suchen ist.
Auflösungen die nicht der nativen Auflösung eines Displays entsprechen, müssen vom Monitor interpoliert werden. Bei den meisten Geräten kann das Interpolationsverhalten nicht, z.B. im OSD, gewählt werden. Das gilt auch für den Dell 3007WFP. Auflösungen, die nicht der nativen Auflösung entsprechen, werden vom Monitor auf Vollbild interpoliert. Das hat zur Folge, dass Bildinhalte gestreckt dargestellt werden und z.B. Kreise deshalb oval abgebildet werden. Eine spezielle Auswahl zum Interpolationsverhalten ist lediglich über das Treibermenü der Grafikkarte einstellbar.
Beispiele von Auflösung und Seitenverhältnis:
- 2.560 x 1.600 -> 16:10 Seitenverhältnis
- 1.600 x 1.200 -> 4:3 Seitenverhältnis
- 1.280 x 1.024 -> 5:4 Seitenverhältnis
Die interpolierte Bildqualität des Dell 3007WFP werten wir mit sehr gut, wobei dem Monitor seine kleine Pixelgröße von 0.250 mm zugute kommt. Bei der Interpolation ist nur ein sehr geringer Schärfe- und Detailverlust sichtbar.
Durch seine hohe Auflösung und dem 16:10 Seitenformat ist der Dell 3007WFP prädestiniert für Multimedia-Anwendungen wie z.B. der DVD-Wiedergabe. Aufgrund des Seitenformats fallen oben und unten die schwarzen Balken deutlich schmaler aus, als z.B. auf einem Monitor mit 4:3 Seitenformat. Mit fast 76 cm Bilddiagonale, zeigt der Monitor ein beeindruckend großes Bild. Der Monitor stellt dank des S-IPS Panels feinste Grau- und Farbabstufungen sauber dar. Dunkle Filmpassagen, Nebel, Wolken oder Gegenlichteffekte stellen für den 3007WFP nicht das geringste Problem dar.
Aufgrund der hohen Auflösung deckt der Dell 3007WPF gnadenlos jeden qualitativen Mangel von Video oder DVD Material, z.B. durch schlechte Kompression, sofort auf. Der Monitor verlangt nach qualitativ gutem Filmmaterial, am besten in HD-Qualität. Bei entsprechendem Filmmaterial spielt der Dell 3007WFP seine Stärke voll aus und belohnt dies bei der Wiedergabe mit einer hervorragenden Bildqualität.
Ob schnelle Actionszenen, Schnitte oder Kameraschwenks – der Dell 3007WFP zeigt sich jeder Filmsituation ohne sichtbare Schlierenbildung gewachsen. Insgesamt können wir dem Monitor eine ausgezeichnete Eignung bei der Filmwiedergabe bescheinigen.
Der DVI-D Eingang des 3007WFP unterstützt auch HDCP. Leider bietet der Monitor nur einen DVI-Anschluss und sonst keinen weiteren Signaleingang, wie z.B. D-Sub analog oder S-Video.
Bewertung
Bildstabilität: | (digital) |
Blickwinkelabhängigkeit: | |
Kontrasthöhe: | |
Farbraum: | |
Subjektiver Bildeindruck: | |
Graustufenauflösung: | |
Helligkeitsverteilung: | |
Interpoliertes Bild: | |
Gehäuseverarbeitung / Mechanik: | |
Bedienung/OSD: | |
Geeignet für Gelegenheitsspieler: | |
Geeignet für Hardcorespieler: | |
Geeignet für DVD/Video: | |
Preis [incl. MWSt. in Euro]: | Kein Angebot verfügbar |
Gesamtwertung: |
4.4 (GUT) |
Technische Spezifikation: Dell 3007WFP
Fazit
Grundsätzlich sollte sich jeder die Frage stellen für welche Anwendungen der Monitor dienen soll. Ein 30 Zoll Gerät ist für den Office und Internet Einsatz überdimensioniert. Erst im Multimediabetrieb kann der Dell 3007WFP seine Stärke zeigen, benötigt dafür aber auch entsprechenden Hardwareunterstützung.
Der 30 Zoller bietet Licht und Schatten. Neben einer ausgezeichneten subjektiven Bildqualität und einem schnellen Bildaufbau, ist der Dell insbesondere für Spiele und die DVD Wiedergabe prädestiniert. Dies unterstreicht auch der HDCP konforme DVI-D Eingang. Auch optisch und bei der Verarbeitungsqualität kann sich der große Monitor sehen lassen und weiß zu überzeugen. Der 4-fach USB Hub und der Kartenleser sind sinnvolle Ausstattungsmerkmale und runden das positive Bild ab.
Wo viel Licht ist, da ist auch Schatten und so gibt es auch bei diesem Monitor einige Punkte, die uns nicht gefallen. Die schlecht zu bedienenden Sensortasten hätten wir noch verziehen, aber auf ein OSD komplett zu verzichten und gleichzeitig keine Screenmanager Software bereitzustellen ist bedienungsunfreundlich. Für ein Gerät dieser Klasse ist ein DVI-D Anschluss eindeutig zu wenig, ein zweiter DVI Eingang und ein zusätzlicher S-Video Eingang hätten dem Gerät gut getan. Es ist besonders deshalb nur schwer nachzuvollziehen warum Dell auf diese Ausstattungsmerkmale verzichtet, denn mit dem Dell 2405FPW haben sie bereits gezeigt, wie es geht.
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