Der tatsächliche Kontrast ist generell von den Einstellungen eines TFT-Monitors abhängig. Die Herstellerangaben sind nur das absolute Maximum unter optimaler Konfiguration und Testbedingungen, die in der Praxis meist nicht anzutreffen sind.
Bei der Ausleuchtung zeigt unser Testgerät in den Ecken eine ganz leichte Aufhellung, die aber in der Praxis erst sichtbar wird, wenn der Raum abgedunkelt und ein komplett schwarzes Bild angezeigt wird. Unter normalen Umgebungslichtbedingungen sind die Aufhellungen in den Eckbereichen nicht wahrnehmbar.
Die Helligkeitsverteilung des Dell 3008WFP haben wir zusätzlich an 25 Messpunkten ermittelt, wobei auch für das Auge nicht ohne weiteres sichtbare Unterschiede sichtbar werden. Der Richtwert für die Helligkeit liegt im Zentrum und es werden die Abweichungen zum Richtwert ermittelt:
Die Messung ergibt auf der linken Seite eine etwas niedrigere Helligkeit als auf der rechten Seite. Die größte Abweichung zum Richtwert von 140 cd/m² liegt in der unteren linken Ecke mit 118 cd/m², was einer Abweichung von 15,8 Prozent entspricht. Aufgrund der Serienstreuung kann die Ausleuchtung im Übrigen von Gerät zu Gerät etwas unterschiedlich ausfallen.
Der Blickwinkel des 30 Zöllers liegt laut Dell bei einem Kontrastverhältnis von 10:1 horizontal und vertikal bei 178 Grad, was einem Bereich von 89 Grad nach links und rechts sowie 89 Grad nach oben und unten entspricht. In der Praxis werden die Farben bis zu Blickwinkeln im Bereich von 170 Grad stabil gehalten. Darüber dunkeln die Farben sichtbar ab.
Ausmessung und Kalibration
Der Vergleich des Isocoated-Druckfarbraums mit dem darstellbaren Farbraum des Dell 3008WFP zeigt ganz deutlich, dass der TFT-Monitor tatsächlich über einen erweiterten Farbraum verfügt. Der Isocoated-Gamut (Gamut = Farbraum) wird vollständig vom Monitorfarbraum abgedeckt.
Farbraum-Vergleich
Im Folgenden haben wir ermittelt, wie gut der Dell 3008WFP verschiedene professionelle Farbräume abdeckt. Wichtig für Otto-Normalverbraucher ist die sRGB-Abdeckung, während AdobeRGB und ECI 2.0 für Grafiker von Interesse sind, die in entsprechenden Umgebungen arbeiten.
Erläuterung der 3D Ansichten: Das schwarze Netz stellt den jeweiligen Standard-Farbraum dar, das weiße den Monitorfarbraum. Die tatsächliche Schnittmenge beider Farbräume macht der bunte Würfel kenntlich. Der Monitorfarbraum kann den tatsächlichen Farbraum dann nicht mehr darstellen, wenn das schwarze Netz aus dem Würfel herausragt. Wenn der Monitorfarbraum größer ist als der jeweilige Standardfarbraum, so ragt das weiße Netz aus dem Würfel heraus.
sRGB: 100 % Abdeckung
AdobeRGB: 95 % Abdeckung
ECI 2.0: 83 % Abdeckung
Der sRGB Farbraum wird vom Dell 3008WFP zu 100 Prozent und damit perfekt abgedeckt. Beim AdobeRGB Farbraum wird mit 95,4 Prozent eine als sehr gut zu wertende Abdeckung erreicht. Dells Anspruch von 100 Prozent wird allerdings nicht ganz erreicht; hier fehlen 4,6 Prozentpunkte.
Beim sehr großen ECI 2.0-Farbraum fällt der Bildschirm deutlich ab und erreicht nur eine 83-prozentige Abdeckung, was im Vergleich zu anderen Bildschirmen jedoch immer noch gut ist. Insgesamt ist das Ergebnis sehr gut, besonders wenn man einen Vergleich zu Displays mit 10-Bit-LUT zieht.
Erläuterung der Abweichung deltaE
Die Abweichung der Farbwerte wird in deltaE 94 (dE) angegeben. Gemessen werden mehrere Grauabstufungen, die primären (RGB) und die sekundären (CMY) Grundfarben. Ein deltaE Wert von 1 entspricht dem kleinsten Farbunterschied, den das menschliche Auge wahrnehmen kann. Bei den Farben erkennen die meisten Menschen ab einem Wert von 3 einen Unterschied. Unsere Augen sind allerdings für Grüntöne besonders empfindlich, so dass bei diesen bereits kleinere Unterschiede wahrgenommen werden. Die durchschnittliche Abweichung sollte unter 3 dE liegen, das Maximum unter 10 dE, besser unter 6 dE. Bis 10 dE haben zwei Farben aber noch genügend Ähnlichkeit zueinander.
Vergleich der Werkseinstellung mit dem sRGB-Standard
Werkseinstellung | sRGB-Standard | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | 6500 | 5625 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 254 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,00 | 0,30 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 846 |
Gamma / Durchschnitt | sRGB (~2,2) | 1,95 |
In der Werkseinstellung („Desktop“) liegt der 3008WFP bei den Graustufen noch auf einem guten Level, während bei den Primär- und Sekundärfarben die Abweichungen im Vergleich zum sRGB-Standard deutlich ausgeprägt sind. Nur Blau und Gelb machen hier eine Ausnahme. Insbesondere die Farbtemperatur ist für Internet und Office-Arbeiten zu warm.
Vergleich des sRGB-Modus mit dem sRGB-Standard
sRGB Monitorprofil | sRGB-Standard | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | 6500 | 6150 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 147 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,00 | 0,20 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 734 |
Gamma / Durchschnitt | sRGB (~2,2) | 1,95 |
Beim sRGB-Monitorprofil fällt die Graustufendarstellung etwas schlechter aus als in der Werkseinstellung. Dafür werden Weißpunkt und Cyan besser getroffen. Mit einer Durchschnittsabweichung von 5,3 deltaE und einer Maximalabweichung von 10 deltaE ist das Ergebnis für die meisten Anwender ohne Kalibrationswerkzeug in Ordnung, sieht man von dem zu niedrigen Gammawert ab.