Test Monitor Dell U2413
4/7

Blickwinkel

Die Werksangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Die Angaben beruhen auf einem Restkontrast von 10:1. Das sind die für moderne IPS- und VA-Panels typischen Werte. Allerdings werden weitere, farbmetrische Veränderungen nicht oder nur unzureichend in die Angabe einbezogen.

Dell U2413 Monitor Blickwinkel
Blickwinkel des DELL U2413

Das AH-IPS Panel kann erwartungsgemäß mit einer hohen Blickwinkelstabilität punkten. Farbton- und Gradationsveränderungen sind gegenüber anderen Paneltechnologien (Ausnahme: PLS) deutlich reduziert. Farbkritische Arbeiten können so auch bei vollflächiger Anzeige des zu bearbeitenden Materials durchgeführt werden. Mit zunehmendem Winkel leidet vor allem der Kontrast, das Bild wird insgesamt flauer. Dunkle Tonwerte erscheinen stark aufgehellt.

Der Effekt wird, abhängig vom Sichtabstand, bereits bei frontaler Betrachtung sichtbar. Diese technologiebedingte Schwäche kann derzeit nur durch das Aufbringen spezieller Polarisationsfolien abgemildert werden. Leider stellt LG eine bekannte Variante (A-TW) schon seit geraumer Zeit nicht mehr her.

Dell U2413 Monitor Blickwinkel2
Sichtbare Aufhellungen bei seitlicher Betrachtung

Farbmetrische Tests

Farbraumvergleich in Lab (D50)

Die folgenden Darstellungen basieren auf farbmetrischen Daten nach einer Kalibration mit D65 als Weißpunkt. Das Bezugsweiß für die Aufbereitung in Lab ist D50 (adaptiert mit Bradford).

Weißes Volumen: Bildschirmfarbraum
Schwarzes Volumen: Referenzfarbraum
Buntes Volumen: Schnittmenge
Vergleichsziele: sRGB, AdobeRGB, ECI-RGB 2.0, ISO Coated v2 (ECI)

Farbraum Abdeckung
ISO coated V2 99,8 %
sRGB 100,0 %
AdobeRGB 99,7 %
ECI-RGB 2.0 90,8 %

sRGB und AdobeRGB werden vollständig bzw. fast vollständig abgedeckt. Das gilt auch für den Vergleich mit ISO Coated v2 (ECI). Die Übereinstimmung mit ECI-RGB v2 fällt geringer aus. Dem DELL U2413 eröffnet sich damit ein breites Einsatzspektrum, das die Simulation von Druckergebnissen einschließt.

Einen höheren Farbumfang erreichen bislang nur Bildschirme mit RGB-LED-Hintergrundbeleuchtung, die den Status einer Nischenlösung aber bis heute nicht ablegen konnten. Demgegenüber werden GB-r-LED- oder die ebenfalls auf den Markt drängenden Quantum-Dot-Lösungen in Zukunft stark an Bedeutung gewinnen und zumindest WCG-CCFL-Röhren ablösen.

Dell U2413 Monitor Iso1
Dell U2413 Monitor Iso2
Abdeckung ISO Coated v2
Dell U2413 Monitor SRGB1
Dell U2413 Monitor SRGB2
Abdeckung sRGB
Dell U2413 Monitor Argb1
Dell U2413 Monitor Argb2
Abdeckung aRGB
Dell U2413 Monitor Ecirgb1
Dell U2413 Monitor Ecirgb2
Abdeckung ECI-RGB v2

Messungen vor Kalibration und Profilierung

Dynamische Regelungen werden, sofern möglich, vor den nachfolgenden Tests deaktiviert.

Bildmodus Standard im Vergleich mit sRGB
White Point / CCT Kelvin 6591K
White Point XYZ (normalized) 94.37 100.0 109.05
DeltaE to D50/ D65 19.8 / 1.19
Assumed Target Whitepoint* 6600K
DeltaE to Assumed Target Whitepoint 1.32
Brightness / cd/m² ** 267.0
Black Point / cd/m² ** 0.30
Contrast / x:1 890:1
Gradation (Average) 2.18

* Daylight / ** Measured with X-Rite DTP94

Dell U2413 Monitor Modus Standard
Detaillierte Informationen stellen wir Ihnen als PDF-Dokument zur Verfügung.

Der werksseitig vorausgewählte Bildmodus Standard überzeugt nicht. Gegenüber dem DELL U2713 ist die Gradationscharakteristik zwar deutlich besser, dafür schwächelt der Bildschirm bei der Wiedergabe von Neutraltönen, die teilweise Farbstiche aufweisen.

Die Abweichungen in den Farbwerten ergeben sich vor allem aus dem Farbumfang des Bildschirms (und spielen bei der Bewertung keine Rolle). Er reicht standardmäßig deutlich über die hier verwendete sRGB-Referenz hinaus.

Nachfolgend haben wir die Gradation für die alternative Einstellung MAC aufbereitet:

Dell U2413 Monitor Gamma Mac
 

Bildmodus Custom Color im Vergleich mit sRGB
White Point / CCT Kelvin 6881K
White Point XYZ (normalized) 87.84 100.0 98.98
DeltaE to D50/ D65 19.75 / 14.4
Assumed Target Whitepoint* 6700K
DeltaE to Assumed Target Whitepoint 19.09
Brightness / cd/m² ** 292.7
Black Point / cd/m² ** 0.33
Contrast / x:1 887:1
Gradation (Average) 2.21

* Daylight / ** Measured with X-Rite DTP94

Dell U2413 Monitor Modus CustomColor
Detaillierte Informationen stellen wir Ihnen als PDF-Dokument zur Verfügung.

Der Bildmodus Custom Color kann als Ausgangspunkt für eine Softwarekalibration genutzt werden. Drei RGB-Gain-Regler stehen zur Anpassung des Weißpunktes zur Verfügung. Für die Messung wurden sie in ihrer Ausgangsstellung belassen. Das führt zum wenig ideal erscheinenden Weißpunkt.

Die Graubalance erreicht nun immerhin befriedigendes Niveau. In Verbindung mit der unveränderten Gradation sind während der Softwarekalibration mit sRGB- oder Gamma 2.2-Tonwertekurve keine allzu starken Eingriffe in die Grafikkarten-LUT notwendig.

Bildmodus sRGB im Vergleich mit sRGB
White Point / CCT Kelvin 6533K
White Point XYZ (normalized) 94.68 100.0 109.01
DeltaE to D50/ D65 19.68 / 0.65
Assumed Target Whitepoint* 6600K
DeltaE to Assumed Target Whitepoint 0.94
Brightness / cd/m² ** 265.9
Black Point / cd/m² ** 0.33
Contrast / x:1 806:1
Gradation (Average) 2.16

* Daylight / ** Measured with X-Rite DTP94

Dell U2413 Monitor Modus SRGB
Detaillierte Informationen stellen wir Ihnen als PDF-Dokument zur Verfügung.

Der sRGB-Modus gefällt trotz kleinerer Schwächen in der Graubalance, die eine gute Bewertung knapp verhindern. Die Farbraumtransformation gelingt präzise, entsprechende Inhalte werden sehr akkurat reproduziert. Ein typisches Anwendungsgebiet dieses Bildmodus ist die Wiedergabe von Spielen oder Filmen.

Bildmodus AdobeRGB im Vergleich mit AdobeRGB
White Point / CCT Kelvin 6570K
White Point XYZ (normalized) 94.87 100.0 109.64
DeltaE to D50/ D65 20.03 / 0.54
Assumed Target Whitepoint* 6600K
DeltaE to Assumed Target Whitepoint 0.45
Brightness / cd/m² ** 268.2
Black Point / cd/m² ** 0.33
Contrast / x:1 813:1
Gradation (Average) 2.16

* Daylight / ** Measured with X-Rite DTP94

Dell U2413 Monitor Modus ARGB
Detaillierte Informationen stellen wir Ihnen als PDF-Dokument zur Verfügung.

Der AdobeRGB-Modus wurde ebenfalls sehr sorgfältig umgesetzt. Wer erste Erfahrungen mit Farbmanagement auf Basis von ICC-Profilen sammeln will und noch über keine Sonde verfügt, kann auf diesen Bildmodus zurückgreifen und das AdobeRGB-Arbeitsfarbraumprofil auf Betriebssystemebene hinterlegen.

Denis Freund

... ist seit 2008 dabei und hat Medieninformatik sowie Druck-/ Medientechnik studiert. Es ist für die Bereiche Farbmesstechnik, -metrik und -management zuständig und entwickelte die PRAD-Test-Software. Nach wie vor verfasst er Testberichte über Grafik-Monitore.

Interessante Themen

29 Gedanken zu „Test Monitor Dell U2413“

  1. @schlorpy: Sicherheitshalber den Bildschirm vor der Hardwarekalibration in die Werkseinstellung zurücksetzen.

    @62345sdf: Du siehst richtig. Das Ergebnis kannst du dir aber im Bericht zum U2713 ansehen.

    Antworten
  2. Steht doch da. 60 Hz werden ruckelfrei wiedergegeben, andere Bildwiederholfrequenzen wie 24Hz oder 50Hz werden dargestellt, aber mit Bildrucklern.

    Antworten
  3. „Die Schärfereglung verbleibt in Neutralstellung. Auffällig ist die problematische Darstellung bei 1920 x 1080 Pixeln“
    Von den gezeigten Beispielen ist keins 1920×1080, oder stimmen nur die Bildunterschriften nicht?

    Antworten
  4. Habe ein i1 Display Pro an meinen u2413 angeschlossen und per Hardware auf CAL1 kalibriert. Irgendwo las ich das nach neukalibrierung die Daten nicht vollständig überschrieben werden. Ist das noch der Fall?

    Antworten
  5. In der Standardeinstellung findet, genau wie im Custom-Bildmodus (so soll es auch sein), keine Farbraumtransformation statt. Der native Farbumfang des Bildschirms geht noch über AdobeRGB hinaus (siehe Seite 9 oben). Die Bewertung von Abweichungen in bunten Farben macht nur in Emulationsmodi oder eben nach der Kalibration mit entsprechenden Transformationen Sinn.

    Antworten
  6. Danke.

    Ist damit also gemeint, dass der Monitor in der Standard-Einstellung AdobeRGB verwendet und daher der Vergleich mit sRGB nicht sinnvoll ist.

    Verstehe ich das so richtig?

    Antworten
  7. @rocko: Durch den hohen Farbumfang kommt es bei der Messung mit sRGB als Referenz natürlich zu hohen Abweichungen, sofern die RGB-Patches unverändert angezeigt werden – was bei der Messung der Werkseinstellung der Fall ist. Zur Veranschaulichung hilft hier ein Blick auf den Farbraumvergleich in Lab (Seite 8 unten).

    Die Darstellung ist in der Werkseinstellung mit sRGB-Inhalten und ohne Farbmanagement entsprechend bunt, was aber völlig normal ist. Für dieses Einsatzszenario sieht DELL ja den sRGB-Modus vor. Unschön ist aber die mäßige Graubalance, d.h. Neutraltöne werden nicht völlig ohne Farbstiche wiedergegeben. In den Bildmodi Custom-Color, sRGB sowie AdobeRGB ist das etwas besser.

    Auf Seite 11 werden dagegen Messungen gezeigt, bei denen nach der Kalibration auf Basis von Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil transformiert wurde.

    Antworten
  8. Worauf bezogen? Bunte Farben, auf den sRGB Farbraum, auf den AdobeRGB Farbraum. Das kann nicht so einfach mit gut oder schlecht beantwortet werden.

    Antworten
  9. Was bedeutet dieser Satz eigentlich:

    „Die Abweichungen in den Farbwerten ergeben sich vor allem aus dem Farbumfang des Bildschirms (und spielen bei der Bewertung keine Rolle). Er reicht standardmäßig deutlich über die hier verwendete sRGB-Referenz hinaus.“

    Ist das Bild in der Standardeinstellung nun gut oder schlecht?

    Antworten
  10. Die Tests zu Farbräumen, Farbechtheit, Kalibration, etc. sind bei diesem Report besonders umfangreich, was sehr gut ist. Allerdings fehlt es diesem Report an dieser Stelle für mich an vielen Stellen an Erläuterungen bzw. Interpretationen des Ergebnisses. Ich werde quasi kommentarlos bombardiert mit verschiedenen Meßergebnissen, deltaE/C und Gamma-Charts, aber muss versuchen selber daraus schlau zu werden ob das jetzt gut oder schlecht ist. Bei anderen Tests von Prad fand ich das besser umgesetzt, weil dort dann eben auch mir jeweils ein Fazit präsentiert wurde mit einer Begründung, die ich dann auch als Laie verstehen und nachvollziehen kann.

    Beispiel: Was bedeutet „Farbtransformiert in sRGB/AdobeRGB“ konkret? Ist das Ergebnis der Hardware-Kalibration wirklich bedeutend besser, als das der reinen Software-Profilierung? Was bedeutet „Die Farbraumauswahl Nativ führt zu einem deutlich von Blackbody- bzw. Daylightkurve entfernt liegenden Weißpunkt. Sie ist daher keine empfehlenswerte Alternative, wenngleich Graubalance (für alle Unbuntfarben) und Linearitätseigenschaften keinen Anlass zur Kritik geben. Letzteres gilt auch für die benutzerdefinierte Einstellung, mit der der gewünschte Weißpunkt erreicht werden kann. Ein leicht erhöhter Schwarzpegel schafft Helligkeitsmargen zur Optimierung der Neutraltöne in den absoluten Tiefen.“ für mich jetzt konkret, wie ist das für mich jetzt zu interpretieren, was bedeutet das für mich konkret? Etc.
    Es wäre super, wenn ihr das noch ein wenig mehr ausschmücken könntet mit Erklärungen und Erläuterungen, Links, etc., wie ihr das bei manch anderem Test hier ganz toll gemacht habt.

    Antworten
  11. „Die Software lag zum Testzeitpunkt in Version 1.0 vor. Sie wird von X-Rite lizensiert und unterstützt ausschließlich das i1 Display Pro aus gleichem Haus.“

    Ich habe verschiedene Colorimeter zur Verfügung, allerdings kein „i1 Display Pro“. Gibt es eine Möglichkeit eine Hardware-Kalibrierung des U2413 mittels einer anderen Software durchzuführen, welche andere Colorimeter unterstützt, z.B. die Freie Software dispcalGUI/Argyll, oder die Eizo- und Quato-Softwares? Oder kann man die Hardware LUT eines Monitors immer nur genau mit dieser einen, vom Hersteller mitgelieferten Software beeinflussen?

    Antworten
  12. Guter Test, aber etwas Käuferzielgruppenspezifisch. Beispiel: Der Gamer Modus reduziert den Input Lag extrem. Er umgeht also wohl grötenteils LUT usw. Doch kein Wort dazu wie sich das auf die hochgelobte Farbwiedergabe auswirkt. Gamer wollen auch Quallität 😉

    Antworten
  13. Also Schrift ist in der nativen Einstellung nach einer Minute genau so scharf wie nach 2 Stunden und zur Interpolation findet man in jedem Test eine Aussage, Schrift wird sogar anhand von Bildern dargestellt. Die Weißdarstellung hat was mit dem Weißpunkt zu tun und wie warm dieser gewählt wird und wenn das Weiß zu grell erscheint, sollte mal die Helligkeit reduziert werden. Das sind sicherlich Punkte wo mit einer falschen Einstellung am Monitor die Bildqualität minimiert wird, aber hier konkrete Aussagen zu treffen ist kaum möglich.

    Antworten
  14. Da gibt es wohl viele Möglichkeiten und vor allem viele Probleme, über die Nutzer in diversen Hardwareforen berichten. Einfach mal die ersten 3,4 Seiten in so einem Forum mit Fachbereich Monitor nach Überschriften durchschauen. Vieles ist natürlich subjektiv, aber…

    z.B.
    Wie scharf/crisp erscheint die Schrift nach 2h Arbeit in Word?
    Wie interpoliert die Schrift bei Auflösungsänderungen?
    Wie werden PDFs dargestellt? weißes grelles weiß oder eher „natürlich“ erscheinend?
    etc

    Mir ist schon klar, dass dies sehr subjektiv ist, aber wenn man ein paar Monitore gesehen hat, dann ist eine ungefähre Einschätzung möglich.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

* Sie müssen das Kästchen aktivieren, ansonsten können Sie keinen Kommentar erstellen. Sollten Sie dennoch versuchen Ihren Kommentar zu posten, ohne akzeptiert zu haben, wird eine neue Seite geöffnet und Sie erhalten einen Hinweis. Alle eingetragenen Daten, inklusive des Kommentars, gehen dabei verloren!

Nichts verpassen mit unserem Newsletter
Noch mehr Informationen über Display-Technologien in deine Mailbox!
  • Die Top-Artikel der Woche als kompakte Zusammenfassung (wöchentlich)
  • Sonderaktionen wie Lesertests, Spezial-Angebote oder PRAD-Gewinnspiele
(unregelmäßig)
Nichts verpassen mit unserem Newsletter
Noch mehr Informationen über Display-Technologien in deine Mailbox!
Sonderaktionen wie Lesertest, Spezial-Angebote oder PRAD-Gewinnspiele (unregelmäßig)
Die Top-Artikel der Woche als kompakte Zusammenfassung (wöchentlich)