Farbmetrische Tests
Farbraumvergleich in CIELAB (D50)
Die folgenden Darstellungen basieren auf den farbmetrischen Daten nach einer Kalibration mit D65 als Weißpunkt. Das Bezugsweiß für die Aufbereitung in CIELAB ist D50 (adaptiert mit Bradford).
Weißes Volumen: Bildschirmfarbraum
Schwarzes Volumen: Referenzfarbraum
Buntes Volumen: Schnittmenge
Vergleichsziele: sRGB, AdobeRGB, ECI-RGB 2.0, ISO Coated v2 (ECI)
Farbraum | Abdeckung |
ISO coated V2 | 99,8 % |
sRGB | 100 % |
AdobeRGB | 99,3 % |
ECI-RGB v2 | 88,3 % |
Der Farbumfang ist gegenüber Bildschirmen mit IPS-Panel von LG und GB-r-LED-Hintergrundbeleuchtung leicht reduziert (etwa 7 Prozent bezogen auf das Volumen in CIELAB). Trotzdem werden sRGB und AdobeRGB vollständig bzw. fast vollständig abgedeckt.
Gleiches gilt für den durch das Profil ISO Coated v2 (ECI) beschriebenen Farbraum. Die Simulation entsprechender Druckergebnisse unterliegt damit keinen grundsätzlichen Einschränkungen.
Messungen vor Kalibration und Profilierung
Dynamische Regelungen werden, sofern möglich, vor den nachfolgenden Tests deaktiviert.
Bildmodus Standard im Vergleich mit sRGB
White Point / CCT Kelvin | 6073K |
White Point XYZ (normalized) | 97.33 100.0 105.47 |
DeltaE to D50/ D65 | 17.12 / 4.5 |
Assumed Target Whitepoint* | 6000K |
DeltaE to Assumed Target Whitepoint | 4.75 |
Brightness / cd/m² ** | 254.1 |
Black Point / cd/m² ** | 0.24 |
Contrast / x:1 | 1059:1 |
Gradation (Average) | 2.17 |
* Daylight / ** Measured with i1 Display Pro
Während die Werkseinstellung der Modelle U2413, U2713H und U3014 noch deutliche Schwächen erkennen lies, kann die Umsetzung beim UP3214Q durchaus überzeugen. Die Graubalance ist gut, Neutraltöne werden durchgängig ohne sichtbare Abweichungen in Bezug auf den Weißpunkt reproduziert. Er ist messtechnisch recht weit von Tageslicht- oder Schwarzstrahlerkurve entfernt.
Die Tonwertkurve tendiert in Richtung der sRGB-Charakteristik. Der Bildmodus Custom Color zeigt eine ähnliche Charakteristik, ist aufgrund seiner RGB-Gain-Regler aber als Ausgangspunkt für eine Softwarekalibration besser geeignet.
Die Abweichungen in den Farbwerten ergeben sich vor allem aus dem Farbumfang des Bildschirms (und spielen bei der Bewertung keine Rolle). Er reicht standardmäßig deutlich über die hier verwendete sRGB-Referenz hinaus.
Nachfolgend haben wir die Gradation für die alternative Einstellung MAC aufbereitet:
Bildmodus sRGB im Vergleich mit sRGB
White Point / CCT Kelvin | 6252K |
White Point XYZ (normalized) | 94.76 100.0 104.33 |
DeltaE to D50/ D65 | 16.52 / 2.87 |
Assumed Target Whitepoint* | 6300K |
DeltaE to Assumed Target Whitepoint | 1.02 |
Brightness / cd/m² ** | 221.6 |
Black Point / cd/m² ** | 0.22 |
Contrast / x:1 | 1007:1 |
Gradation (Average) | 2.11 |
* Daylight / ** Measured with i1 Display Pro
Bildmodus AdobeRGB im Vergleich mit AdobeRGB
White Point / CCT Kelvin | 6252K |
White Point XYZ (normalized) | 94.81 100.0 104.41 |
DeltaE to D50/ D65 | 16.56 / 2.81 |
Assumed Target Whitepoint* | 6300K |
DeltaE to Assumed Target Whitepoint | 0.93 |
Brightness / cd/m² ** | 221.9 |
Black Point / cd/m² ** | 0.26 |
Contrast / x:1 | 853:1 |
Gradation (Average) | 2.1 |
* Daylight / ** Measured with i1 Display Pro
Die beiden vorkalibrierten Bildmodi gefallen durch präzise Farbraumtransformationen und eine weiterhin solide Graubalance. Entsprechende Inhalte können somit auch in nicht farbmanagementfähigen Anwendungen ansprechend wiedergegeben werden. Auffällig ist der etwas erhöhte Schwarzwert – und damit ein verringerter Kontrastumfang – im AdobeRGB-Modus, obwohl Uniformity Compensation in beiden Modi zwangsweise deaktiviert ist.
Messungen nach Kalibration und Profilierung
Vorbemerkungen
Da DELLs Color Calibration Solution auch in aktueller Version gegenüber entsprechender Software im High-End-Bereich diverse Einschränkungen aufweist, wurde der UP3214Q für die nachfolgenden Messungen aus Quato iColor Display heraus kalibriert (Bildmodus: Custom Color, Uniformity Compensation Off) und profiliert.
Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt. Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagement ohnehin berücksichtigt wird.
Profilvalidierung
White Point / CCT Kelvin | 6431K |
White Point XYZ (normalized) | 95.2 100.0 108.04 |
DeltaE to D50/ D65 | 28.91 / 0.58 |
Assumed Target Whitepoint* | 6400K |
DeltaE to Assumed Target Whitepoint | 0.57 |
Brightness / cd/m² ** | 141.0 |
Black Point / cd/m² ** | 0.14 |
Contrast / x:1 | 1007:1 |
Gradation (Average) | 2.18 |
* Daylight / ** Measured with i1 Display Pro
Der DELL UP3214Q zeigt keine auffälligen Drifts oder unschöne Nichtlinearitäten. Das Matrix-Profil beschreibt seinen Zustand sehr exakt. Eine Wiederholung der Profivalidierung nach 24 Stunden ergibt keine signifikant erhöhten Abweichungen. Alle Kalibrationsziele wurden erreicht. Die Graubalance ist gut.
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)
Vergleich mit AdobeRGB (farbtransformiert)
Vergleich mit ECI-RGB 2.0 (farbtransformiert)
Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch. Das gelingt für den DELL UP3214Q einwandfrei. In sRGB und AdobeRGB treten aufgrund seines großen Farbumfangs faktisch keine Out-of-Gamut-Farben auf. Einige gesättigte Tonwerte in ECI-RGB v2 können dagegen nur näherungsweise durch eine Abbildung auf die Farbraumgrenze dargestellt werden. Damit steigt auch die Gefahr von Tonwertabrissen in diesen Bereichen.
Aha – ich hatte gedacht, bei HW-Kailbrierung bräuchte es kein Profil mehr. Habe eben gesehen, dass es auch ein Forum für technische Fragen gibt, da werde ich mich ggf. mal weiter ausbreiten – meine dumme Frage hier könnt Ihr gerne löschen 🙂
Vielen Dank in jedem Fall!
Ich weiß nicht ob ich das jetzt richtig verstehe. Egal ob Hardware- oder Softwarekalibrierung, ein Profil wird immer gespeichert. Nur sind bei der Softwarekalibrierung im Profil Informationen für die Grafikkarte gespeichert, da diese ja korrigieren muss. Diese Informationen werden bei der Hardwarekalibrierung in die LUT des Monitors geschrieben. Darin besteht der Unterschied. Dennoch muss man der Software in der man farbverbindlich arbeiten will, in jedem Fall das Profil des Monitors zuordnen.
Liebe Tester bei Prad,
mich würde sehr interessieren, ob auch beim UP3214q der Bildschirm stets mit einem Monitor-Farbprofil verknüpft ist. Bei meinem up2414q besteht immer eine Verknüpfung mit dem bei der Installation geladenen Monitorprofil UP2414.icm – was mich irritiert, denn wenn sRGB und adobeRGB ja – wie bei 3414q – am Monitor (vorkalibriert)zu wählen sind, wäre das doch eine Hardwarekalibrierung,die dann doch nicht noch durch ein Monitorprofil unterstützt werden müsste.
Besten Gruß
L. Fiedler