Einleitung
Die UltraSharp-Serie von DELL hat ein neues Flaggschiff: Mit der Vorstellung des UP3214Q reagiert der amerikanische Hersteller auf den Trend zu immer hochauflösenderen Monitoren. Platzprobleme auf dem Desktop sollten bei einer Bildschirmdiagonale von 31,5 Zoll und einer Auflösung von 3840 x 2160 Pixeln endgültig der Vergangenheit angehören. Die Pixeldichte wächst auf 140 ppi. Zum Vergleich: Die bisherige Speerspitze – 30-Zöller mit 2560 x 1600 Pixeln – offerierte rund 100 ppi. Auch wenn moderne Smartphones noch weit darüber hinausgehen: Der Zugewinn ist deutlich und verspricht eine feinere Schrift- und Grafikdarstellung.
Das LC-Panel stammt von Sharp und basiert auf der IPS-Technologie, die herstellerseitig auch von LG und Samsung (hier unter dem Begriff PLS) eingesetzt und vertrieben wird. Transistoren auf IGZO-Basis ermöglichen eine kosteneffektive Fertigung bei verbesserten Transmissionseigenschaften. Auf eine flächige Anordnung der zur Hintergrundbeleuchtung verwendeten LEDs kann verzichtet werden. Der hohe Farbumfang gestattet farbsicheres Arbeiten in großen RGB-Arbeitsfarbräumen sowie aussagekräftige Proofsimulationen. Hier setzt sich der UP3214Q deutlich von den älteren Mittbewerbern (Sharp PN-K321 und Asus PQ321QE) ab.
Die beiliegende Software Color Calibration Solution ist von X-Rite lizensiert und kann unter Windows direkt auf die 14bit LUT des Pixel-Riesen zugreifen. Mit der Umsetzung einer einfachen Hardwarekalibration peilt DELL den Prosumer-Bereich an. In der der aktuellen Version werden nun neben dem Colorimeter i1 Display Pro von X-Rite die Spektralfotometer i1 Pro und i1 Pro 2 unterstützt. Zwei vorkalibrierte Bildmodi sollen akkurate Reproduktionseigenschaften auch in nicht farbmanagementfähigen Anwendungen sicherstellen. Die Farbraumemulation ist zudem in den Ablauf der Hardwarekalibration eingebunden.
Testumgebung
Farbmessgeräte: X-Rite i1 Pro, X-Rite i1 Display Pro
Grafikkarte: EVGA GeForce GTX780
Software: iColor Display 3.8.5.1, UDACT, CCalc 2.0 (Inhouse-Vermessungstool), DELL Color Calibration Solution 1.5.3
Externe Zuspieler: Lumagen RadianceXD, iScan VP50, OPPO BDP-93
Lieferumfang
DELL liefert den UP3214Q mit DisplayPort-, USB- und Netzkabel aus. Die beigefügte CD enthält das vollständige Benutzerhandbuch, einen einfachen Screenmanager und die Software Color Calibration Solution zur Hardwarekalibration. Sie steht in aktueller Version auch auf der Homepage von DELL zum Download zur Verfügung. Ein Informationsblatt belegt die Werkskalibration.
Optik und Mechanik
Im Gegensatz zum Asus PQ321QE, der sich sein Gehäuse mit dem Sharp PN-K321 teilt, präsentiert sich der DELL UP3214Q trotz kleiner Veränderungen als typischer Vertreter der UltraSharp-Serie. Das schlichte dunkle Kunststoffgehäuse ist an den Ecken abgerundet und von einer silbernen Einfassung umgeben. Die Farbe wurde bei der Gestaltung von Standbein und -fuß wieder aufgegriffen.
Die Rahmenbreite beträgt etwa 2,6 cm. In der Tiefe beansprucht das Gehäuse ohne Standfuß lediglich knapp 5,2 cm. Nach seiner Montage werden rund 21 cm benötigt. Trotz der großen Bilddiagonalen ist der DELL UP3214Q damit vergleichsweise flach und überschreitet in dieser Dimension die Maße des kleineren U3014 nicht.
Die Verarbeitungsqualität ist gut. Das Panel wurde sauber eingepasst, größere Spaltmaße können wir nicht ausmachen.
Der Regelungsbereich der Höhenverstellung beträgt 9 cm. In der niedrigsten Einstellung beträgt der Abstand von Rahmenunterkante zur Tischoberfläche 3,5 cm. In der höchsten Position ermitteln wir 12,5 cm. Die maximale Neigung nach hinten wird bei 21 Grad erreicht. Eine Neigung in Gegenrichtung ist bis etwa 5 Grad möglich. Die VESA100-Verschraubung verbindet alternative Befestigungssysteme mit dem Bildschirm.
Der Standfuß fällt im Vergleich zur Bilddiagonalen relativ klein aus, sorgt aber dennoch für einen sicheren Halt auf allen Oberflächen. Über das eingelassene Drehgelenk kann der Bildschirm horizontal um jeweils 30 Grad rotiert werden.
Ein Betrieb in Hochkantausrichtung ist nicht möglich. Angesichts des 31,5-Zoll großen Panels und seiner hohen Auflösung dürfte diese Einschränkung allerdings verschmerzbar und kaum von praktischer Bedeutung sein.
Die im Betrieb entstehende Abwärme wird passiv über das Gehäuse abgeführt. Trotz der nicht unerheblichen Leistungsaufnahme wurden nur wenige Lüftungsschlitze in das Gehäuse eingelassen. Die Wärmeentwicklung ist im oberen Bereich erheblich. Störgeräusche können wir, unabhängig von Helligkeitseinstellung und Bildinhalt, nicht ausmachen.
Stromverbrauch
Bilddiagonale, IPS-Paneltechnologie und Auflösung fordern ihren Tribut: Bei einer Leuchtdichte von 140 cd/m² ermitteln wir eine Effizienz von knapp 0,6 Candela pro Watt. Damit positioniert sich der DELL UP3214Q genau zwischen WQXGA-Bildschirmen (2560×1600 Pixel) mit CCFL- und moderner GB-r-LED-Hintergrundbeleuchtung.
Der von uns bereits getestete Asus PQ321QE erreicht mit seiner einfachen W-LED-Hintergrundbeleuchtung eine Verbrauchsreduktion von knapp 30 Prozent. Allerdings sind im Gegenzug starke Einbußen beim Farbumfang hinzunehmen.
Im Energiesparmodus ermittelten wir satte 32,5 Watt trotz ausgeschalteter Hintergrundbeleuchtung. Eine Anfrage bei DELL zu diesem Umstand ist bisher noch unbeantwortet. Wir gehen aber zunächst davon aus, dass dieser Fehler in der Serienproduktion behoben sein wird.
Hersteller | Gemessen | |
Betrieb maximal | 170 W | 102,3 W |
140 cd/m² | k.A. | 65,3 W |
Betrieb minimal | k.A. | 42,4 W |
Energiesparmodus | < 1,2 W | 32,5 W |
Ausgeschaltet | < 1,2 W | 0 W |
Anschlüsse
DELL stattet den UP3214Q mit insgesamt drei Signaleingängen aus. Zur Verfügung stehen jeweils ein DisplayPort-, Mini-DisplayPort- und HDMI-Eingang. Analoge RGBHV-Signale werden nicht mehr verarbeitet. Die beiden DisplayPort-Schnittstellen unterstützen die Spezifikation 1.2. Im MST-Modus kann die volle Auflösung bei einer Bildwiederholfrequenz von 60 Hz verarbeitet werden. Via HDMI ist der Benutzer hier auf 30 Hz beschränkt.
Der integrierte USB-Hub (Version 3.0) stellt vier Downstream-Anschlüsse bereit. Drei Eingänge sind senkrecht auf der rückwärtigen Anschlussleiste eingelassen. Der vierte Anschluss befindet sich ebenfalls auf der Rückseite. Er ist zur besseren Erreichbarkeit aber waagerecht positioniert. Ein Kartenleser komplettiert das Schnittstellenangebot.
Bedienung
Die Bedienelemente sind senkrecht in der unteren rechten Ecke des Rahmens platziert. Es handelt mit Ausnahme des Einschalters um berührungssensitive Tasten. Eine haptische Rückmeldung bleibt bauartbedingt aus. Zur Erleichterung der Navigation wird die aktuelle Funktionsbelegung auf dem Bildschirm eingeblendet.
Aha – ich hatte gedacht, bei HW-Kailbrierung bräuchte es kein Profil mehr. Habe eben gesehen, dass es auch ein Forum für technische Fragen gibt, da werde ich mich ggf. mal weiter ausbreiten – meine dumme Frage hier könnt Ihr gerne löschen 🙂
Vielen Dank in jedem Fall!
Ich weiß nicht ob ich das jetzt richtig verstehe. Egal ob Hardware- oder Softwarekalibrierung, ein Profil wird immer gespeichert. Nur sind bei der Softwarekalibrierung im Profil Informationen für die Grafikkarte gespeichert, da diese ja korrigieren muss. Diese Informationen werden bei der Hardwarekalibrierung in die LUT des Monitors geschrieben. Darin besteht der Unterschied. Dennoch muss man der Software in der man farbverbindlich arbeiten will, in jedem Fall das Profil des Monitors zuordnen.
Liebe Tester bei Prad,
mich würde sehr interessieren, ob auch beim UP3214q der Bildschirm stets mit einem Monitor-Farbprofil verknüpft ist. Bei meinem up2414q besteht immer eine Verknüpfung mit dem bei der Installation geladenen Monitorprofil UP2414.icm – was mich irritiert, denn wenn sRGB und adobeRGB ja – wie bei 3414q – am Monitor (vorkalibriert)zu wählen sind, wäre das doch eine Hardwarekalibrierung,die dann doch nicht noch durch ein Monitorprofil unterstützt werden müsste.
Besten Gruß
L. Fiedler