Interpolation
Der Scaler des Eizo EV3335W arbeitet gut. Das Ergebnis ist damit meist besser als bei einer Skalierung durch aktuelle Grafikkarten. Sichtbare Schwächen machen wir nur bei einer Zuspielung in 1.680 x 1.050 Pixeln aus. Die anderen Testsignale werden deutlich besser verarbeitet.
Die verzerrungsfreie Wiedergabe von Videosignalen externer Standalone-Player gelingt nur eingeschränkt, weil ein quadratisches Pixelseitenverhältnis unterstellt wird. Damit werden nicht anamorphe SD-Signale zwangsweise gestreckt oder gestaucht dargestellt. Ein echter Kritikpunkt ist das nicht: Für die Verarbeitung von Videosignalen sieht Eizo explizit den Foris FS2332 mit umfangreicheren Signaleingängen (u.a. HDMI) vor.
Signal | Unverzerrte Wiedergabe |
SD (16:9 – anamorph) | Ja |
SD (4:3) | Nein |
HD (1080p) | Ja (auch pixelgenau) |
HD (720p) | Ja (auch pixelgenau) |
Die folgenden Bilder geben einen groben Eindruck über die Qualität der Skalierung wieder. Der Abstand der Kamera zum Bildschirm ist stets identisch und es wird immer seitengerecht auf Vollbild skaliert. Die Schärfereglung verbleibt in Neutralstellung.
Um die Skalierung in Spielen zu verdeutlichen, haben wir identische Auflösungen in „Civilization IV – Beyond the Sword“ genutzt:
Hinter der Einstellung „Smoothing“ versteckt sich ein Schärferegler. Er steht nur bei nicht nativer Zuspielung zur Verfügung. Der Einstellungsbereich reicht von 1-5. Die Standardeinstellung liegt bei 3. Die Umsetzung erfolgte zurückhaltend. Selbst in den beiden höchsten Einstellungen werden nur leichte Doppelkonturen sichtbar.
Hinter der Einstellung „Smoothing“ versteckt sich ein Schärferegler. Er steht nur bei nicht nativer Zuspielung zur Verfügung. Der Einstellungsbereich reicht von 1-5. Die Standardeinstellung liegt bei 3. Die Umsetzung erfolgte zurückhaltend. Selbst in den beiden höchsten Einstellungen werden nur leichte Doppelkonturen sichtbar.
Juddertest
Um die vom Eizo EV2335W unterstützten Frequenzen und Wiedergabeeigenschaften zu testen, haben wir ihn an einen Videoprozessor angeschlossen.
Der iScan VP50 bietet unter anderem variable Ausgabefrequenzen und ein Testmuster in Form eines durch das Bild laufenden Balkens an, mit dem ein einfacher Juddertest durchgeführt werden kann.
Unsere Testsignale mit 24Hz, 48Hz, 50Hz werden nicht angezeigt. Die Darstellung gelingt nur bei einer Zuspielung mit 60Hz und ist dann erwartungsgemäß judderfrei. Damit verhält sich der Eizo EV2335W unflexibler als Geräte aus SX-, CG- und Foris-Reihe. Aber auch hier gilt: Der Bildschirm wurde vom Hersteller für den Einsatz am Rechner vorgesehen.
Deinterlacing
Der Eizo EV2335W verbaut keinen Deinterlacer. Entsprechend kann nicht halbbildbasiert zugespielt werden.
Farbmodelle
Der Eizo EV2335W geht, unabhängig vom zugespielten Signal, immer von einem RGB-Signal mit PC-Leveln aus (Wertebereich pro Kanal von 0-255). Das ist bei fehlender Einstellmöglichkeit absolut sinnvoll. Während der Zuspielung über einen externen Player muss das Signal daher auf PC-Level gespreizt werden.
Ausleuchtung
Die Ausleuchtung ist nahezu einwandfrei. Wolkenbildungen können wir auch in dunkler Umgebung und mit hoher Helligkeit nicht ausmachen.
Die Wahl einer nur in den Ecken eingebauten LED-Hintergrundbeleuchtung lässt hier etwas stärkere Lichthöfe befürchten. Tatsächlich können wir für unser Testgerät Entwarnung geben: Erst bei Aufnahmen mit langer Belichtungszeit werden leichte Aufhellungen sichtbar. Sie stören im realen Einsatz nicht.
Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, 75%-, 50%-, 25%-Grau), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in Prozent und das ebenfalls gemittelte DeltaC (d.h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert.
Der EV2335W muss auf den Flächenhomogenitätsabgleich „DUE“ verzichten, den Eizo in SX- und CG-Reihe mit hervorragenden Ergebnissen verbaut. Trotzdem liegen die Helligkeitsabweichungen mit durchschnittlich rund 8 Prozent voll im befriedigenden Bereich.
In Bezug auf die farblichen Abweichungen wird die Note „sehr gut“ sogar nur um Haaresbreite verfehlt. Angesichts unserer strengen Kriterien ist das ein beachtliches Ergebnis, das auch anspruchsvolle Benutzer zufriedenstellen wird.
Helligkeit, Schwarzwert, Kontrast
Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.
Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.
Mit nativem Weißpunkt erreichen wir im Maximum rund 260 cd/m². Das entspricht der Werksangabe von 250 cd/m². Weißpunktanpassungen führen zwangsläufig zu einem verminderten Weißpegel.
Leuchtdichte Weiß:
Helligkeit (ColorComp: Aus) | Nativ | D65 | 5800K | D50 |
100% | 258,9 cd/m² | 254,5 cd/m² | 249,4 cd/m² | 227,9 cd/m² |
50% | – | 132,1 cd/m² | – | – |
0% | – | 2,0 cd/m² | – | – |
Leuchtdichte Schwarz:
Helligkeit | |
100% | 0,28 cd/m² |
50% | 0,15 cd/m² |
0% | Nicht messbar |
Das Kontrastverhältnis liegt über weite Teile der Helligkeitseinstellung bei rund 900:1. Mit nativem Weißpunkt erreichen wir maximal knapp 930:1. Auch hier verspricht die Werksangabe mit 1000:1 nicht zu viel. Im untersten Helligkeitsbereich (<5%) wird die Leuchtdichte nicht mehr über die Hintergrundbeleuchtung reduziert. Durch eine zusätzliche starke Absenkung des Weißpegels verringert sie sich bei 0% auf nur noch 2 cd/m². Der Kontrastumfang sinkt entsprechend ab. Ein sinnvolles Arbeiten ist auch bei fehlendem Umgebungslicht nicht mehr möglich.