Test Monitor Eizo Foris FS2735
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Netzdiagramme

In den folgenden Netzdiagrammen sehen Sie alle Messwerte zu den unterschiedlichen Helligkeitssprüngen unserer Messungen im Überblick. Im Idealfall würden sich die grünen und die roten Linien eng am Zentrum befinden. Jede Achse repräsentiert einen in dem Pegel und der Dynamik definierten Helligkeitssprung des Monitors, gemessen über Lichtsensor und Oszilloskop.

Eizo Foris Fs2735 Monitor 60Hz Netz Aus
Eizo Foris Fs2735 Monitor 144Hz Netz Aus
Reaktionszeiten Overdrive „Aus“: links 60 Hz und rechts 144 Hz.
Eizo Foris Fs2735 Monitor 60Hz Netz Standard
Eizo Foris Fs2735 Monitor 144Hz Netz Standard
Reaktionszeiten Overdrive „Standard“: links 60 Hz und rechts 144 Hz.
Eizo Foris Fs2735 Monitor 60Hz Netz Verbessert
Eizo Foris Fs2735 Monitor 144Hz Netz Verbessert
Reaktionszeiten Overdrive „Verbessert“: links 60 Hz und rechts 144 Hz.

Latenzzeit

Die Latenz ist ein wichtiger Wert für Spieler, wir ermitteln sie als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit. Beim EIZO FS2735 messen wir mit 8 ms gerade noch eine kurze Signalverzögerung. Die halbe mittlere Bildwechselzeit ist mit 3,8 ms im 144-Hz-Modus schnell, wodurch sich insgesamt eine mittlere Gesamtlatenz von 11,8 ms ergibt.

Backlight

Das Hintergrundlicht des Monitors wird nur bei sehr geringerer Helligkeit mit Pulsbreitenmodulation (PWM) reduziert, deshalb entstehen auch keine Unterbrechungen im Lichtstrom (Flackern). Somit ist der Monitor auch bei reduzierter Helligkeit für längere Sessions geeignet. Unterhalb einer Helligkeit von 56 cd/m2 wird die Hintergrundbeleuchtung gepulst, die Frequenz beträgt dabei 10 kHz.

Eizo Foris Fs2735 Monitor Backlight
LED-Backlight fast ohne Pulsbreitenmodulation (PWM).

Subjektive Beurteilung

Betrieben werden sollte der Monitor von Spielern mit 144 Hz und höchster Overdrive-Einstellung. Das Gerät besitzt aber noch zwei weitere Features, und zwar Blur-Reduction und einen FreeSync-Modus. Beide können übrigens nicht zusammen genutzt werden. Der FreeSync-Modus erfordert zudem eine moderne Grafikkarte von AMD und kann daher von Anwendern mit NVIDIA-Karte generell nicht genutzt werden.

FreeSync reduziert das Tearing, also das Anzeigen von mehreren Bildern auf einer Fläche, die nicht zu 100 % zusammenpassen. Das angezeigte Bild wirkt dadurch nicht so flüssig, und tatsächlich erlebten wir mit eingeschalteter Funktion ein subjektiv besseres Ergebnis. Der Monitor bietet zudem die Besonderheit an, die Zuschaltung der Funktion für zwei Bereiche einzustellen, wodurch insgesamt ein größerer Bereich abgedeckt werden kann. Möglich ist eine Zuschaltung bei 35 bis 90 Hz oder 56 bis 144 Hz.

Die Blur-Reduction soll dagegen Schlieren eliminieren und eine scharfe Darstellung ermöglichen. Mit einer eigenen Software kann dieser Effekt in einem Demomodus beobachtet werden. Hierfür wird ein Bild unterschiedlich schnell von links nach rechts oder von oben nach unten bewegt, so dass potenziell Schlieren sichtbar werden.

In dem Modus wird der Effekt der Blur-Reduction sehr gut dargestellt, auch wenn er in realen Spielen nicht ganz so stark beobachtet werden kann, was aber nicht nur Nachteile bedeutet. Der Modus ermöglicht nämlich tatsächlich sehr scharfe Konturen, die das eigentliche Objekt aber von den restlichen Effekten abtrennen. Minimal vorhandene Schlieren werden daher nicht als kaum störender Streif, sondern als ein klar getrennter Doppelschatten angezeigt. Gerade bei Shootern ist ein klar abgetrenntes Objekt deutlich wichtiger, als eine eventuell schönere Darstellung, wodurch das Feature in diesem Bereich sehr wertvoll sein kann.

Zusammen mit der Möglichkeit, dunklere Bereiche aufgehellt darstellen zu lassen, ist der EIZO ein zu empfehlender Gaming-Monitor, der sich auch an Hardcore-Zocker richtet, die gleichzeitig ein IPS-Panel mit einer WQHD Auflösung bevorzugen. In dieser Klasse ist der EIZO FS2735 aktuell eins der besten Modelle auf dem Markt. Geht es nur um die reine Reaktionszeit, finden sich im TN-Panel-Bereich einige Modelle, die eine noch schnellere Reaktionszeit besitzen, dann aber viele andere Features des EIZO vermissen lassen.

Sound

Der Monitor besitzt zwar zwei 1-Watt-Lautsprecher, doch sind diese nur für Windows-Sounds und sehr einfache kurze Videoclips gedacht. Der Klang ist eher dumpf, außerdem werden sowohl Höhen als auch Bässe vermisst. Da das Gerät eine seitliche Kopfhörerbuchse besitzt, können Soundsignale aber bequem durchgeschliffen oder auch externe Lautsprecher an dem Gerät befestigt werden.

Eizo Foris Fs2735 Monitor Lautsprecher
Die eingebauten 1-Watt-Lautsprecher sind auf der Monitorrückseite am unteren Rand links und rechts positioniert.

DVD und Video

Der Monitor besitzt gleich zwei HDMI-Anschlüsse, wodurch sich zum Beispiel Blu-ray-Player, Konsole und PC gleichzeitig an dem Gerät betreiben lassen. Leider gibt es weder einen Bild-in-Bild- noch Bild-bei-Bild-Modus, wodurch immer nur ein Signal angezeigt wird.

Das 27-Zoll-Gerät besitzt ein 16:9-Format und ein blickwinkelstabiles Panel, so dass es grundsätzlich auch für die Betrachtung von Filmen oder Serien geeignet ist. Einen Filmmodus bietet es ebenfalls, den wir durchaus gelungen finden.

Skalierung, Bildraten und Deinterlacing

Alle zugespielten Signale konnten in einem der angebotenen Modi seitengerecht dargestellt werden. Notfalls muss dafür die 1:1-Darstellung gewählt werden, die das Bild aber relativ klein nur in der Bildschirmmitte anzeigt; eine seitengerechte Vergrößerung sollte daher wenn möglich bevorzugt werden.

Wird der Modus „Filmerkennung“ eingeschaltet, erkennt der Monitor, ob Signale mit 24 oder 30 Hz zugespielt werden und zeigt diese automatisch in bester Qualität an. Wir gehen davon aus, dass dieser Modus über die Deinterlacing-Technik verfügt, konnten dies im Test aber nicht mit hundertprozentiger Sicherheit überprüfen.

Bei den Bildraten war der Monitor sehr flexibel. Geräte, die per HDMI angeschlossen wurden, konnten Signale mit 24, 50 und 60 Hz darstellen, außerdem wären auch 120 oder 144 Hz bei einer entsprechenden Unterstützung möglich.

Eizo Foris Fs2735 Monitor 24hz
24 und 50 Hz sind einstellbar.

Overscan

Das Gerät besitzt keine Overscan-Einstellung.

Farbmodelle und Signallevel

Beim Signallevel kann eine Automatik eingeschaltet oder eine manuelle Wahl getroffen werden, bei der der Eingangsbereich begrenzt werden kann. Bei den Farbmodellen besteht eine ähnliche Flexibilität. Gewählt werden kann zwischen einer Automatik, YUV 4:2:2, YUV 4:4:4 und RGB.

Eizo Foris Fs2735 Monitor Farbraum
Eizo Foris Fs2735 Monitor Eingang
Einstellung von Farbmodellen und Eingangsbereichen.

Christian Kraft

... ist seit 2010 im Team und verfasst Testberichte für Monitore. Neben seinen Vorlieben für die Fotografie und der koreanischen Küche hatte er schon immer eine Leidenschaft für Computerspiele. Früher als reiner PC-Spieler und heute als Gamerscore-Jäger auf der Xbox.

Interessante Themen

7 Gedanken zu „Test Monitor Eizo Foris FS2735“

  1. Diese Bewertung obliegt dem Testredakteur und ist deshalb subjektiv geprägt. Wobei bei einem Gaming-Monitor aufgrund der kräftigeren Farbdarstellung in diesem Fall wohl nicht extrem entspiegelt wurde, wie beispielsweise bei einem Business- oder Grafik-Monitor.

    Antworten
  2. „Die Bildschirmfläche ist matt und spiegelt nicht.“ kann ich so nicht bestätigen.

    Der Display ist nur mattiert und spiegelt sehr wohl noch etwas. Helle Objekte sind im Display mit klaren harten Kanten erkennbar, wenn auch gedämpft.

    der Eizo EV2736W ist (besser) Entspiegelt und zeigt selbst sehr helle Objekte ohne erkennbare Lichtkanten.

    Den FS2736 muss ich wegen dieser falschen Bewertung leider zurücksenden 🙁

    PS: wie wertet PRAD dann „komplett“ entspiegelte Displays ?
    „Wirksam entspiegelt“ ?

    Antworten
  3. @Seb89

    vielleicht ein wenig spät…

    Schon probiert Motion Blur reduction (Unschärfereduzierung) einzuschalten?
    findest du unter „Farbe“ und „Erweiterte Einst.

    Eventuell prüfen ob „Auto EcoView“ aktiv ist unter „Einstellungen“

    Ansonsten gibt ein Programm namens „f.lux“ das reduziert die Helligkeit und gibt dem Bild „Wärme“, soweit ich weiß kann man stärke etc. einstellen, habe es nicht lange benutz.

    lg

    Antworten
  4. Hat noch jemand eine Idee was ich noch machen könnte… habe den Monitor seit ca. 1,5 Wochen und nach längerer Nutzung starkes Augenbrennen..

    Die Helligkeit kann man nicht wirlich groß runterdrehen, da Text etc. sonst zu schwer lesbar wird. Ich habe hier bisher mit Werten zwischen 70 und 85 getestet.

    Was ich nun soeben gemacht habe, ist, dass ich die Farbwerte insgesamt runtergedreht habe und den Blauwert/Blauanteil im Verhältnis zu rot/grün noch ein wenig weiter runtergedreht… Mache mir jedoch sorgen, dass das nicht wirklich Abhilfe schafft.

    Hat noch jemand eine Idee?
    Mit meinem alten LG W2452V kannte ich solche Probleme nicht… Dort hatte ich die Helligkeit allerdings auch auf 20 oder noch niedriger runtergedreht. Werte die beim FS2735 undenkbar sind…

    Hatte den Monitor eigentlich unter anderem gekauft weil ich dachte, dass durch den Helligkeitssensor noch ein wenig augenfreundlicheres/ergonomischeres Arbeiten/Zocken möglich ist. Aber bin durch die Probleme die ich bis jetzt damit habe ein wenig enttäuscht…

    Antworten
  5. @tofrost

    kannst du mir einmal erklären wie du das mit der Einstellung Freesync nur aktiv bei 35 bis 90Hz und ansonsten ULMB gemacht hast?

    Ich muss immer im Adminmenü Display 1.2 wählen damit ich überhaupt ULMB einstellen kann, was dann natürlich bedeutet das kein Freesync stattfindet.

    Wenn ich dich richtig Verstanden habe, schaltet dein Monitor automatisch auf Freesyn um sobald du im Bereicht von 35 bis 90Hz bist, oder?

    Danke und Gruß
    Jay

    Antworten
  6. @Bloodie

    Ich sehe das z.B. genau anders herum. Die zweiteilige Freesync Einstellung ist für mich von enomrmen Vorteil. ULMB funktioniert nie zusammen mit Freesync (oder Gsync). Und bei 90+ Frames ziehe ich ULMB jederzeit einer der Sync-Technologien vor. *Sync ist eigentlich nur bei wenigen Frames interessant. Deshalb ist Freesync im bereich 35 bis 90Hz immer aktiv, während ULMB darüber aktiviert ist. Für mich genau richtig.. und bei hohen Frames empfehlen sowohl Nivdia als auch ATI immer ULMB anstelle ihrer Sync-Technologien einzusetzen.

    Antworten
  7. Insgesamt klingt das alles sehr gut, aber das mit Freesync zeigt mal wieder, dass Freesync nicht so ausgereift ist wie Gsync.
    Im test heisst es: „Der Monitor bietet zudem die Besonderheit an, die Zuschaltung der Funktion für zwei Bereiche einzustellen, wodurch insgesamt ein größerer Bereich abgedeckt werden kann. Möglich ist eine Zuschaltung bei 35 bis 90 Hz oder 56 bis 144 Hz.“
    Das klingt ja eher danach als wäre dies etwas positives….aber es ist klar ein nachteil.
    Man muss vorher bei jedem Spiel schauen, wieviel fps man schaffen kann und den entsprechenden Bereich einstellen. Sowas gibt es meines Wissens nicht bei Gsync, dort geht der Bereich normal von 30 bis zu den vollen 144 Hz und das empfinde ich als deutlichen Vorteil.
    Und ich bin wahrlich kein Nvidia Fanboy und war auch immer dagegen für Gsync 100+ Euro mehr für einen Monitor zu bezahlen, aber es scheint ja wirklich das bessere System zu sein.

    Abgesehen davon ist der Monitor doch etwas zu teuer und mein nächster Monitor soll 21:9 haben. Da muss ich wohl noch etwas warten, bis der perfekte Monitor erscheint und preislich nicht übers Ziel hinausschiesst.

    Antworten

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