Vergleich der nativen Einstellung zum sRGB-Standard
Werkseinstellung: | Herstellerang. | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | k.A. | 6050 |
Helligkeit / cd/m² | 300 | 248,9 |
Schwarzpunkt / cd/m² | k.A. | 0,38 |
Kontrast / x:1 | 2500 (dyn.) | 654 |
Gamma / Durchschnitt | k.A | 2,25 |
In der nativen Einstellung – mittels der auch der maximal darstellbare Farbraum ermittelt wird – liefert der Scaleoview H22-1W für den Großteil der Anwender ohne Kalibrationsgerät bereits gute Ergebnisse. Wer denkt, dass er mit dem voreingestellten sRGB-Profil des TFTs besser fährt, den müssen wir leider eines besseren belehren.
Erstaunlicher Weise weist das Profil nämlich deutlich stärkere Abweichungen zum sRGB-Standard auf. Also benutzen Sie ggf. besser die Einstellung „Nativ“ anstelle des sRGB- Profils im Monitor.
Vergleich des sRGB-Profils zum sRGB-Standard
sRGB-Profil: | sRGB-Standard | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | 6500 | 6150 |
Helligkeit / cd/m² | k.A. | 147,8 |
Schwarzpunkt / cd/m² | k.A. | 0,35 |
Kontrast / x:1 | 2500 (dyn.) | 421 |
Gamma / Durchschnitt | sRGB (~2,2) | 2,08 |
Zuguterletzt erfolgte die Kalibration. Die Ergebnisse haben wir mit den folgenden Einstellungen im Menü des Scaleoview H22-1W erreicht: Helligkeit 39, Kontrast 50, Schwarzwert 50, R=94, G=94, B=100. Als Bildmodus muss „Büro“ ausgewählt sein, welcher einem benutzerdefinierten Modus entspricht.
Vergleich des kalibrierten Profils zum sRGB-Standard
Kalibriert: | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | 6500 | 6150 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 138,2 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,00 | 0,14 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 986 |
Gamma / Durchschnitt | sRGB (~2,2) | 2,16 |
Der Fujitsu-Siemens Scaleoview H22-1W lässt sich hervorragend an den sRGB-Standard herankalibrieren und kann zu unserem Erstaunen sogar ein Grafiker-Gerät wie den Eizo S2111W schlagen. Nur im blauen Bereich gibt es überhaupt einen für Laien visuell wahrnehmbaren Unterschied im Bereich einer Nuance.
Auch die Genauigkeit der Kalibration lässt nichts zu wünschen übrig. Allerdings werden in Grau- und Farbverläufen dennoch teilweise sehr leichte Stufen sichtbar. Das verwendete TN-Panel muss hier gegenüber der VA-Technik z.B. des Eizo S2111W den Kürzeren ziehen.
Der Schwarzpunkt ist mit 0,14 cd/m² sehr gut und ermöglicht einen hohen Kontrast von 986:1. Leider bewirbt Fujitsu-Siemens seinen 22 Zöller nur mit dem dynamischen Kontrast von 2.500:1; es wäre wünschenswert, wenn auch der geringere reale Kontrast aufgeführt würde.
Insgesamt gibt es für den Kontrast „nur“ ein gut, was in der starken Blickwinkelabhängigkeit und der ungünstigen Helligkeitsverteilung begründet ist. Der gemessene Kontrast wird praktisch nur in der Mitte erreicht. Der Samsung 226BW lieferte seitlich bessere Kontraste, besonders was die Schwarzdarstellung angeht.
Der Fujitsu-Siemens liefert nach der Kalibration ein sehr ansprechendes Bild und könnte mit Blick auf die Messungen auch für semiprofessionelle Grafikanwendungen verwendet werden. Allerdings sind Blickwinkel und Helligkeitsverteilung weniger gut, so dass wir das Gerät für den Grafik-Bereich nur eingeschränkt im Rahmen hobbymäßiger Bildbearbeitung empfehlen können.
Die subjektive Bildqualität erhält aufgrund der gerade noch zufriedenstellenden Blickwinkel kein sehr gut mehr. Die Ausleuchtung ist mit bloßem Auge noch als gut zu werten, da keine Lichthöfe oder Wolken sichtbar sind, auch wenn die Messung eine eher schlechte Verteilung der Helligkeit diagnostiziert.
Bis auf die noch verbesserungswürdigen Blickwinkel und die Ausleuchtung holt Fujitsu-Siemens ein Maximum an Bildqualität aus dem verwendeten TN-Panel und dürfte damit die meisten Anwender zufrieden stellen.
Von dem beworbenen 2.500:1-Kontrast – der auf der Fujitsu-Siemens Webseite nicht einmal als dynamischer Kontrast deklariert wird – merkt man in der Praxis allerdings nichts, ganz im Gegensatz zum Samsung 226BW, bei dem der Unterschied der OptimalKontrast-Einstellung auch sichtbar wurde.
Reaktionsverhalten
Wie einige seiner direkten Konkurrenten auch, kommt der FSC H22-1W ohne Overdrive, soll aber dennoch eine schnelle Reaktionszeit von 5 ms bieten. Eine Latenz konnten wir beim Spielen mehrerer Action-Shooter nicht feststellen. Da die Fotomessung zu ungenauen oder schnell falsch interpretierbaren Ergebnissen führen kann, haben wir davon abgesehen, diese beim H22-1W durchzuführen. Derzeit wird an einer besseren Messmethode noch gearbeitet.
Subjektiv reicht der TFT nicht an die sehr gute Spieletauglichkeit z.B. des Samsung 226BW heran. Das liegt daran, dass bei gleichmäßigen Bewegungen an Objekträndern und Kanten bei genauem Hinschauen ein ganz leichter Schlierensaum entsteht. Auch im Testprogramm PixPerAn entstehen im Verfolgungstest stärkere Schlieren als beim Referenzmodell von Samsung. Eine gute Bewertung für Viel-Spieler erhält der Scaleoview H22-1W aber allemal.
Obwohl die Vertikalfrequenz bei der Auflösung 1.680 x 1.050 nicht exakt bei 60 Hz liegt, scheint der H22-1W mit der Grafikkarte synchron zu laufen. Zumindest ergaben das diverse Tests mit PixPerAn und Powerstrip. Ruckler oder Tearing entstehen bei aktivierter vertikaler Synchronisation somit nicht.
Einige kleinere Auflösungen wie z.B. 1.024 x 768 können vom H22-1W mit 75 Hz wiedergegeben werden. Hier konnten wir beim Flickerbildtest in PixPerAn ebenfalls keine Aussetzer oder Tearing feststellen und gehen davon aus, dass die interne Panelupdatefrequenz auch tatsächlich den im Handbuch aufgeführten Vertikalfrequenzen entspricht.
Der Scaleoview H22-1W bietet insgesamt eine gute bis sehr gute Spieleleistung.
Interpolation
Was die Interpolationsqualität anbelangt, brauchen wir beim FSC H22-1W nicht viele Worte: sie ist schlicht sehr gut und zwar sowohl im Desktop-Betrieb als auch in Spielen. Da auch die beliebte Auflösung 1.440 x 900 standardmäßig per Plug-and-Play an die Grafikkarte weitergegeben wird, gibt es im Gegensatz zum Samsung 226BW keine Probleme bei der Interpolation, wenn eine ATI-Karte zum Einsatz kommt.
Allerdings werden die Einstellungen im Catalyst-Treiber wie üblich ignoriert, so dass sämtliche Auflösungen immer auf Vollbild skaliert werden und nicht auf Wunsch 1:1 auf dem Display erscheinen.
Wie schon in einigen vorherigen Tests bemängelt, ist der ATI-Treiber selber dafür verantwortlich und wir warten gespannt auf eine verbesserte Treiberversion, die endlich bessere Interpolationseinstellungen bietet.