UGRA-Test
Abschließend haben wir den Gateway FHD2400 auf die Vorgaben der UGRA kalibriert (5800K, Gamma 1,8 und Helligkeit 120 cd/m²), um seine Tauglichkeit für die digitale Druckvorstufe/Softproof zu bestimmen. Er besteht die anschließende Zertifizierung nicht, weil im Zuge der Kalibration der Tonwertumfang zu stark (84,1 %) reduziert wird. Zum erfolgreichen Bestehen ist ein Wert von 95 Prozent erforderlich.
In Anbetracht der Tatsache, dass der Bildschirm sicher nicht mit dem Fokus auf EBV (Elektronische Bildverarbeitung) entwickelt wurde, ist dieser Umstand zu verschmerzen. Privatanwender können im kalibrierten Zustand aber durchaus ansprechende Ergebnisse erzielen und Grafiker werden sowieso auf Bildschirme mit anderer Paneltechnologie zurückgreifen.
Interpolation
Der Gateway FHD2400 verfügt mit der Genesis/Faroudja-Implementierung über eine ausgereifte Lösung zur Skalierung. Damit hebt sich das Gerät klar von vielen anderen Computer-Displays ab, die nur eine sehr einfache Skalierung, ungeachtet des Seitenverhältnisses, bieten.
Bei Monitoren ohne hardwareseitige Interpolation ist man auf die Skalierung der Grafikkarte angewiesen, vorausgesetzt diese bietet die Option überhaupt an. Zumal ist die Treiberumsetzung von Nvidia und ATI derzeit alles andere als optimal und lässt deshalb keine Bestleistungen zu. Bei Anschluss eines externen Zuspielers wäre man ohne entsprechende Einstellungen am Gerät oft aufgeschmissen.
Die folgenden Bilder geben einen groben Eindruck über die Qualität der Skalierung wieder. Der Abstand der Kamera zum Bildschirm ist identisch und es wird immer seitengerecht auf Vollbild skaliert:
Um die Skalierung in Spielen zu verdeutlichen, haben wir identische Auflösungen in „Civilization IV – Beyond the Sword“ genutzt:
Bedenkt man, dass es sich beim Gateway FHD2400 nicht um einen ausgewachsenen LCD-TV handelt, ist das Ergebnis hervorragend und reicht spielend an deutlich teurere Bildschirme heran. Selbst der Eizo SX3031W oder NEC 3090WQXi skalieren nicht besser. Damit kann man steigenden Hardwareanforderungen in Spielen recht gelassen entgegensehen, auch wenn eine pixelgenaue Ansteuerung natürlich die beste Qualität sichert.
Anwendungen
Mit 1.920 x 1.200 Pixeln, verteilt auf 24-Zoll, lässt sich sinnvoll und effizient arbeiten. Die Pixelgröße von 0.270 mm ergibt eine Pixeldichte von 94 ppi, womit auch in schlecht skalierenden Betriebssystemen, wie Windows XP, keine Adleraugen notwendig sind. Wer mehr Platz benötigt, muss derzeit direkt zu einem 30-Zoll-Modell mit 2.560 x 1.600 Pixeln wechseln.
Im Querformat ist die Höhe des Bildschirms knapp ausreichend, um zwei DIN-A4-Dokumente im Hochkantformat (inkl. Menüleiste des Programms) anzuzeigen. Nutzt man die Pivotfunktion, hat nur noch eine DIN-A4-Seite Platz. Dafür ist nun noch reichlich Luft in vertikaler Richtung vorhanden, wenn man die freie Fläche nicht nutzt, um eine vergrößerte Version anzeigen zu lassen.
Verschiedene Anwendungen können überlappungsfrei nebeneinander ausgeführt werden. Ein Word-Dokument findet problemlos neben einem Browserfenster Platz. Fotos können großflächig angezeigt werden, ohne dass der Raum für Paletten, Tools oder weitere Fenster knapp wird.
Reaktionsverhalten
Für das TN-Panel des Gateway FHD2400 wird eine Reaktionszeit von 5 ms angegeben. Der Hersteller lässt dabei offen, ob es sich um einen Schwarz-Weiß- oder Grau-zu-Grau-Wechsel handelt. Vermutlich bezieht man sich aber auf letztgenannte Variante, die auch praxisnäher ist. Mit aktiviertem „Ultra Response“ sinkt die Werksangabe auf 3 ms ab. Man kann daher mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass eine Overdrive-Schaltung implementiert wurde, deren „Aggressivität“ zweistufig festgelegt werden kann.
Die Overdrive-Technologie arbeitet in beiden Modi unauffällig. Störende Artefakte bleiben auch bei Aktivierung von „Ultra Response“ fast völlig aus – gleichzeitig werden ohnehin nicht besonders stark auftretende Nachzieheffekte weiter vermindert.
Insgesamt eignet sich der Gateway FHD2400 damit sehr gut für die Wiedergabe schneller Spiele.
Die subjektive Darstellungsqualität in Spielen ist gut, sofern man, vor allem in vertikaler Richtung, nicht zu sehr vom zentralen Betrachtungswinkel abweicht. Der niedrige Schwarzpunkt (bei stark reduzierter Helligkeitseinstellung) und die homogene Darstellung transportieren auch in düsteren Spielen noch reichlich Atmosphäre.
Wie alle Hold-Type-Geräte mit statischem Backlight, weist auch der Gateway FHD2400 eine leichte Bewegungsunschärfe auf, die aber als unkritisch einzustufen ist.