Juddertest
Um die vom HP Dreamcolor Z27x unterstützten Frequenzen und Wiedergabeeigenschaften zu testen, haben wir ihn an einen Videoprozessor angeschlossen. Der iScan VP50 bietet unter anderem variable Ausgabefrequenzen und ein Testmuster in Form eines durch das Bild laufenden Balkens an, mit dem ein einfacher Juddertest durchgeführt werden kann.
Unsere Testsignale mit 24 Hz – 75 Hz werden durchgängig unterstützt. Die Darstellung ist bis 60 Hz judderfrei. Der HP Dreamcolor Z27x eignet sich also auch für anspruchsvolle Aufgaben im Videobereich.
Deinterlacing
Da ein LC-Display immer vollbildbasiert (progressiv) arbeitet, muss ein eingebauter Deinterlacer aus eingehenden Halbbildern (interlaced) eine Vollbildfolge erstellen.
Wir überprüfen das Deinterlacing mit Halbbildfolgen im 3:2 und 2:2 Rhythmus und spielen danach noch echtes Videomaterial mit nicht zusammenhängenden Halbbildern zu. Im Optimalfall kann der Deinterlacer in den beiden ersten Fällen die Originalvollbildfolge verlustfrei rekonstruieren.
Damit der Deinterlacer des HP Dreamcolor Z27x zusammenhängende Halbbilder erkennen kann, muss im OSD die Einstellung Cadence Detection aktiviert werden. Allerdings beschränkt sich die ideale Verarbeitung auf 3:2-Signale. Andere Halbbildfolgen werden übersehen. Auflösungsverluste sind die Folge.
Die Aufbereitung von Videomaterial gelingt solide. Der Deinterlacer kommt auch bei schlechtem Material mit wenig Im-Bild-Bewegung nie aus dem Tritt. Kammartefakte bleiben aus. Nach Deaktivierung im OSD werden eingehende Halbbilder direkt skaliert.
Unterstützte Farbmodelle und Signalpegel
Der HP Dreamcolor Z27x verarbeitet digitale RGB- und YCbCr-Signale, die den vollen Dynamikbereich nutzen (PC-Level, Tonwertumfang bei 8bit Präzision: 0-255). Eine Anpassung ist über den Schalter Use Video Levels (16-235) möglich. Nun wird ein Videosignal ohne btb- und wtw-Anteile (Videolevel, Tonwertumfang bei 8bit Präzision: 16-235) unterstellt. Während unserer Tests wurden RGB-Signale via HDMI allerdings nicht angeglichen. In diesem Fall muss die Tonwertspreizung bereits auf Ebene des Zuspielers erfolgen.
Ausleuchtung
Die Ausleuchtung unseres Testgerätes ist gut. Im oberen Bereich sind leichte Unregelmäßigkeiten auszumachen, die aber erst bei hoher Intensität der Hintergrundbeleuchtung und in lichtschwacher Umgebung prägnanter werden. Blickwinkelbedingte Aufhellungen treten faktisch nicht auf.
Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75%, 50% und 25% Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in Prozent und das ebenfalls gemittelte DeltaC (d.h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert.
Die Flächenhomogenität ist insgesamt befriedigend. Übermäßige Farb- und Helligkeitsabweichungen bleiben aus, die Darstellung ist hinlänglich homogen. Merklich gleichmäßigere Resultate lassen sich erst durch einen internen Flächenabgleich erzielen, über den der HP Dreamcolor Z27x nicht verfügt.
Helligkeit, Schwarzwert, Kontrast
Die Messungen werden nach einer Kalibration mit D65 als Weißpunktziel durchgeführt. Sofern möglich, werden außerdem alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.
Das Messfenster ist nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.
Farbmodus Native, D65:
Leuchtdichte Weiß (Standard-Bildmodus, DUE Uniformity):
Helligkeit OSD | Leuchtdichte Weiß | Leuchtdichte Schwarz |
100% | 263,9 cd/m² | 0,30 cd/m² |
50% | 160,7 cd/m² | 0,19 cd/m² |
0% | 50,1 cd/m² | 0,06 cd/m² |
Mit D65 als Weißpunkt erreichen wir eine maximale Leuchtdichte von gut 260 cd/m². Das liegt im Bereich der Werksangabe. Gleiches gilt für ein Kontrastverhältnis von rund 860:1, das über die gesamte Spannbreite der Einstellungen eingehalten wird. Die Leuchtdichte wird mithin vollständig über Intensitätsveränderungen der Hintergrundbeleuchtung angepasst. Der Regelungsbereich ist hoch.
Blickwinkel
Die Werksangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Die Angaben beruhen auf einem Restkontrast von 10:1. Das sind die für moderne IPS- und VA-Panels typischen Werte. Allerdings werden weitere, farbmetrische Veränderungen nicht oder nur unzureichend in die Angabe einbezogen.
Das moderne AH-IPS Panel weiß durch seine hohe Blickwinkelstabilität zu überzeugen. Farbton- und Gradationsveränderungen sind gegenüber Monitoren mit VA-Panel stark reduziert. Diese Eigenschaften erlauben eine großflächige Anzeige farbkritischer Inhalte. Obendrein fallen auch die sonst für diese Paneltechnologie üblichen Einbußen im Kontrastumfang gering aus.
Dunkle Inhalte hellen sich selbst aus dem Winkel kaum auf. Das verbessert schon bei frontaler Betrachtung den subjektiven Schwarzwert deutlich, da die Darstellung zu den Rändern hin auch bei geringem Sichtabstand völlig homogen bleibt. Als Nebeneffekt tritt ein grün- bzw. magentafarbenes Schimmern auf, das allerdings erst aus sehr steilen Winkeln auffälliger wird. Außer dem HP Dreamcolor Z27x bieten das derzeit nur einige Monitor aus der ColorGraphic-Reihe von Eizo.