Test Monitor HP EliteDisplay S270c
5/8

Coating

Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.

Hp Elitedisplay S270c Monitor Coating
Hp Elitedisplay S270c Monitor Refcoat
Das Coating des HP EliteDisplay S270c (linkes Foto).

Mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der HP besitzt eine spiegelnde (glare) Oberfläche. Zudem ist das Pixelraster bei dieser Bildschirmgröße auch ohne Vergrößerung deutlich sichtbar.

Blickwinkel

Das Foto zeigt den Bildschirm des S270c bei horizontalen Blickwinkeln von +/- 75 Grad und vertikalen von +60 und -45 Grad. Seitlich lässt der Kontrast ab etwa 40 Grad nach und das Bild wird heller. Die bunten Farben bleiben rechts stabil, einzig die hellgrauen Töne erhalten wieder den blassrosafarbenen Stich, der anschließend in Ocker übergeht.

Vertikal lässt von oben gesehen bei etwa 30 Grad und von unten bei etwa 20 Grad ebenso der Kontrast nach und das Bild wirkt verwaschen. Auch hier erfahren einige hellgraue Farbtöne die besagte Verfärbung wie bei horizontalem Blickwinkel.

Hp Elitedisplay S270c Monitor Blickwinkel
Horizontale und vertikale Blickwinkel.

Interpolation

Die Interpolationsfähigkeit eines Monitors ist ein sehr wichtiger Aspekt, da es immer noch unzählige Programme und Spieleklassiker gibt, die mit der HD-Auflösung nichts anfangen können.

Die Bildsteuerung lässt zwei Optionen zu, wenn das zugespielte Bild abseits des nativen Seitenverhältnisses von 16:9 liegt. Man kann wählen zwischen „Bildschirmfüllend“ und „Entspricht Seitenverhältnis“. Die erste Option streckt das Bild bis zum Rand mit schwarzen Balken oben und unten. Die zweite Option zeigt das Bild in einem Fenster seitengerecht.

Bei 16:9-Material ist keine Auswahl möglich und die Option wird ausgegraut dargestellt. Bei einigen Auflösungen verhält sich der S270c etwas eigensinnig, da er sie erst gar nicht annimmt und kurzerhand in eine für ihn passende Auflösung abändert. Das geschieht etwa bei der Auflösung 1.360 x 768 Pixel. Diese wird laut OSD-Info kurzerhand in 1.440 x 900 Pixel abgeändert. Warum die Elektronik jedoch eine Auflösung mit dem nativen Seitenverhältnis abändert und dafür ein Seitenverhältnis von 16:10 wählt, ist nicht ganz verständlich.

Der Bildschärferegler wirkt auch am digitalen Eingang und ist in einer Skala von „weich“ über Ebene 2-6 bis „scharf“ wählbar. Vorausgewählt ist „Ebene 4“; dieser Wert ist in der nativen Auflösung auch ideal gewählt und zeigt weder Farbsäume noch Doppelkonturen. Bei kleineren Auflösungen hat die Einstellung „scharf“ durchaus Sinn, da die weichen Ränder, die aufgrund der zusätzlich eingefügten grauen Pixel entstehen, wieder schärfer erscheinen.

Die Schärfe des Bildes in der nativen Auflösung ist erwartungsgemäß sehr gut. Bei der kleinen HD-Auflösung mit 1.280 x 720 Pixel geht die Elektronik etwas zu grob an die Sache. Das Kreuz in der Mitte unserer Testgrafik wirkt hier schon sehr verschwommen. Normal ist zwar, dass man die feinen Striche der Grafik nicht mehr einzeln erkennen kann, jedoch wirken auch die etwas dickeren Striche sehr verwischt.

Hp Elitedisplay S270c Monitor Gitter Nativ
Hp Elitedisplay S270c Monitor Gitter 720
Testgrafik; links: nativ; rechts: 1.280-x-720-Vollbild.
Hp Elitedisplay S270c Monitor Text Nativ
Hp Elitedisplay S270c Monitor Text 720
Textwiedergabe; links: nativ; rechts: 1.280-x-720-Vollbild.

Schrift hingegen meistert der HP S270c gut. Die unvermeidlichen Interpolationsartefakte fallen gering aus. Selbst fette Lettern in Schriftgrad 7 lassen sich noch problemlos erkennen.

Farbwiedergabe

Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Monitor mit Quato iColor Display kalibriert.

Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden ein X-rite-i1-DisplayPro-Colorimeter und ein X-rite-i1-Pro-Spektrofotometer eingesetzt.

Farbraumabdeckung

Bei der Farbraumuntersuchung ermitteln wir zunächst die Abdeckung des sRGB-Farbraums. Mit 98 Prozent liefert der U3415W nach der Kalibration ein sehr gutes Ergebnis ab. Schon ab Werk qualifizieren ihn 96 Prozent für farbkritische Arbeiten im sRGB-Arbeitsfarbraum.

Hp Elitedisplay S270c Monitor Srgb1
Hp Elitedisplay S270c Monitor Srgb2
Abdeckung des sRGB-Farbraums.

Das EliteDisplay S270c erreicht nach der Kalibrierung eine sRGB-Farbraumabdeckung von 91 %, was ein noch gutes Ergebnis darstellt. Vor der Kalibrierung ist das Ergebnis unbedeutend besser mit 92 %.

Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: Delta-E-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, Delta-C-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.

Farbmodus: Custom (Werkseinstellung)

Nach dem Reset im OSD sind folgende Werte vorgegeben: Farbsteuerung „Neutral“, Helligkeit 90 und Kontrast 80. Ein Regler für die Gammaeinstellungen ist nicht vorhanden.

Hp Elitedisplay S270c Monitor Native
Farbwiedergabe in der Werkseinstellung.

In den Werkseinstellungen verpasst der S270c nur knapp eine gute Note, da die Delta-C-Range mit 2,1 nur ein befriedigendes Ergebnis aufzeigt. Das durchschnittliche Delta C liegt mit 0,76 hingegen in einem guten Bereich. Die Gammakurve verläuft schön neutral, der Weißpunkt ist mit 6.800 K etwas kühler als die gewünschten 6.500 K.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.

Vergleich sRGB Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum

Hp Elitedisplay S270c Monitor Srgb
Farbwiedergabe in der Werkseinstellung.

Der S270c bietet in den Einstellungen keinen sRGB-Modus an. Deswegen haben wir die Einstellungen für diese Messung so belassen. Der Delta-C-Wert hat hier natürlich keine Änderungen erfahren und schneidet wie zuvor mit einem befriedigenden Ergebnis ab. Die bunten Farben erreichen ebenfalls eine befriedigende Bewertung mit einem Delta E94 von 2,38. Geschuldet ist das den hohen Abweichungen der roten und grünen Farbe. Insgesamt ist das eine befriedigende Bewertung im sRGB-Farbraum vor der Kalibration.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.

Messungen nach Kalibration und Profilierung

Für die nachfolgenden Messungen wurde der HP S270c aus Quato iColor Display heraus kalibriert (Bildmodus: „Benutzerdefiniert RGB“) und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt.

Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.

Oliver Jachmann

... spielt seit seiner Kindheit Rennsimulationen am Computer. Seit 2013 verstärkt er unser Team und schreibt hauptsächlich Testberichte von Gaming-Monitoren. Seinen Ausgleich findet er im Sport und bezeichnet sich selbst als Fitness-Freak.

Interessante Themen

Schreibe einen Kommentar

* Sie müssen das Kästchen aktivieren, ansonsten können Sie keinen Kommentar erstellen. Sollten Sie dennoch versuchen Ihren Kommentar zu posten, ohne akzeptiert zu haben, wird eine neue Seite geöffnet und Sie erhalten einen Hinweis. Alle eingetragenen Daten, inklusive des Kommentars, gehen dabei verloren!

Nichts verpassen mit unserem Newsletter
Noch mehr Informationen über Display-Technologien in deine Mailbox!
  • Die Top-Artikel der Woche als kompakte Zusammenfassung (wöchentlich)
  • Sonderaktionen wie Lesertests, Spezial-Angebote oder PRAD-Gewinnspiele
(unregelmäßig)
Nichts verpassen mit unserem Newsletter
Noch mehr Informationen über Display-Technologien in deine Mailbox!
Sonderaktionen wie Lesertest, Spezial-Angebote oder PRAD-Gewinnspiele (unregelmäßig)
Die Top-Artikel der Woche als kompakte Zusammenfassung (wöchentlich)